24. januar 2006
als ich merke, es läuft wieder auf filigranarbeit hinaus, bereits ein wenig fluche, halte ich inne und begreife, immendorff würde weinen vor glück, wenn er auch nur einen pinsel halten könnte. luxusgejammere. das ging mir heute mehrfach so. immer wieder musste ich an ihn denken. die verlorenen hände, die verlorene kraft. im farbauftrag liegt ein eigener unwägbarer zauber. die bewegungen rühren in eine dimension, die schwer zu beschreiben ist. musik tanzt mit dem gedankenfluss, die hand macht dabei, was sie muss. (ein unbeabsichtigter reim; wahr)
g a g a - 24. Januar 2006, 03:13
was passiert, wenn man einem Menschen die einzige und wichtigste Ausdrucksmöglichkeit nimmt, in der er geübt ist?
Wird er verrückt? Sucht er neue Möglichkeiten? Hat er überhaupt eine Chance, neue Wege zu finden? Ist Verzweiflung nur das, was vorher Ausdruckswut war?
Verzeihung aber vielleicht verstehen Sie...?
ich finde es bewundernswert, dass er eine alternative darin sieht, den farbauftrag anderen zu überlassen, was ein ungeheurer akt des vertrauens ist. demut. von wegen unsichtbarer beitrag. sein beitrag muss gewaltig sein, bei diesen bildern, die auf 2005 datiert sind.
die beweggründe sind vielfältig. das unbewusste über den horizont des bewusstseins ziehen zu wollen. in die sichtbare welt holen, begreifbar machen. ein prozess, dessen ausgang im besten fall ungewiss ist. darin liegt die spannung. man ist selbst neugierig, wie es weitergeht.