14. Januar 2024
Ganz ruhiger Sonntag. Ruhigster Sonntag ever. Daheim bleiben und lesen, wie früher in meinem Jugendzimmer unterm Dach. Erinnere mich hauptsächlich an Rumträumen, Rumräumen und Lesen. Freundinnen eher nach der Schule getroffen. Freitag Abend und Samstag eventuell schon mal tanzen gegangen, auf die Plattenparty vom evangelischen Jugendheim – oder wars katholisch? Ich lese das letzte Bachmann-Frisch-Werk aus meinem großen Konvolut. Den Abschluss bildet eine Veröffentlichung vom Aufbau-Verlag. Eine über Bachmann promoviert habende Literaturwissenschaftlerin hat den aufwändigen Versuch unternommen, die Geschichte der beiden als Beziehungsroman umzusetzen. Für mich amüsant zu erkennen, wieviel ich nun biografisch selbst verinnerlicht habe und herunterbeten kann, auch wo sie noch mehr erfinden musste, weil Details nicht ausreichend überliefert sind, aber auch wo sie ganz Eins zu Eins an den tatsächlichen Begebenheiten entlangschreibt. Sie hat schon ihre Schularbeiten gemacht, die gute Frau Doktor Bettina Storks. Auch nicht frei von klischeehaftem Kitsch mit Lore-Roman-Anmutung hier und da, liest sich aber gut weg. Ganz schlimmes Cover. Ich musste es mit weißer Folie überkleben, ich kann mir sowas nicht anschauen. Der Aufbau-Verlag macht sicher guten Umsatz mit dieser Reihe, wo berühmten Liebespaaren und berühmten Frauen Romanphantasien gewidmet werden. Hab mir noch eins bestellt, neugierhalber, geht um Nico, die Velvet-Underground-Nico und ihre Affäre mit Jim Morrison. Cleveres Geschäftsmodell, Aufbau-Verlag!
g a g a - 14. Januar 2024, 15:24
https://www.google.de/books/edition/Ingeborg_Bachmann_und_Max_Frisch_Die_Poe/HV9qEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&printsec=frontcover