31. August 2020
Franz Ludwig Catel, Schinkel in Neapel, 1824, Öl auf Leinwand, 62 x 49 cm, Sammlung Alte Nationalgalerie Berlin
Ich schließe den Reigen meiner Sammlung mit einem Gemälde, das Karl Friedrich Schinkel in Neapel zeigt, gemalt von Franz Ludwig Catel im Jahr 1824. Ich entdeckte es bei einem Besuch in der Alten Nationalgalerie in Berlin, wo es zum festen Bestand gehört. Damit ist es ja ohnehin immer in meiner Nähe und wenn ich es in groß sehen will, spaziere ich hinüber.
In der Beschreibung der Staatlichen Museen Berlin heißt es:
"1803 brach der 22jährige Karl Friedrich Schinkel zum ersten Mal nach Italien auf. Zwanzig Jahre später betrat er im Süden Italiens erneut ›klassischen Boden‹: »Die Gegend Neapels hat immer etwas Unglaubliches, und so sehr man sie kennen mag und sich ihr Bild in der Phantasie zurückrufen konnte, sie erscheint immer wie ein überirdischer Traum«.
Auf der Rückreise bestellte Schinkel in Rom bei Franz Ludwig Catel, mit dem er seit zwei Jahrzehnten bekannt und auch in Italien unterwegs war, als Weihnachtsgeschenk für seine Frau ein Porträt von sich.
»Ganz früh, vor 7 Uhr, ging ich zu Catel, der mich in ein Bildchen hineinmalen wollte, welches ein Zimmer in Neapel vorstellt, aus dessen offenem Fenster man das Meer mit der Insel Capri und die Bäume unter dem Fenster aus Villa Reale sieht, gerade so, wie ich dort gewohnt hatte« (...)
Vornehm gekleidet sitzt Schinkel in entspannter Haltung und mit aufmerksamem Blick, ein Schriftstück in den Händen haltend, am weitgeöffneten Fenster des Casino Reale in der Via Chiatamone. Über die silbrig-grünen Baumkronen und das Blau des Meeres hinweg schweift das Auge zur violett schimmernden Insel Capri.
Das attraktive, bei vielen Italienreisenden beliebte, heute jedoch zerstörte Quartier wurde Schinkel zum Vorbild für seinen im Auftrag von König Friedrich Wilhelm III. errichteten Pavillon im Schloßpark Charlottenburg." Birgit Verwiebe
g a g a - 31. August 2020, 23:21
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