14. März 2024

Heute früh wurde mein Nervenkostüm strapaziert. In der S-Bahn führte eine Dame ein lautstarkes Dauertelefonat mit der Anmutung einer angezickten Diskussion über Arbeitsinhalte. Es war so kurz vor neun und nach ca. sieben Minuten aufgenötigtem Zuhören wurde es mir zu bunt. Ich saß, sie stand hinter der Trennscheibe mit ihrem Fahrrad und deklamierte ohne Unterlass. Ich stand auf und klopfte dreimal kräftig an die Scheibe und sagte: "Entweder Sie telefonieren leiser oder Sie führen Ihre Arbeitsbesprechung an Ihrem Arbeitsplatz!" Sie schaute auf und griente irritiert und telefonierte dann den Rest der insgesamt 11-minütigen S-Bahn-Fahrt mit leicht zurückgenommener Lautstärke weiter. Es war das einzige Geräusch, das im gut besetzten S-Bahn-Abteil zu vernehmen war. Ich nenne das dickfellig, und das ist kein Kompliment. Im goldenen Zeitalter des mobilen Arbeitens wird kurzerhand jeder öffentliche Raum von gewissen dickfelligen Existenzen zum persönlichen Arbeitsspace erklärt. Weder spielt Diskretion über Firmeninterna noch Datenschutz, noch Rücksichtnahme auf Bedürfnisse des Umfeldes eine Rolle. Wundert mich auch nicht, dass Inhalt des Gesprächs offenbar ein unangemessenes Vorgehen der Dame in ihrem Job war, sie wurde nicht müde, Ausreden zu finden und Schuldzuweisungen in Richtung anderer vorzubringen. Für mein Empfinden ist das ein Indiz für fehlende Kinderstube, Nötigung der Umwelt und auditive Umweltverschmutzung. Darf meinethalben mit Bußgeld wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses belegt werden. Weitaus störender, als ein Exhibitionist. Da kann man wenigstens wegschauen. Was mich auch noch zusätzlich aggressiv macht, ist dass derlei flegelhaftes Gebaren als Arbeit innerhalb der Arbeitszeit definiert wird. Ich bin da offenbar überaus altmodisch. Zudem gibt es nichts Langweiligeres, als einer Arbeitsbesprechung zuzuhören. Das langweilt ja schon, wenn man selbst involviert ist.
g a g a - Do, 14. Mär, 20:41

Lydia G.
Ich kann die Situation so so gut nachempfinden.
Ich dachte aber, du seist auch so ein Girl, dass sich sein Handy wie ein Schnittchen vor den Mund hält (schade, das hab ich just in diesen Moment woanders gelesen und geklaut), um lauthals ein paar Sprachbotschaften durch die Bahn und ins Handy zu schreien ☺️!

Gaga Nielsen
"...wie ein Schnittchen vor den Mund" ist vollendet beschrieben, das merk ich mir 🙂 Wobei die ja noch Unterhaltungspotenzial haben, wenn es sich um Beziehungstratsch mit der Freundin handelt. Ich habe ja eine Schwäche für Gossip, wie Du weißt.

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kid37
Schöne Erinnerung....
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