24. Januar 2025

Der Weg in die Unterwelt von Gaganien. Was mir in den vielen Stunden in der Galerie auch sehr auffiel, ist ein ganz großer Unterschied zu anderen Galerien. Es gibt einige Unterschiede, angefangen bei der freigelegten archaischen Bausubstanz, über das subtile Lichtkonzept, die hauseigene Kellerbar. Man könnte endlos fortsetzen. Aber ein ganz, ganz auffälliger Unterschied ist, dass die Besucher sofort nach dem Reinkommen den Reflex haben, ihre Jacke, ihren Mantel auszuziehen. Ja, es ist kuschelig warm, aber auch andere Galerien sind ausreichend geheizt. Bei Sevenstar jedoch gibt es offenbar das Empfinden, in ein Wohnzimmer zu kommen, wo man gerne länger verweilen möchte. Amüsiert mich jedes Mal. Kann mich nicht erinnern, wann ich selbst je in irgendeiner anderen Galerie beim Ausstellungsbesuch meine Jacke oder meinen Mantel ausgezogen hätte. Ein Unikum.
g a g a - 24. Januar 2025, 12:29
in kürze: so ein denkwürdiger konzertabend in gaganien, es war ein black tie event, und es fühlte sich erwachsen an, auf eine spielerische weise, weil wir ja nicht immer so elegant herumlaufen, jedenfalls nicht alle, herrn herbst traue ich das allerdings zu. gleichzeitig ist es vollkommen zeitlos, so sollten wir erinnert werden. bei gaga singt dann maria schuster frei und a capella, sehr anrührend, karl neukauf hat mit seiner stimme lauter vergessene türen geöffnet, hans rohe und cosmic haben traurige liebeslieder gesungen, jenny kittmann gab eine ballade der verschmähten geliebten, es gab auch noch texte von rückert und das chanson d’hélène von romy schneider/michel piccoli, vorgetragen von einer bluetooth–box und alban nikolai herbst, eine sängerin war erkrankt. schöne männer und frauen, mit gitarren und ohne. viele männer waren da, sonst sind bei kulturellen veranstaltungen die frauen meistens unter sich, hier war es sehr anders, das war aufregend. ein paar ex- und nochblogger*innen waren auch dabei, frau wortschnittchen sehr elegant. das publikum lauscht und sagt so halblaut ach, die liebe, dazu gespräche, cremant, eine schöne kapsel glück für den langen winter. danach abendkleid wieder hochgeknotet, heimgeradelt, das heimfahren als weg ins eigne genossen, jeder baum, jede pfütze erkennbar, die kollwitzstrasse hoch. es regnet. der rückweg ist länger als der hinweg.
wir müssen das viel öfter machen, mal wieder im abendkleid in die oper, danach auf zu hohen absätzen übers pflaster klappern auf dem weg in ein etablissement, dort ein spätes kleines dinner und ein paar drinks, wie früher.
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