19. April 2019
»Manchmal erschreckt mich der Gedanke an die Dinge, die unser kurzes Leben überdauern. In früher Jugend schockierten mich die Fotos aus den Konzentrationslagern mit den Brillengestellen und Schuhen der Ermordeten; das hatte mir damals ein Gefühl für die Flüchtigkeit eines Menschenlebens gegeben - auch meines eigenen -, und ich konnte es nicht fassen, dass es möglich gewesen war, Millionen Menschen auf bürokratisch geordnete Weise zu ermorden und dabei den kleinsten Gegenständen aus ihrem Besitz offensichtlich einen höheren Wert beizumessen als ihrem Leben. Und so steigt, wenn ich Anhäufungen von sogenannten Wertgegenständen sehe, regelmäßig mein Puls. Ein flaues Gefühl der Angst vor dem baldigen Verfall beschleicht mich; ich werde daran erinnert, dass die von mir mit Bewunderung gesammelten Dinge nicht nur mich, sondern auch meine Kinder und Enkelkinder überdauern werden. Ich erkenne dann die Lächerlichkeit meiner Existenz und schwanke zwischen der Sammlerliebe und dem Hass auf die Gegenstände, bis ich mich wieder beruhige und mir bewusst mache, dass nicht ich die Dinge besitze, dass sie vielmehr nur eine Weile bei mir bleiben, bis ihre Reise durch die Zeit weitergeht: So lange liegt es an mir, ihnen jenes Etwas zu geben, das sich aus dem Wissen um ihre Geschichte und meiner Phantasie nährt.«
(Wolfgang Beltracchi, ''Selbstportrait", S. 133)
Starkes Déjà-vu beim Lesen dieses Kapitels, ganz ähnlich immer wieder über genau das nachgedacht. Nicht abgetippt, ausgetüftelt, wie man Passagen aus googlebooks kopiert. Gemäß geltendem Urheberrecht, können auch längere Zitate verwendet werden, wenn der Zweck dem kulturellen Diskurs dient und der Umfang des Zitats den Erwerb des Gesamtwerkes nicht ersetzt. Der höhere kulturelle Zweck an dieser Stelle ist, dass ichmeine Bekannten die Welt an meinen inneren Bewegungen teilhaben lassen möchte, wie z. B. meiner Verblüffung über die Ausformulierung meiner Gedanken durch eine andere Person, die mir gar nicht bekannt ist. Hier Näheres zum Zitatrecht.
(Wolfgang Beltracchi, ''Selbstportrait", S. 133)
Starkes Déjà-vu beim Lesen dieses Kapitels, ganz ähnlich immer wieder über genau das nachgedacht. Nicht abgetippt, ausgetüftelt, wie man Passagen aus googlebooks kopiert. Gemäß geltendem Urheberrecht, können auch längere Zitate verwendet werden, wenn der Zweck dem kulturellen Diskurs dient und der Umfang des Zitats den Erwerb des Gesamtwerkes nicht ersetzt. Der höhere kulturelle Zweck an dieser Stelle ist, dass ich
g a g a - 19. April 2019, 19:37
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