22. Februar 2024
Heimweg S-Bahn. Stehplatz an der Tür. Neben mir ein junges Paar, das auch auf dem Heimweg von der Arbeit ist. Sie unterhalten sich mit medizinischen Fachbegriffen, zarter Körperkontakt. Sie wunderhübsch, komplett ohne Make up. Lange braune Haare, Gesichtszüge ein bißchen Audrey Hepburn, müde, aber wunderschöne Augen, die den jungen Mann liebend anschauen. Ich lausche nicht stalkermäßig, aber kriege ein paar Sachen mit. Dass sie müde ist, sagt sie und er hört aufmerksam zu, schaut sie intensiv an. Er braune Haare, zarte Brille, empfindsamer Mund, Fünf-Tage-Bart. Sie berichtet von ihrer Irritation über eine 2-ml-Spritze, die keinen Anschlag hatte. "Ohne Anschlag!". "Charité" fällt. Dann erinnert sie sich an eine Situation mit einem querschnittsgelähmten Patienten, der von Pflege-Kollegen nach ihrer Einschätzung falsch angefasst, umgelagert wurde. Da kam sie nicht drüber hinweg. Sie sagt "Dude", was sich total mitfühlend anhört: "Du kannst doch nicht einen Dude mit Querschnitt... (soundso) - hey...!" Ihr Liebster schüttelt mitfühlend den Kopf. Das waren (vermutlich) zwei junge, sehr ambitionierte, ausgebildete, engagierte Pflegekräfte, die sich noch nach Feierabend auf dem Heimweg gedanklich mit ihrem Job beschäftigen. Hätte ich beide adoptieren können. So sympathisch.
g a g a - 22. Februar 2024, 19:36
Hab’s gern gelesen auf dem Heimweg in der S Bahn