16. Oktober 2025

Ausblick beim Warten aufs Taxi. Blickrichtung aus der Tür vom Anwesen Kurhausstraße 6 zur gegenüberliegenden Straßenseite, Wo ein Porsche 356 C parkt. Gebaut zwischen 1963 und 1965, letzte Generation des 1948 erstmals serienmäßig hergestellten Porsche 356. Günstigstes Angebot 50.000 €, gut erhaltene, fahrtüchtige, liegen um die 70.000 bis 80.000. Teurer geht freilich immer. Viele Elemente des ersten Porsche 356 waren baugleich mit dem VW Käfer, der ja auch von Ferdinand Porsche entwickelt wurde. Nun also doch noch ein Porsche-Foto aus Kampen. Man hätte einige fotografieren können. Auch Bentley ist eine beliebte Marke auf Sylt. Vor allem in Kampen und Keitum. Überhaupt Oldtimer - davon soll es viele geben, die aber wohlbehütet in geheimen, unterirdischen Garagen versteckt und gepflegt werden.

Was man nur erkennt, wenn man ganz genau hinsieht, heranzoomt, ist der Schriftzug PONY, auf der dunkleren der Fahnen im hinteren Bereich. Das Haus mit meiner Ferienwohnung ist quasi auf der identischen Höhe wie der berühmt-berüchtigte Pony-Club, nur in der Parallelstraße, dem Strönwai, auch gerne Whiskey-Meile oder Whiskey-Straße genannt. Auch das Gogärtchen ist nur wenige Reethäuser daneben. Dior ist auch da. Und Louis Vuitton. Ich war weder im Pony, noch im Gogärtchen, noch bei Dior, noch bei Louis Vuitton. Hat sich nicht ergeben, sollte auch kein Restaurant-, Club- und Luxus-Shopping-Marathon werden, meine vier Geburtstagsflucht-Übernachtungen auf Sylt.

Gleichfalls nicht besucht: die Sansibar. Was mich aber nicht so schmerzlich zurücklässt. Immer viel Trara um das Lokal. Ich hatte für den Abend meiner Anreise eine kurzfristige Einladung zu einer Geburtstagsfeier dort, aber ich bin durch die Verzögerungen der Bahn derart spät in Kampen angekommen, dass ich nur noch meine Ruhe haben wollte, auspacken, ausruhen. Und geregnet hatte es auch. Später erfuhr ich, dass die Feier dort zwangsläufig an den Tischen und in den Strandkörben draußen war, weil drinnen wieder ausgebucht war - und alle wurden klatschnass. Das ist eigentlich bekannt, dass es nicht so leicht ist, drinnen kurzfristig einen Tisch zu reservieren. Ich habe schon Bilder davon gesehen, auch dem Außenbereich. Ein Pärchen hat auch mal ein youtube Video gemacht, in dem u. a. ein Besuch in der Sansibar gefilmt wurde, aber auch nur im äußeren Bereich. Anhand des Bildmaterials wirkte das wie eine Massenveranstaltung (wollte jetzt nicht schreiben -abfertigung, da ich nicht beurteilen kann, ob der Service toll, naja oder mäßig ist.) Vielleicht stellt sich drinnen ein exklusives Gefühl ein, weiß ich nicht, schon möglich. Für noch Ortsunkundigere als meine Wenigkeit: die Sansibar ist nicht in Kampen, sondern in Rantum, am anderen, eher unteren Ende von Sylt. Da muss man schon sehr hinwollen, läuft man nicht mal eben rüber, wenn man in Kampen ist. Kann aber durchaus sein, dass ich mir eines nicht so fernen Tages noch die anderen Ecken ansehe, die ich jetzt nicht erkunden konnte. Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass in den meisten der zu Bekanntheit gekommenen Lokale, sofern sie überhaupt noch existieren, mittlerweile eine jüngere Generation am Ruder ist, die Anekdoten über Gunter Sachs, Arndt v. Bohlen, Augstein und Fritz Raddatz auch nur noch aus zweiter bis dritter Hand kennt - wenn überhaupt.

Die Zeitzeugen der Sixties und Seventies, als es partymäßig hoch herging, sind ausgestorben. Vielleicht wachsen Paradiesvögel nach, aber das ist nicht so sicher. Und Quiz- und Talkshow-Moderatoren wie Herr Jauch oder Herr Kerner oder Fußballtrainer sind auch nicht so ultimativ glamourös. Ob es noch Nester der Elite aus dem Verlagswesen gibt, wie früher zuhauf? Ich weiß es nicht. Die Augstein-Kinder haben das Anwesen in Archsum auch verkauft. Dennoch: von ausgelotet kann nicht die Rede sein, das wäre anmaßend. Auf eine Dünenwanderung in List hätte ich auch Lust. Darf man nur mit Führer hinein, in dieses Naturschutzgebiet. Sind wohl auch oft ausgebucht, jene Führungen. Jetzt lese ich noch ein bisschen weiter, in dem vielleicht schönsten Buch über Sylt. Wenn ich es fertig habe, teile ich mit welches, und welche Sylt-Bücher sonst noch unbedingt lesenwert sind und welche nicht.
g a g a - 16. Oktober 2025, 23:57
Wie schön: Stuttgart. Und Porsche. Ich schätze mal: „Gerhard“ & „Christiane“? Er (Fahrzeughalter) geboren 1964. Im schönsten Fall sogar geheiratet ebenda hat seine Mutter seinen Vater, sie ist Erbgeberin und er ist aus 1988? Oder seine Christiane wurde in diesem Jahr geboren und er ist Sprössling aus 1968, dem Sommer der hochpreisigen Liebe. Also 4 Jahre jünger? Ach, man weiss es nicht. Aber es ist ja endlos der Schönste aller Porsches.