11. Oktober 2025

Nach dem Schreck. Nicht erwähnt, dass ich angefahren wurde. Am vergangenen Sonntag, 5. Oktober, auf dem Weg zu Noras Ausstellungseröffnung, stand ich an der stark befahrenen Lankwitzer Straße, wollte die Straßenseite wechseln, es war schon halbdunkel. Mein Blick geradeaus zum Verkehr, auf eine Lücke wartend, an der Stelle war keine Ampel. Plötzlich rammt mich ein Auto von rechts hinten. Ein gewaltiger Rumms gegen meine rechte Seite, vor allem den Arm, ich wankte, der Fahrer bremste. Konnte mich gerade noch fangen, was für ein Schreck. Er war entweder dabei rechts hinter mir zu parken und wollte ein Stück zurück-setzen, oder war im Begriff wegzufahren. Er stieg erschrocken aus, wir guckten uns perplex an. Ich: "Das war aber ganz knapp. Da haben wir jetzt ja beide Glück gehabt, Glück im Unglück." Er sieht mich entschuldigend an, war natürlich keinerlei Absicht, klar. Gutaussehender Mittfünfziger (schätzungsweise). Groß, schlank, grauhaarig, markantes Gesicht, könnte modeln. Ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt, ihm gesagt, wo ich hinwollte, ob er mich hinfahren könnte. Ich hatte sowieso keine rechte Lust, zumal in der verwirrten Verfassung, das noch ganz schöne Stück zu Fuß zu laufen. Er meinte, er wollte gerade zum Fitness-Studio, kennt sich hier auch nicht aus, wo das sei. Palaver über den Weg dahin. Wir unterhielten uns ganz nett. Ich erklärte, dass ich zur Ausstellung einer Freundin wollte. Er daraufhin, die letzte Ausstellung wo er war, sei in der Newton Foundation gewesen. Eine alte Freundin von ihm, Jasmin Tabatabai, hätte ihn gefragt mitzukommen. Sie hätten sich kennengelernt, als sie im selben Jahr nach Berlin gezogen waren. Vermutlich beide Wurzeln im Iran. Beim Aussteigen er, wir sollten vielleicht in Kontakt bleiben, wollte meine Telefonnummer. Ich geoutet, dass ich ungern telefoniere, wollte ihm aber meine Mailadresse aufschreiben. Er wieder: nein, bitte Deine Nummer, nachsetzend, ihm ginge es nicht darum, mich zu belästigen, so Mann-Frau-mäßig. Ich wieder, dass ich einfach nicht gerne telefoniere, das so gut wie nie mache. Kritzelte meine Mailadresse und die von meiner Seite auf den Zettel. Wir verabschiedeten uns freundlich, einen schönen Abend wünschend.

g a g a - 11. Oktober 2025, 16:58