29. Juli 2022
Ein letzter, möglicherweise langweiliger Heimatkunde-Eintrag inclusive Fotos vom Nürnberger Hauptmarkt OHNE Brautkleid (kommt noch!). Die Kathedrale, die ich auch aus dem Hotelzimmer sehen konnte, heißt im Volksmund Frauenkirche, aber wohl offiziell "Unserer Lieben Frau". Ich war nicht drin, weil sie für eine kostenpflichtige Veranstaltung geschlossen war, und ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, ob ich sie jemals in meinem Leben betreten habe. Aber beim Vorbeilaufen konnte ich mich ganz kurz am Anblick der märchenhaften Decke der Eingangshalle erfreuen, weil die Tür immer wieder mal kurz für die Gäste aufging.
Märchenhaft ist auch die große Spieluhr mit der türkisblau-goldenen Mondkugel. In der Mitte sitzt Kaiser Karl IV. und Punkt Zwölf Uhr Mittags fangen die Fanfarenbläser links und rechts von ihm an, ihre Fanfaren zu heben. Dann gehen Türchen auf und ein Zug von sieben holzgeschnitzten Figuren umkreist den Kaiser dreimal, das sind die sieben Kurfürsten. Was für ein größenwahnsinniges Spektakel sich dieser Karl zugedacht hat. Die stolze Kirche ist 1352 bis 1362 - wieder einmal - auf seine Veranlassung gebaut worden. Da soll es auch schon Spielfiguren gegeben haben, aber dieses bis heute zu bewundernde, sogenannte "Männleinlaufen" ist von 1509 und tatsächlich noch in Betrieb. Im zweiten Weltkrieg wurde es im legendären Kunstbunker versteckt. Schon grandios, diese Mechanik. Als ich die Fotos gemacht habe, war die Mondkugel noch ganz Türkisblau, kein bißchen Gold, es war nämlich Neumond. Es gibt ein Video vom Männleinlaufen, da zeigt die Mondkugel eine goldene Sichel. Schon bemerkenswert, in welchen Ausmaß der Landesherrscher und die Kirche miteinander verstrickt waren. Obwohl man sich bei Putin auch vorstellen könnte, dass er sich so ein Denkmal setzt. Bei Königin Elisabeth oder Kanzler Olaf Scholz wohl eher nicht.
Über dem Hauptportal, direkt unter dem Männleinlaufen, vor dem Fenster, ist übrigens auch der Balkon auf dem das Christkind bei der Eröffnung vom Christkindlesmarkt steht und die Ansprache hält. Ich habe gelesen, dass das Christkind schwindelfrei sein muss, weil die Balkonbrüstung nicht sehr hoch ist. Das könnte für meinen Auftritt ein Hindernis sein. Außerdem gibt es bei den Bewerbungsmodalitäten eine Altersvorschrift, Bewerberinnen müssen im Alter zwischen 16 bis 19 sein. Da müsste ich etwas schummeln. Im Grunde trage ich ja immer noch eine Sechzehn-, Siebzehn-, Achtzehn- und auch Neunzehnjährige in mir. Es sind dann eben noch ein paar Alterssorten dazugekommen, seitdem. Man hat einfach mehr zu bieten! Außerdem muss die Bewerberin über 160 cm groß sein, das überbiete ich locker. Steht alles hier.
Märchenhaft ist auch die große Spieluhr mit der türkisblau-goldenen Mondkugel. In der Mitte sitzt Kaiser Karl IV. und Punkt Zwölf Uhr Mittags fangen die Fanfarenbläser links und rechts von ihm an, ihre Fanfaren zu heben. Dann gehen Türchen auf und ein Zug von sieben holzgeschnitzten Figuren umkreist den Kaiser dreimal, das sind die sieben Kurfürsten. Was für ein größenwahnsinniges Spektakel sich dieser Karl zugedacht hat. Die stolze Kirche ist 1352 bis 1362 - wieder einmal - auf seine Veranlassung gebaut worden. Da soll es auch schon Spielfiguren gegeben haben, aber dieses bis heute zu bewundernde, sogenannte "Männleinlaufen" ist von 1509 und tatsächlich noch in Betrieb. Im zweiten Weltkrieg wurde es im legendären Kunstbunker versteckt. Schon grandios, diese Mechanik. Als ich die Fotos gemacht habe, war die Mondkugel noch ganz Türkisblau, kein bißchen Gold, es war nämlich Neumond. Es gibt ein Video vom Männleinlaufen, da zeigt die Mondkugel eine goldene Sichel. Schon bemerkenswert, in welchen Ausmaß der Landesherrscher und die Kirche miteinander verstrickt waren. Obwohl man sich bei Putin auch vorstellen könnte, dass er sich so ein Denkmal setzt. Bei Königin Elisabeth oder Kanzler Olaf Scholz wohl eher nicht.
Über dem Hauptportal, direkt unter dem Männleinlaufen, vor dem Fenster, ist übrigens auch der Balkon auf dem das Christkind bei der Eröffnung vom Christkindlesmarkt steht und die Ansprache hält. Ich habe gelesen, dass das Christkind schwindelfrei sein muss, weil die Balkonbrüstung nicht sehr hoch ist. Das könnte für meinen Auftritt ein Hindernis sein. Außerdem gibt es bei den Bewerbungsmodalitäten eine Altersvorschrift, Bewerberinnen müssen im Alter zwischen 16 bis 19 sein. Da müsste ich etwas schummeln. Im Grunde trage ich ja immer noch eine Sechzehn-, Siebzehn-, Achtzehn- und auch Neunzehnjährige in mir. Es sind dann eben noch ein paar Alterssorten dazugekommen, seitdem. Man hat einfach mehr zu bieten! Außerdem muss die Bewerberin über 160 cm groß sein, das überbiete ich locker. Steht alles hier.
g a g a - 29. Juli 2022, 12:45
29. Juli 2022 um 14:45
Für mich wäre das Christkindl dann auch nichts. Ich war mal in Wustrow auf dem Kirchturm und der hatte eine so niedrige Brüstung, daß ich mich nicht auf den Rundgang getraut habe, sondern in der Tür stehen blieb. Irgendwie wird gerne unterschätzt oder vergessen, wieviel niedriger eine Brüstung für große Menschen ist. Früher waren die Menschen ja eh noch kleiner, da war die Brüstung vielleicht genau richtig. Aber wenn man als großer Mensch auf so einem Turm ist und die Brüstung reicht gerade mal bis unter den Bauchnabel, ist also weniger als die Hälfte der Körperhöhe, ist das halt schon etwas ganz anderes, das sich kleinere Menschen gar nicht vorstellen können. Selbst wenn der Unterschied im Endeffekt nur zwanzig Zentimeter beträgt, macht es für das Sicherheitsgefühl einen enormen Unterschied, ob sich die Brüstung über oder unter der Körpermitte befindet.
Gaga Nielsen
29. Juli 2022 um 16:23
Da hast du bestimmt Recht. Ich habe mir ein paar Videos von früheren Christkindln auf dem Balkon angeschaut, die wirkten gefühlt wie 161 cm groß :-) Wenn dann noch dazu der doch ganz schön lange Text der Ansprache dazukommt, Verse, die auswendig gelernt werden müssen, außerdem Lampenfieber vor Tausenden von Menschen, Kameras zeichnen auf… puh. Also werde ich wohl doch nicht beim Alter schummeln müssen, da ich meine Bewerbung hiermit zurückziehe :-) Obwohl es mich unheimlich reizen würde, den Blick mal vom Balkon zu haben, davon hatten wir es ja schon, die Ausblicke von Türmen und Rundgängen etc…. In jeglicher Hinsicht erhebend und erhaben.