27. Oktober 2025

Mein finnischer Anorak. Vorgestern angehabt. Ich war mal total ausgeschlafen, das sieht man mir richtig an. Leider zu selten. Aber selber schuld. Heute Mittag habe ich meinen Teller nur halb leer gegessen. Es gab "Blutwurst Berliner Art" mit Sauerkraut und Salzkartoffeln. Das vegetarische Gericht hat mich noch weniger angelacht. Ich finde "Blutwurst" hört sich nicht sehr appetitanregend an, kann aber hin und wieder auch gut schmecken. Nur einmal habe ich vorher Blutwurst freiwillig gegessen. Das war vor einundzwanzig Jahren an einem Lagerfeuer in Utah. Scheibchen von Blutwurst wurden scharf in einer Pfanne über dem Feuer angebraten, ich probierte und es war sehr delikat, so ähnlich wie angebratene Salamischeibchen. Heute aber gab es keine Blutwurst nach Cowboy- und Indianer-Art, sondern Berliner Art. Vielleicht war der Koch auch nicht routiniert genug, um alles aus der Blutwurst herauszuholen. Ich probierte den breiigen rotbraunen Haufen, hatte sicherheitshalber noch frisch gemahlenen Pfeffer drüber getan. Das war ja gar nicht meins. Der Blutgeschmack ist deutlich hervorgetreten. Ob das so sein soll, weiß ich nicht. Konnte ich nicht essen. Zweimal gekostet. Auch nicht in Kombi mit Kraut oder Kartoffel auf der Gabel. Das Sauerkraut und die Salzkartoffeln alleine waren ok, habe ich aufgegessen. Beim Teller-Zurückbringen war es mir ein Bedürfnis zu erklären, wieso ich heute ausnahmsweise mal nicht aufgegessen habe, wo ich doch sonst so ein artiges Kind bin. Ich habe entschuldigend erklärt, dass ich es wirklich wirklich versucht habe, aber es einfach nicht essen könnte. Es tut mir so leid. "Die Blutwurst schmeckt so nach Blut". Ähm. Die supernette Dame vom Service, die weiß, wie es mir sonst immer schmeckt, hat nicht pikiert geguckt, sondern als ob sie Verständnis hat. Ich wollte dann noch ein Dessert kaufen, um ein bisschen satter zu werden und einen guten Nachgeschmack zu haben, aber sie hat mitleidig geblickt und wollte kein Geld dafür haben. War Joghurt mit roter Grütze obendrauf. Hat mir gut geschmeckt. Nach dem Essen hab ich erst mal gegoogelt, ob "Blutwurst Berliner Art" ein klassisches Gericht ist und wie das sonst so aussieht. Auf den Fotos im Internet sah die Blutwurst nicht so breiig aus, mehr krümelig. Und in den Rezepten stand immer, dass man die Wurst vorher in Scheiben schneidet und in der Pfanne anbrät, bevor dann wohl noch Gewürze drankommen. Das hörte sich doch recht schmackhaft an. Die Blutwurst von heute hatte kein einziges Röstaroma drin. Es ist vielleicht doch irgendein Verarbeitungsschritt ausgelassen worden. Warum die Wurst so breiig war, weiß ich nicht. Ob der Koch Wasser reingerührt hat? Jedenfalls bin ich nicht sehr stark motiviert, demnächst ein neues Blutwurst-Experiment einzugehen.

Was mir am Wochenende auch nicht geschmeckt hat, war ein griechischer Joghurt von Edeka, von einer Marke mit griechischem Namen (Greco). Der andere, der mir ganz gut schmeckt (Apostels) war ausverkauft. Eigentlich bevorzuge ich Bulgaria-Joghurt stichfest, den gibt es aber leider nicht überall. Jedenfalls hat der griechische Joghurt in der dunkelblauen Packung im Abgang einen unangenehmen Nachgeschmack nach Kalzium-Pulver oder Stärke. Als hätte man hinterher was eingerührt, nicht delikat. Ich rate ab!

Nachher hab ich unterwegs noch überschaubares Abendprogramm: zu Rossmann, Großpackung Glitzi-Schwämme holen und dann nebenan zu Edeka, Getränke, Obst et cetera. Daheim dann in bequeme Klamotten, Sachen wegräumen, was brutzeln, essen, trinken und faulenzen. Komplett unspektakulär und äußerst erholsam. Die Versace-Borte hab ich schon gestern fertig angenäht. Keine Handarbeiten! Gäbe zwar noch eine Hose, wo ein Stück Naht auszubessern ist, aber darauf hab ich keine Lust. So wichtig ist die Hose nicht. Lieber ausführliches Schonprogramm!
g a g a - 27. Oktober 2025, 17:25
  
  


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