13. Juni 2022

Ich erkläre, wieso ich so unermüdlich Einträge über meine kleine Reise nach Liebenburg poste. Mir ist, als müsste ich dem Aufwand und der Hingabe des Gastgebers irgendwie gerecht werden. Ja, auch meinem eigenen Aufwand! Das kann ja nicht sein, dass man Wochen vorher plant und recherchiert und nach einer Unterkunft sucht und passenden Zugverbindungen und Pläne ausdruckt und Busverbindungen studiert und sich Gedanken über die Garderobe macht und dann kommt am Ende nur eine Fußnote raus, ein durchlaufender Posten in der timeline. Neben Erinnerungen, die im eigenen Kopf und Herz versteckt sind. Es muss etwas damit zu tun haben, dass Volker und ich einen beinah schon historischen Blogger-Hintergrund haben, wenn er auch eher Blogger im Ruhestand ist. Mir kommt es vor, als wären vor fünfzehn Jahren mit großer Hingabe Erlebnisaufsätze in Blogs verfasst worden, besonders wenn man sich untereinander traf. Nun war das zwar kein Bloggertreffen, aber ohne den Hintergrund wären wir uns kaum begegnet. Mir tut es leid um Fotos, die nur in einem Album herumliegen, ohne dass die Geschichten dazu erzählt werden, das ist mir immer noch ein Bedürfnis. Es bereichert mein Erlebnis. Vielleicht schreibe ich stellvertretend für all die Blogger, die früher bei Volkers Festen waren, die mir entgangen sind, da wir uns immer verfehlten, auch wenn man irgendwie voneinander wusste.

g a g a - 13. Juni 2022, 22:01
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