23. September 2025


Denke an die im 19. Jahrhundert von Kierkegaard in einem Tagebucheintrag formulierte Erkenntnis, dass das Leben nach vorne gelebt werden muss und erst rückwärts verstanden wird. Seltsame Begebenheiten später (scheinbar/vermeintlich?) mehr Sinn ergeben/schlüssiger werden als zur Zeit des Erlebens. Das liegt aber auch daran, dass man später oft zusätzliche Details kennt, um Befindlichkeiten weiß. Fragt sich nur, ob man mit vorzeitigerem Wissen tatsächlich anders gehandelt hätte, oder ob es doch eine schicksalshafte, eingebaute Autopilot-Funktion in einem gibt, die möglicherweise dafür sorgt, dass bestimmte Informationen und Erkenntnisse gar nicht an einen herankommen, herausgefiltert werden. Bis man eines Tages bei geklärtem Verstand die Einzelteile des Puzzles betrachtet - und glaubt(?) die späten Erkenntnisse schon früher hätte haben können. Lange Strandspaziergänge verführen (mich) zu derlei Betrachtungen. Vielleicht auch, weil ich ohne Blick auf ein Smartphone spaziere.

g a g a - 23. September 2025, 19:18


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