19. Juni 2021
Schatzkammer V. Der wichtigste Raum, where the magic happens. Die anderen Kammern sind Nebengelasse, die mir aber auch ans Herz gewachsen sind, im Lauf der Jahre. Von außen ist das Haus rosa, lachsrosa. Einst war es orange. Dann kam die Sonne. Noch davor war es blau und grün. Der Eigentümer mag kräftige Farben. Und er mochte meine Absichtserklärung, dort zu malen. Das Baujahr ist meiner Erinnerung nach 1912. Im Eingangsbereich sind grüne Jugendstilkacheln, die Wände sind zartgelb und es gibt Stuckreliefs von Frauenköpfen. Auch an der Hauswand ist noch Stuck, nicht abgeschlagen. Über meinem Küchenfenster, das exakt in der Mitte der Fassade ist, gibt es ein geschwungenes Ornament, wie ein Medaillon. Ich habe die Räume im Sommer 2003 angeschaut und Ende August den Mietvertrag unterschrieben. Ich habe es nie bereut. Es gab Jahre, in denen ich fast nur fotografierte und selten dort war, aber 2018 kam die Renaissance, mit der ich selbst schon nicht mehr gerechnet hatte. Ich legte die Kamera beiseite und renovierte ein bißchen und schraubte die alten Farbtöpfe wieder auf. Die Farben waren gar nicht eingetrocknet. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich konnte gleich wieder loslegen. Und wie. ...And the magic happened again.
g a g a - 19. Juni 2021, 23:57
Oh ja, ich liebe jeden einzelnen Winkel. Ich kann mich garnicht satt sehen. 🥰
Claudia T.
Nicht nur, dass der Balkon wunderschön ist. Ich finde auch Deine Kunst wunderschön und ich finde es so sehr schade, dass Du die nicht verkaufst. Solche Bilder möchte man doch wirklich so gerne haben und hinhängen!!!
Gaga Nielsen
Oh, Danke 🙂
ich recherchiere seit einiger Zeit die Fabrikation hochwertiger digitaler Reproduktionen. Es gibt in diesem Bereich neue Herstellungsverfahren, die auch in Richtung 3D-Scan gehen, womit der Pinselstrich auch abgebildet werden kann. Habe mir schon einen Überblick verschafft, welche Repro-Hersteller für die Museen der Welt arbeiten. Eine der besten Firmen sitzt in Köln. In Kanada ist auch ein Top-Hersteller. In Berlin gibt es auch schon erste Firmen, die recht weit bei digitaler Reproduktion sind, aber eine Größenbeschränkung haben.
Ich hab für mich auch schon eine erste Auswahl getroffen, mit welchen Bildern ich anfangen will. Hatte die Überlegung ein- und dasselbe Motiv von verschiedenen Anbietern reproduzieren zu lassen und dann zu gucken, wer die beste Qualität geliefert hat. Das ist natürlich alles nicht so billiger Jakob wie mal im Online Shop irgendein Foto auf Leinwand drucken zu lassen. Das Original-Bild muss für den aufwändigen 3D-Scan zum Hersteller transportiert werden. Aber mir wäre es das schon aus Neugier wert und eben auch für die Möglichkeit, es mehreren Interessenten zugänglich zu machen. Man könnte ja auch mit limitierter Auflage und Original Signatur auf der Rückseite arbeiten. Das sind so meine Gedankengänge dazu.
Für solche Reproduktionen ziehe ich zunächst allerdings klassische Flachware (sprich gemalte Bilder mit maximal Papierfragmenten) in Betracht, komplexe Collagen mit verschiedenen Materialien wie Metallteilen und starkem Relief, werden sich zwar auch bald mit 3D-Druck nachempfinden lassen, aber solche Werke leben extrem stark von der Textur der verschiedenen Materialien und da ist mit Sicherheit - zumindest nach heutigem Stand der Technologie - eine Grenze erreicht.