11. Oktober 2024
Vor sechsundsechzig Jahren notierte meine Mama Karin in ihr Backfisch-Tagebuch: "Mittwoch, 26.3.58 (...) Ein Autogramm bekam ich von Lilo Pulver." Lilo Pulver, geboren am 11. Oktober 1929, war damals achtundzwanzig, Mama bald fünfzehn. Es könnte eine der beiden Autogrammkarten gewesen sein, die ich mir gerade zusammengegoogelt habe. So sah Lilo Pulver in den Fünfzigern aus. Heute ist ihr Geburtstag, nämlich der 95. Viele liebe Grüße nach Bern aus Berlin! Sie lebt ja noch, in ihrer Geburtstadt Bern, in einem feinen Seniorenheim. Zufällig erwähnte ich Lilo heute in einem Kommentar bei Mitteschnitte Saskia, ohne zu wissen, dass Lilos Geburtstag ist, nämlich wie folgt:
"(...) Zuguterletzt möchte ich noch Lilo Pulver, diesen Publikumsliebling der Fünfziger zitieren. Sie sagte einmal in einem späten Interview, dass es, um als Schauspieler/in erfolgreich zu sein, weniger darauf ankommt, perfekt zu spielen, sondern vielmehr, etwas auszustrahlen, was das Publikum interessiert. Dass man einen Menschen einfach gerne sieht, jemandem gerne zusieht, Freude dabei empfindet. Das ist dann eben die Sache mit dem Charisma, die sich nicht lernen lässt."
Dazu Saskia: "(...) Und Lilo Pulver – herzlichen Glückwunsch zum heutigen 95. Geburtstag! – hat absolut recht. Ich finde es übrigens bewundernswert, dass sie nach dieser langen Karriere voller Höhen und Tiefen und nach privaten Schicksalsschlägen nie ihren Humor und ihre positive Lebenseinstellung verloren hat!"
"(...) Zuguterletzt möchte ich noch Lilo Pulver, diesen Publikumsliebling der Fünfziger zitieren. Sie sagte einmal in einem späten Interview, dass es, um als Schauspieler/in erfolgreich zu sein, weniger darauf ankommt, perfekt zu spielen, sondern vielmehr, etwas auszustrahlen, was das Publikum interessiert. Dass man einen Menschen einfach gerne sieht, jemandem gerne zusieht, Freude dabei empfindet. Das ist dann eben die Sache mit dem Charisma, die sich nicht lernen lässt."
Dazu Saskia: "(...) Und Lilo Pulver – herzlichen Glückwunsch zum heutigen 95. Geburtstag! – hat absolut recht. Ich finde es übrigens bewundernswert, dass sie nach dieser langen Karriere voller Höhen und Tiefen und nach privaten Schicksalsschlägen nie ihren Humor und ihre positive Lebenseinstellung verloren hat!"
g a g a - 11. Oktober 2024, 23:51
Ganz lieben Dank für den Tipp, ist auf der Watchlist! 😍
ich habe den Film seit meiner Kindheit oft geschaut und immer wieder Freude gehabt, da stimmt einfach alles. Lilo spielt im Film eine angehende Schriftstellerin, die erstmalig ein Drehbuch schreibt und ihre private Schwärmerei für einen von Hubschmid gespielten Schweizer einfließen lässt. Aber dann gibt es da ja noch den Filmproduzenten Büffel, gespielt von Bernhard Wicki, mit dem sie dann auch zarte Bande knüpft. Und der kleine Junge, der Filmsohn von Filmproduzent "Büffel" wird von Roland Kaiser gespielt! Witzig auch, dass Filmstar Sonja Ziemann im Film sich selbst darstellt, sie soll die Hauptrolle bekommen. Also ganz Dein Milieu...!
Immer wieder faszinierend für mich, in welchem Tempo in den Fünfzigern aufwändige, abendfüllende Kinofilme fertiggestellt wurden. Acht Wochen Dreh von Ende Dezember 1956 bis Ende Februar 1957 und im April 1957 schon die große Kino-Premiere. Sechs Wochen nach Drehende schon in den Lichtspielhäusern, flotter Schnitt! Wenn man bedenkt, wie lange sich heute mit Schnitt, Post-Production wie Colourgrading etc. aufgehalten wird, obwohl das früher tausendmal zeitaufwändiger und umständlicher war. Werbefeldzüge haben sie auch noch vom Feinsten hinbekommen. Da wurde dann vorab in der Film-Revue ausgiebig über die kommenden Filme Bericht erstattet. Alles zack zack. Toll! Hut ab, vor Helmut Käutner und seiner Crew und dem Verleih. Ich glaube, heute verzetteln sich einige mit den uferlosen Möglichkeiten der Technik.
Auch noch bemerkenswert: 2007 gab es ein Remake der Zürcher Verlobung als Fernsehfilm, auch sehr gut besetzt, mit u. a. Christoph Waltz und Hannelore Hoger und Sonja Kirchberger etc., in dem das Beste der Schluss ist. Nämlich ab Minute 1:25:00, die letzten fünf Minuten des Films, hat die echte, leibhaftige Lilo einen Cameo-Auftritt. In der Schluss-Szene gehts um die Dreharbeiten und da kommt sie aufs Set und fragt ob sie ein bißchen zusehen darf. Zauberhaft, ganz entzückend, dieser letzte Auftritt von ihr. Und ihr legendäres Lachen ist auch dabei. Ich hab mir den ganzen TV-Film nicht angeguckt, aber die Szene am Schluss. :-) Das Remake ist in der ARD-Mediathek, hier.