20. April 2019

»Wir haben und suchen Weltanschauung und geben sie auch in unsere Arbeiten. (...) Es ist Notwendigkeit in uns. Diese zwingt uns, so und nicht anders zu arbeiten, und nicht die Sucht, etwas Neues zu schaffen, war und ist der Grund der Art unseres Malens, sondern der Wunsch, ein vollerfülltes Leben zu gestalten.«

(Max Pechstein auf Schallplatte, 1928)

g a g a - Sa, 20. Apr, 13:54

in diesem wunderbaren Film malen fast alle im Anzug mit weißem Hemd und Krawatte, manchmal ein weißer Kittel darüber. Gezielte Handbewegungen, kein Geklecker. Bin schwer beeindruckt. Da ist bei mir noch viel Luft nach oben, in meiner Malerkluft mit hunderttausend Farbflecken. Wobei man aber auch nicht weiß, ob sie sich nicht extra fein für die Filmaufnahmen gemacht haben. Neulich eine Doku über eine lebende, jüngere Malerin gesehen (Name vergessen), die beim Pinseln auch eine Art adrettes Kostüm anhatte, sowie eine teure Armbanduhr und Ringe an den Händen. Ich hatte doch so meine Zweifel, ob sie normalerweise in der Aufmachung hantiert. Ich mache durchaus auch gezielte Handbewegungen und kleckere nicht herum, aber wenn man mit dickem Farbauftrag arbeitet, auch mal was mit dem Finger abnimmt und korrigiert oder mit Mörtel herumtut, muss man auch mal was abwischen. Daher!

machen sw

(Foto v. 2006, unveränderte Kluft bis heute)

kid37 - Mo, 22. Apr, 23:54

Das war eben noch eine ganz andere Art von Akuratesse damals. Ich sitze ja auch stets tadellos gekleidet vorm Internetendgerät. Nach 22.00 Uhr vielleicht auch mal ohne Krawatte, aber sonst diplomatenfein. Frau Helnwein trägt beim Zeichnen und Malen immer schicke Kleidchen, hat aber auch ganz viele davon. So oder so: Danke für den Filmtipp, die Doku kannte ich gar nicht.
g a g a - Di, 23. Apr, 00:13

ich möchte schon auch gerne so apart und adrett ausschauen, wie Fräulein Helnwein. Sie hat auf jeden Fall das richtige Werkzeug ausgesucht, schöne Farbstifte, die nicht tropfen. Wenn ich mich selber anmale, habe ich auch Buntstifte, wo ich meine Anziehsachen nicht schmutzig mache. Außer Lidschatten, da geht manchmal so ein bißchen was vom Applikator daneben, deswegen ziehe ich mich meistens erst nach dem Anmalen an. Wenn das große Fernsehteam mich besuchen kommt, mache ich mich auch besonders hübsch und werde darauf achten, dass ich was male, was nicht tropft. Mörtel und so Strukturpasten und große Farbtöpfe werden dann nur so ein bißchen als Deko im Bildhintergrund stehen. Ich werde da eine Lösung finden. Oder dass man für die Kamera irgendeine hübsche Kollage bastelt, geht ja auch mit Klebestift, wenns nur Papier ist. Nur schneiden kann ich im Moment nicht so gut, das sieht sehr unbeholfen aus mit der linken Hand. Wie eine Anfängerin möchte ich auch nicht wirken. Die großen Dreharbeiten müssen noch etwas vertagt werden. Aber tolle Kleider hab ich schon!

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