05. September 2023

Franz von Stuck fasziniert mich auch schon eine Weile. Wenn ich in der Nationalgalerie bin, besuche ich immer - egal was es sonst gerade zu sehen gibt - seine Sünde im Prunk-Altarrahmen. Nun hängt sie derzeit nicht wie sonst in der festen Ausstellung unten, sondern oben in der Secessionen-Ausstellung. Da gehört sie unbedingt auch hin. Ich habe sie durch den wiederholten Besuch so verinnerlicht, dass ich der Meinung war, ich hätte sie bestimmt schon einmal fotografiert. Offenbar nicht. Das kleinere Selbstportrait von ihm von 1899, hängt bei den Köpfen der Secessionen, das Selbstbildnis im Atelier im Hauptsaal, wo auch die Liebermanns und die Klimts zu finden sind. Quasi der Thronsaal der Ausstellung, der Haupttempel. Liebermann-Werke habe ich ebenfalls nicht abgelichtet, die sind auch in der festen Ausstellung der Alten Nationalgalerie. Das Selbstbildnis von Franz von Stuck im Atelier von 1905 ist für meinen Geschmack mit das Schönste, das überhaupt je ein Maler von sich gemacht hat. Das Interieur ist phantastisch. Auch grandios sind bei Stuck immer die Rahmen. Bei der Sünde ist es geradezu ein Altar, aber auch der kleine schwarzgoldene Rahmen des Selbstportraits ist ein Kunstwerk für sich. Ich muss zugeben, dass ich bei einigen Bildern mehr vom Rahmen als vom Werk fasziniert bin. Aber natürlich nicht bei den Bildern von Stuck, die sind ihren Rahmen ebenbürtig. Wenn ich einen opulenten oder sehr besonderen Rahmen sehe, überlege ich sogleich, ob sich ein ähnlicher für meine Werke findet.



P.S. Nachtrag zum Landschaftsbild: es trägt den Titel "Nach dem Regen", entstanden 1898 und zeigt Obstbäume mit Hühnern in St. Agatha bei Steeg am Hallstätter See, dem größten See des Salzkammerguts, unterhalb vom Attersee und gehört bereits seit 1900 zur Klimt-Sammlung des Belvedere in Wien.
Datierung1898
g a g a - 5. September 2023, 10:44
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