03. September 2024
Diesmal rate ich nicht, von wann ein Foto ist, sondern: dieses Holzbild mit den gepressten Blättern verschiedener Laubbäume.
Mein Vater Johann hat es gemacht. Das Holz zugeschnitten, Birnbaum glaube ich, den Rahmen gesägt und geleimt, die Blätter gesammelt und gepresst und es zuletzt lasiert. Aber er hat es nicht signiert. Daß er es weniger als Tablett, sondern mehr als Wandbild gedacht hat, vermute ich wegen der rückwärtigen Aufhängung. Es ist nicht die einzige Holzarbeit von ihm. Es gibt auch hölzerne, zylindrische Gefäße, Vasen, ein kleines Holzintarsienbild, das aus verschiedenen Hölzern die Blätter einer Rose zeigt. Die romantische Seite meines Vaters. Als ich schon auf der Welt war, konnte ich solche Arbeiten von ihm nicht beobachten, da fertigte er praktischere Dinge an, wie Einbauschränke für den Dachboden des Hauses. Sicher liege ich richtig, wenn ich vermute, dass er das in den Anfängen seiner Jahre mit Karin gemacht hat. Und es ihr verehrt hat. Das ist das dritte Erinnerungsstück, das ich vor fast vier Wochen mit nach Hause nahm, neben dem gestickten Bild meines Großvaters und der Hochzeitsvase mit den Verliebten von Raymond Peynet. Ich habe den goldgelben Ton der Lasur immer sehr geliebt, es gerne angeschaut. Man könnte es als Tablett benutzen, aber dafür ist es zu empfindlich, weil die Lasur brüchig geworden ist, im Lauf der Jahre. Vielleicht hat er es sogar 1963/64 angefertigt, als Karin mit dem ersten gemeinsamen Kind schwanger war, meinem Bruder. Im Herbst, Winter und Frühjahr.
g a g a - 3. September 2024, 21:01
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