29. September 2012
Sonnabend, zehnter März. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich an jenem Wochenende keinen Fuß vor die Tür gesetzt habe. Auch nicht am Sonntag. Das passiert öfter, als man denkt. Ich kenne eigentlich niemanden außer mir, der das so selbstverständlich macht. Für mich ist das ganz normal und auch sehr erholsam. Wenn die Sonne scheint, kriege ich es auch so mit und ein paar Strahlen ab. Die Tage verfliegen ohnehin so schnell, schon ist ein Tag vorbei und zu tun habe ich immer, langweilig ist mir nie, wenn ich alleine daheim bin. Eigentlich langweile ich mich überhaupt nur unter Leuten in einem geschlossenen Raum. Unterwegs auf den Straßen unter Fremden gibt es kein Problem, man muss ja kein Interesse vortäuschen. Alleine an einem einsamen Ort ist immer interessant und spannend, wenn der Ort noch nicht allzu bekannt ist. Ungestört etwas Neues erkunden, gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich bin furchtbar eigenbrötlerisch. Es ist so ausgeprägt, dass ich es niemandem erklären kann, ohne Befremden zu bemerken. Auch wenn es gar nicht ausgesprochen wird. Dabei bin ich in Gesellschaft, die ich interessant finde, ganz und gar kommunikativ und verbindlich und so weiter und so fort. Für die Dauer, die ich bestimme, dann ziehe ich mich zurück. Niemand käme auf die Idee, dass ich nur ein geringfügiges Interesse an Kontakten habe. Sogar small talk beherrsche ich so überzeugend, dass man mich für leutselig halten könnte. In dem Moment, wo ich das mache, ist es auch ernst gemeint. Nur wissen die Betreffenden meistens gar nicht, dass sie in den Genuss eines seltenen Erlebnisses kommen. Wahrscheinlich liegt mir Bloggen auch deswegen so, weil ich nicht gezwungen bin, zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kommunizieren oder überhaupt zu interagieren. Man zeigt nur, was man will und wann man will, wenn überhaupt. Sehr erholsam. Ich habe mich gerade angezogen, denn heute gehe ich vor die Tür. Aber nichts Spektakuläres. Nur ein bißchen Einkaufen, heute mal Richtung Heinrich-Heine-Str., weil ich in dem Dreh noch nie zum Einkaufen war. Wegen Abwechslung, Straßen entdecken.
g a g a - 29. September 2012, 15:57
Geht mir
Wenn ich mich in Situationen begebe, freiwillig begebe, die unwägbare gesellschaftliche Kontakte beinhalten, bin ich sozusagen für small talk gewappnet, während ich den Raum nach möglichen interessanteren Gesprächspartnern scanne. Als Aufwärmübung. Wenn das Gesprächspotenzial bei keinem Anwesenden über small talk hinausgeht, ziehe ich mich sehr bald zurück und führe vorzugsweise wieder heimische Selbstgespräche. Wenn mich jemand, den ich nicht kenne, interessiert, mache ich allerdings oft sehr schnell radikale Bemerkungen innerhalb des anfänglichen small talks, um ein anderes Level einzuläuten. Wenn das auf Gegenliebe stößt, bleibe ich gerne noch ein bißchen. Mein Löwe-Merkur hilft ganz gut bei der Gesprächsführung ;-)
Mit meiner