07. Oktober 2022

Der heutige Freitag lief ab Nachmittag vom Weg her identisch ab, wie vor einer Woche, das gab mir ein unheimliches déjà vu. Ich hatte vergessen oder nicht mitbekommen, dass die U9 vom Zoo Richtung Steglitz nicht bis Bundesplatz durchfährt, wegen Bauarbeiten. Überraschte mich vor einer Woche schon, weil ich auf dem routinierten Weg nicht großartig aufmerksam auf das Schild mit der Fahrtrichtung gucke. Eigentlich nur selektiv wieviele Minuten ich warten muss, ob 2 oder 4 bis die nächste U-Bahn kommt. Die neue Tasche schräg über den Oberkörper gehängt, im Grunde an den Körper getackert. Trotzdem dauernd angespannt. Dann aussteigen Güntzelstr. in einen Ersatzverkehrbus, dann bis Bundesplatz, dann wieder in die S-Bahn bis Hermannstraße. Das hat mir schon soviel Konzentration abverlangt, dass ich unfähig war, mich auf das Buch einzulassen, ich ließ es gleich in der Tasche. Von Bundesplatz bis Hermannstr. vielleicht zwei Absätze halbherzig gelesen, gemerkt, ich wusste nicht, was ich gelesen habe. Schon in Tempelhof Buch zurück in die Tasche. Hermannstr. raus, zum Atelier, die nachgemachten Schlüssel durchprobieren. Alle nachgemachten funktionieren. Aber ich habe keinen Kellerschlüssel mehr, hatte wohl nur einen, der wurde geklaut. Aber ich muss nie in den Keller, außer wenn der Vermieter einen Handwerker ankündigt, der irgendwo in der Ecke rumschrauben muss. Ich habe da nix und würde ihn am liebsten aufgeben. Ich lasse auch keinen nachmachen, mir nun egal. Dann oben ein paar Sachen verstaut, auch einen Ersatzschlüssel für die Wohnung, Blumen gegossen, wieder los. Wieder einkaufen zu Netto in dieser Hermannpassage oder Quartier oder wie das heißt. Ich habe wieder nahezu die identischen Sachen gekauft wie letzte Woche. Flashback. Und es hat wieder nicht in die eine identisch große Tasche gepasst. Baumwollbeutel aus der Tasche geholt. Hatte einen Wechselgurt an der Tasche, da brach beim Versuch, die Tasche zu schließen, der Karabiner. Habe noch diverse alternative Gurte, aber das bedeutete, ich musste die schwere Tasche wie ein Baby auf den Arm nehmen. In der U-Bahn einen Platz gesucht, wo ich an der Trennscheibe sitzen konnte, zwischen der Scheibe und mir mein Einkaufsbeutel und die Tasche, habe dann die Baumwollbeutelhenkel durch den Verschlussgurt der neuen Tasche gefädelt, um beides während der Fahrt im Griff haben zu können. Wieder recht unkonzentriert nur wenig gelesen. Nur daran gedacht, endlich meine Wohnungstür hinter mir zu schließen, einzige Sehnsucht. Dann wieder der Weg von der U-Bahn mit dem Taschenbaby auf dem Arm und dem Beutel über der Schulter. Exakt der Weg wie letzte Woche, ich mir dauernd gepredigt: DU DARFST DIE TASCHE NICHT ABSTELLEN, AUF KEINEN FALL, EGAL WIE SCHWER SIE IST, AUCH NICHT, UM NUR KURZ DIE HAUSTÜR ZU ÖFFNEN. Habe deswegen schon im Gehen den Hausschlüssel hervorgekramt, um flüssig aufschließen zu können. Dann im Briefkasten ein Abholschein bei der Post, ab Samstag 14 Uhr ein Päckchen abholbereit. Statt Freude nur Panik. Wohin müssen. Wo anstehen. Leute dicht auf dicht. Horror. Ich muss mich erst noch ein paar Tage oder Wochen therapieren, um für solche Aktivitäten bereit zu sein. Morgen hat diese Post bis 15 Uhr auf. Ab 14 Uhr ist es da. Vielleicht habe ich morgen bessere Nerven oder nächste Woche. Tut mir echt leid, weil es ja eine gut gemeinte Sendung ist. Von einem lieben Menschen. Ich bestelle zwar einiges online, lasse es aber nie an meine Wohnadresse liefern, weil ich ja zu Zustellzeiten nie da bin. Bin nun sicher in meiner Wohnung und habe hier meine aktuelle Verfassung beschrieben. Ich habe gerade auch keine Lust, Fotos zu posten, obwohl ich genug nicht gepostete Strecken in petto habe. Ich will bitte mit Samthandschuhen angefasst werden und brauche Welpenschutz.
g a g a - So, 9. Okt, 10:47

ANH
8. Oktober 2022 um 6:53
Laß Dich einfach mal in den Arm nehmen und beruhigend wieden … (Lächelt)-

Gaga Nielsen
9. Oktober 2022 um 10:46

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