26. Juni 2019

Aus meinem goldenen Notizbuch XI.



19. Juni 2019:

„neue Termine m. Clark!

[Clark:]
„Es wäre mir (also ihm) schon lieber, wenn wir beide da weitermachen, wo wir aufgehört haben, also kein anderer!“

Ich: „ja ja, viele Köche verderben (….)“

Er: „….die Köchin!“

Ich: „Genau! Viele Köche verderben die Köchin!“ ;-)“

Eigentlich ist ja hiermit alles gesagt. Die Sache an sich erfüllt nicht meinen hohen Anspruch an eine Merkwürdigkeit, aber die Formulierung fand ich durchaus bemerkenswert. Am 8. Juli geht es weiter, nun immer Abend-Termine. Das Folge-Rezept umfasst abermals sechs Behandlungen.
g a g a - Mi, 26. Jun, 15:25

Frau Klugscheisser
26. Juni 2019 um 14:37
Sieh an, Herr Kent ganz formell. Das ist aber sicher nicht seine gewohnte Arbeitskleidung. Ich bin – im Gegensatz zu Clark – der Meinung, man kann gar nicht genug Köche ausprobieren, denn je mehr Köche, umso mehr Lieblingsrezepte gibt es zu entdecken.

Gaga Nielsen
26. Juni 2019 um 15:20
Das ist die Reisegarderobe von Clark Kent. Er hat nun wohlverdienten Urlaub, den er in Skandinavien verbringt. Ich kann natürlich versuchen, auch noch ein Bild zu finden, das ihn in seiner Arbeitskleidung in der Praxis zeigt.

Ich habe bereits einen anderen Koch ausprobiert, der nicht wie Clark Kent aussieht. Weitere Köche habe ich vom Sehen zur Kenntnis bekommen und den Eindruck gewonnen, dass Clark am fähigsten… kocht…! Er probiert auch immer neue Rezepte aus, da erübrigt sich ein ständiger Wechsel, und er kennt meine Vorlieben. Das ist viel wert. Ich lasse mich zum Beispiel am liebsten im Liegen behandeln, bin eher passiv und er macht. Das Turnen im Turnraum ist auch ganz nett, aber ich liege lieber und erzähle ihm etwas über Alma und Gustav Mahler und solche Sachen.

g a g a - Do, 27. Jun, 00:32

Frau Klugscheisser
26. Juni 2019 um 22:38
Hört er nur interessiert zu oder kennt er sich aus mit Alma und Gustav? Ist ja auch so eine vertrackte Liebesgeschichte. Vielleicht hat das etwas zu bedeuten, so im Freud’schen Sinne. Die Dame war ja eine bedeutende Persönlichkeit in der Kunstszene und hatte nicht wenige Verehrer äh Köche.

Gaga Nielsen
27. Juni 2019 um 0:19
Alma ist mein Spezialgebiet, aber Clark konnte bei Erwähnung von Gustav auf Anhieb sein Geburts- und Todesjahr ausspucken. Mir war schon auch präsent, dass er nicht Sechzig geworden ist, aber ich meinte, doch wenigstens 53 – 57. Clark wusste es besser. Und ohne zu googeln. Er hatte auch gar keine Hand frei, um herumzurecherchieren. Alma hat sich von Gustav abgewandt, nachdem sie durch andere Verehrer daran erinnert wurde, dass sie für Gustav ihre eigene musikalische Karriere aufgegeben hat. Als Gustav seine Felle davon schwimmen sah, sorgte er schnell beflissen dafür, dass ihre sieben Lieder gedruckt und veröffentlicht werden. Aber da war es schon zu spät. Und dann wurde er ja eh immer kränker. Und dann war da ja der junge Gropius, den sie auf der Kur kennengelernt hatte. Das Interesse von Clark ist nicht geheuchelt. Das Wochenende vor unserer letzten Behandlung hatte er mit zwei Opernaufführungen verbracht und war sehr aus dem Häuschen, dass Sir Simon Rattle, der die eine dirigiert hatte, anschließend im Opernrestaurant neben ihm saß, in lockerer Freizeitkleidung mit Sandalen.
g a g a - Do, 27. Jun, 10:19

Frau Klugscheisser
27. Juni 2019 um 8:27
Bemerkenswert. Meist bewegen sich Leute ungern über ihren Tellerrand hinaus. Ich habe seit Jahren einen Koch, der ein bisschen aussieht wie… ein Koch? Letztens habe ich mir die Hand verletzt. Langsam reicht eine Stunde kochen nicht mehr für alle betroffenen Körperteile. Aber wir lachen überdurchschnittlich viel. Das gehört zur Therapie.

Gaga Nielsen
27. Juni 2019 um 10:16
Ich nehme an, er hat noch breiter gefächerte Interessen, er war auf meine Nachfrage gar nicht in der Lage, seine vielen Interessen in einem Satz zu bündeln. Lustigerweise hat er mal kurz überlegt, Koch zu werden und ein Praktikum in einem Restaurant gemacht, schien ihm aber dann doch nicht ideal als tägliche Beschäftigung. Er wollte auch von mir wissen, ob ich kochen kann, habe dann wahrheitsgemäß angeführt, dass ich sogar sehr gut koche, und zwar aus dem Handgelenk, aber ungern jeden Tag für jemanden anders (außer für mich), weil mir das dann zu selbstverständlich wird und der Bekochte nicht mehr „oh…! und aaahh!“ macht. Das kann ich nicht leiden! Da hat er sehr amüsiert geguckt. Ich gehe eigentlich auch hauptsächlich zum Lachen hin! Lachen auf Krankenschein mit einem gutaussehenden jungen Mann, was will man mehr. Das ist mir die Zuzahlung von 21 Euro für sechs Termine wert.

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