04. Dezember 2023
Vokabelheft:
"Filibuster" / "filibustern" / "filibusterig"
Wikipedia:
"Als Filibuster (vom spanischen „Filibustero“: "Freibeuter") wird die Taktik einer Minderheit in einem Parlament bezeichnet, durch Dauerreden oder die bloße Androhung von Dauerreden eine Beschlussfassung durch die Mehrheit zu verhindern oder zu verzögern. Dabei wird hinter den Kulissen meist zugleich versucht, Überzeugungsarbeit bei einzelnen Abgeordneten der Mehrheitsfraktion gegen den Beschluss zu leisten. Der Filibuster ist kein neues Phänomen, sondern geht auf die römische Tradition der Ermüdungsrede zurück.
Im deutschen Sprachraum ist der verallgemeinerte Begriff der Filibusterei eingesickert, der jede zermürbende Abstimmungstaktik bezeichnet. Auch im englischen Sprachraum gibt es diese Verallgemeinerung („filibustering“). Nahezu alle demokratischen Systeme kennen geschichtlich eine Form der Filibusterei, auch wenn die Redezeit im Parlament begrenzt ist, etwa durch Anträge zur Tagesordnung, Anfragen zur Klärung einzelner Punkte und Nutzung von verlängerten Pausen."
Bei Max Frisch, "Mein Name sei Gantenbein", Seite 332, Suhrkamp 1964:
"Vor allem jetzt, als der Diener hinausgeht, muß Gantenbein einfach reden, bis der Käse kommt. Worüber? Über Kommunismus und Antikommunismus, ein Thema, das jedenfalls, wo immer man stehe, keine Widerrede erheischt, da die Widerrede ja bekannt ist und eben widerlegt wird. Dabei rede ich nicht pausenlos, nicht ohne ab und zu ein Grissini zu knicken oder einen Schluck zu trinken, nicht filibusterig, aber so lapidar-überzeugt, daß das Schweigen der Contessa nicht unbegreiflich erscheint."
"Filibuster" / "filibustern" / "filibusterig"
Wikipedia:
"Als Filibuster (vom spanischen „Filibustero“: "Freibeuter") wird die Taktik einer Minderheit in einem Parlament bezeichnet, durch Dauerreden oder die bloße Androhung von Dauerreden eine Beschlussfassung durch die Mehrheit zu verhindern oder zu verzögern. Dabei wird hinter den Kulissen meist zugleich versucht, Überzeugungsarbeit bei einzelnen Abgeordneten der Mehrheitsfraktion gegen den Beschluss zu leisten. Der Filibuster ist kein neues Phänomen, sondern geht auf die römische Tradition der Ermüdungsrede zurück.
Im deutschen Sprachraum ist der verallgemeinerte Begriff der Filibusterei eingesickert, der jede zermürbende Abstimmungstaktik bezeichnet. Auch im englischen Sprachraum gibt es diese Verallgemeinerung („filibustering“). Nahezu alle demokratischen Systeme kennen geschichtlich eine Form der Filibusterei, auch wenn die Redezeit im Parlament begrenzt ist, etwa durch Anträge zur Tagesordnung, Anfragen zur Klärung einzelner Punkte und Nutzung von verlängerten Pausen."
Bei Max Frisch, "Mein Name sei Gantenbein", Seite 332, Suhrkamp 1964:
"Vor allem jetzt, als der Diener hinausgeht, muß Gantenbein einfach reden, bis der Käse kommt. Worüber? Über Kommunismus und Antikommunismus, ein Thema, das jedenfalls, wo immer man stehe, keine Widerrede erheischt, da die Widerrede ja bekannt ist und eben widerlegt wird. Dabei rede ich nicht pausenlos, nicht ohne ab und zu ein Grissini zu knicken oder einen Schluck zu trinken, nicht filibusterig, aber so lapidar-überzeugt, daß das Schweigen der Contessa nicht unbegreiflich erscheint."
g a g a - 4. Dezember 2023, 14:17
4. Dezember 2023 um 15:15
Wahrscheinlich bekäme Frisch dieses Wort heute nicht mehr durchs Lektorat. Leider.
Gaga Nielsen
4. Dezember 2023 um 17:39
Hm… er hätte vermutlich einen guten Lektor oder eine gute Lektorin in seinem Sinne, auf seiner Wellenlänge (wie Du ja auch). Mir fällt auf, dass bei vielen Neuerscheinungen Rechtschreibfehler und Redundanzen zu finden sind, die für homöopathisch dosiertes Lektorat – sprich: Durchwinken sprechen. Der gute Frisch hätte sich auch heute keine kleingeistige Schulmeisterei bieten lassen. Schade, dass er nicht mehr lebt.