15. November 2012



Wie war das: Kleider machen Leute. Na ja. Leute machen Kleider. Für Kleidermacher sind Kleider ein bißchen wie Kinder, sie haben einen eigenen, eigenwilligen Charakter, der nicht mit jeder Vorführdame harmoniert. Sagen wir, ein charakterstarkes Kleidungsstück, eines mit viel Profil und oder Substanz braucht einen ebenso charakterstarken, profilierten Inhalt, Träger, Trägerin, sonst haut die Sache nicht hin. Hat die Klamotte mehr Charakter, mehr Profil oder einfach einen völlig anderen als der Inhalt, hängt das Bild schief. Die Klamotte überzeugt, wenn die Körperspannung der Power des Kleidungsstücks entspricht. Das kann sanft oder hart sein. Ein gutes Modell, also "Model", Fotomodell channelt vielfältige Charaktere, um in möglichst vielen Kleidercharakteren zu überzeugen. Es ist also neben Fotogenität auch ein geradezu geniales schauspielerisches Talent gefragt. Ein sehr harter Beruf, ganz unabhängig von der Einhaltung von Konfektionsvorgaben. Sollte man nicht unterschätzen. Mir wäre das zu anstrengend. Ich stelle mich gerne aus freien Stücken in launig selbst gewählten Klamotten vor die eigene Kamera, aber bitte nicht als Beruf. Ich sehe gerne gelungene Bilder, in denen Mode, sehr gerne auch sehr experimentell und überhöht, mit einer starken atmosphärischen Aussage verbunden wird. Einem scheinbar attraktiven, atmosphärischen Moment. Das allerdings gelingt doch eher im Bereich der professionellen Modefotografie, wo aber ja durchweg mit kalkulierter Inszenierung gearbeitet wird, was eigentlich vom Standpunkt der Effizienz beim Enstehen einer Bildstrecke jedem nachvollziehbar sein sollte. Genial wird es dann, wenn man jemanden wie Peter Lindbergh zur Hand hat, dem es gelingt, innerhalb eines kalkulierten Settings einen atmophärischen Freiraum zu schaffen und den zauberhaften Moment durch sein eigenes Charisma zu provozieren. Ich empfehle allen ambitionierten Fotografen, mit dem Feuer zu spielen, und das Unwägbare zuzulassen, einen Grad von Annäherung, einen persönlichen Moment, und dann abzudrücken. Der Zauber eines Bildes, auf dem ein Mensch zu sehen ist. liegt fast immer im Blick oder in der Körperspannung. Kraft, Feuer, Ekstase, Dynamik, Mut und Anmut.

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