06. Januar 2024
„4.5. (1973) (...) Kein Alkohol, es geht nur strikt; schwierig nur in der Geselligkeit. Wie damals nach der Hepatitis, als ich es neun Monate lang durchhielt: man hört die andern zu genau, sich selber auch. Zeitweise hört man lauter Zeug, das zu streichen wäre; diese Pseudo- Lebhaftigkeit mit lauter ready-made-Gedanken, ready-made- Geschichten, Repetitionen, unter Intellektuellen der flinke Schlagabtausch von Kenntnissen, ohne dass sie der Entstehung eines Gedankens dienen. Später am Abend, der um zehn Uhr schon zu lang wird, kommen die Ressentiments offen zum Zug, teils witzig, oder die Rechthaberei drängt zu Wiederholungen, die von Mal zu Mal etwas schlechter ausfallen; Blödelei als Versöhnung oder Gedankenflucht nach allen Seiten. Ich komme mir wie ein Wächter vor und ekelhaft, dabei habe ich selber wenig zu sagen, wenn nicht Alkohol die Kontrolle aufhebt.
Gestern mit Wilhelm Killmayer, der wie immer nur wenig trinkt; ein guter Abend, mehr als Zeitvertreib. Wenn jeder auf ein paar Gedanken kommt, die er nicht schon gehabt und früher schon ausgesprochen hat, dank der Gegenwart des andern.“
ᴍᴀx ғʀɪsᴄʜ, „ᴀᴜs ᴅᴇᴍ ʙᴇʀʟɪɴᴇʀ ᴊᴏᴜʀɴᴀʟ“, sᴜʜʀᴋᴀᴍᴘ 2014, s. 109
Gestern mit Wilhelm Killmayer, der wie immer nur wenig trinkt; ein guter Abend, mehr als Zeitvertreib. Wenn jeder auf ein paar Gedanken kommt, die er nicht schon gehabt und früher schon ausgesprochen hat, dank der Gegenwart des andern.“
ᴍᴀx ғʀɪsᴄʜ, „ᴀᴜs ᴅᴇᴍ ʙᴇʀʟɪɴᴇʀ ᴊᴏᴜʀɴᴀʟ“, sᴜʜʀᴋᴀᴍᴘ 2014, s. 109
g a g a - 6. Januar 2024, 17:15
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