01. März 2024

Durchgang Hackesche Höfe, vorhin. Junge Mutter mit Kinderwagen kommt mir entgegen. Das Kind ist noch ein Baby, unter einem Jahr alt und plappert aufgeweckt ohne Unterlass. Neugierige Kulleraugen, sehr hübsch. Ich verstehe nichts, ist auch bestimmt Babysprache, aber es hört sich sehr dringlich an, was das kleine Wesen der Welt mitzuteilen hat. Ich fühle mich sehr angesprochen und bin ein bißchen in das Baby verliebt. In meinem Kopf rattert es: ab wann fangen Babies an zu plappern? Ist das normal, dass so ein sehr kleines Kind schon spricht? Es war der reinste Vortrag mit viel Modulation. Das wäre mein Kind, dachte ich mir: so superkommunikativ, aber nicht nervig, sondern interessant, kein Gekrähe oder Gejammer oder Gezeter, einfach nur tausend Fragen und Mitteilungen, die in dem kleinen Kopf sind und rauswollen. An die Mütter und Väter unter meinen Lesern: ab wann sprechen Babies?

Und dann in der S-Bahn steigt ein junger Rap-Künstler zu, hat ein Abspielgerät für die Musik dabei, auf die er dann live rappt und singt und er kündigt einen eigenen Song an. Er hat keine auffallend schöne Stimme, ein bißchen nuschelig, aber einen grundehrlichen, entwaffnenden Ton. Er rappt Deutsch und es gibt einen Refrain mit einer richtig schönen Melodie, die er singt. Es ging um sein Leben in Berlin und gegen Ende gab es eine Strophe, wo es ungefähr hieß: „ich bin unterwegs in der S-Bahn in Berlin und versuche mir mit meinem Song ein bißchen Geld zu verdienen.“ War eine schöne Abwechslung zu den sonstigen musikalischen Angeboten in der S-Bahn. Eigentlich wars ein Hit und wir haben ihn vielleicht zum ersten mal gehört! Er hat auch seinen Namen in dem Song untergebracht, hab ihn aber vergessen. Ralph oder so… Dann kam eine Halte, ich dachte, er sei schon wieder raus, und er ging ganz schnell durch den Gang an uns vorbei, ich konnte ihm nur noch hinterherrufen: „nicht schlecht – gute Hook!“ Er etwas atemlos „DANKE!“ Ich hätte ihn festhalten müssen, um ihm was zu geben, und er war auf dem Sprung, ich hatte nicht geschaltet, hätte mein Portemonnaie viel früher aus der Tasche holen müssen. War zu spät. Hat mir ein bißchen leid getan. Hoffe, ich hör ihn noch mal, dann kriegt er was.
g a g a - Fr, 1. Mär, 23:07

Margarete
1. März 2024 um 22:57
sehr liebevoll erzählte Geschichten! Voller Empathie und Herzenswärme.- Tun so gut!
Nun : das Zweite Mal : ein weites Feld, oft (leider) über- schätzt, weil sooo schwierig!

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