29. Dezember 2012
Mitte August, Balkon andere Seite. Wildes Gestrüpp, trockene Blätter. Ockergelb wie im Herbst. Nie direkte Sonne. Was da wächst, ist aus dem Wald, mehreren Wäldern in Berlin und vom wilden Samenflug. Nein, nicht ganz. Einen Knöterich habe ich gekauft. Aber erst nach drei Jahren hat er sich danach gefühlt, zu blühen. Das Schöne ist, dass man sich bei winterharten heimischen Gewächsen, um kein Hin und Her kümmern muss. Überwintert wird wie im Wald, da wo man auch im Sommer ist. Ein Strauch ist schließlich kein Wüstennomade. Das funktioniert nun schon seit bald vierzehn Jahren ausgezeichnet. Blumentöpfe hin- und herräumen macht nur alle Beteiligten unwirsch. Mein selbst gezogener Pampelmusenbaum auf der Südseite ist fast eingegangen, als ich ihm einen Sommer in der Sonne schenken wollte. Der Wind war hier oben so stark und die Sonne so heiß, dass er ganz geschwächt war und fast eingegangen ist. Ich konnte ihn gerade noch retten, wieder an den alten Platz in der Wohnung direkt am Fenster gestellt. Fast alle oberen Blätter, die am nähsten an der Sonne, waren bald verbrannt, vertrocknet und kaputt und wochenlang sind keine neuen gekommen. Als er wieder drinnen war, habe ich mich betreten für den Zirkus entschuldigt und ihm genau den Platz zurückgegeben, wo er aufgewachsen ist, wo er unerwartet aus dem Kern geschlüpft ist. Nach drei Wochen hatte er siebzehn neue Blätter. Das klingt recht ausgeschmückt, aber so war es! Die Pflanzen drinnen kriegen viele wohlwollende Blicke und immer Wasser, wenn es mir auffällt, dass es so weit sein könnte. Aber keinen Dünger und kein Heckmeck. Gesprochen wird auch kaum, aber mein wohlwollendes Auge ruht auf jedem kleinen Blatt.
g a g a - 29. Dezember 2012, 23:59
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