24. August 2024
Mehr aus dem alten Fotoalbum meines Großvaters André. Er hatte seit Anfang der Fünfziger Jahre eine eigene Werkstätte, in der er die Polster von Automobilen bezog, sie auf Wunsch umlackierte, aber auch jegliche Polstermöbel anfertigte bzw. aufpolsterte oder neu bezog und Tapezierarbeiten ausführte. Er hatte in seinem Meisterbetrieb auch einige Angestellte, führte aber selbst viele Arbeiten aus. Weil er den Handwerksberuf des Sattlers erlernt hatte, wusste er auch früh mit jeglichen Nähmaschinen umzugehen und konnte diese Fertigkeit für seine gestickten Bilder anwenden.
Später kamen Verkaufsräume für Möbel hinzu, auch ein Schaufenster. Er bot alle für die Innenausstattung von Räumen erforderlichen Arbeiten an, auch das Nähen von Vorhängen konnte in Auftrag gegeben werden. Ich muss wirklich etwas von ihm geerbt haben, weil ich mir frühzeitig selbst Kenntnisse im Nähen und dem Beziehen von Sitzmöbeln aneignete, um vorhandene alte Möbel zu verändern, ihnen ein neues Gewand zu geben. Das Sofa in meinem Wohnzimmer hat auch einen maßgeschneiderten Bezug, den ich genäht habe. Die 1952 erbaute Werkstatt meines Großvaters stand gegenüber des 1951 errichteten Wohnhauses, in dem er mit seiner Alma und seiner Tochter Karin und immer mindestens einem Schäferhund und einer Katze lebte. Dazwischen lag der Hof, wo bei schönem Wetter draußen gearbeitet werden konnte. Die Fotos "Gunte und Lortar" ( wohl Gunter und Lothar) ... "bei der Arbeit" hat er gemacht. Fotografiert hat er also auch gerne. Mama sagte, er hätte eine Rechtschreibschwäche gehabt (die er zum Glück weder ihr noch mir vererbt hat), aber dafür konnte er die hin und wieder falschen Buchstaben doch sehr schön schreiben.
g a g a - 24. August 2024, 22:24
Trackback URL:
https://gaga.twoday.net/stories/1022702783/modTrackback