12. Oktober 2018



Noch ein Beifang von meinem Elternbesuch. Sommer 1967 im Garten. Mein großer Bruder von hinten im Planschbecken, meine Tante, Mama, ich, fast zwei Jahre alt, mein Bruder schon fast dreieinhalb. Ich erinnere mich gerne an das aufblasbare Planschbecken, es hatte ein von der Sonne verblichenes knalliges Orange und in der Mitte so ein Indigoblau. Ich mag diese Farbkombination heute noch gerne, und verbinde damit immer ein Gefühl von sorglosen Sommertagen.



Das Bild darunter ist auch im Garten gemacht, mein Bruder bemalt ein Regenwasserbecken. Neben ihm sitzt mein Stief-Großvater Anton, der zweite Mann meiner Oma Alma. Sie hat ihn ein paar Jahre nach dem Tod meines richtigen Großvaters André geheiratet. Ich schaue meinem Bruder zu, das Bild hat mein Vater gemacht. Das andere auch, er hat immer viel und gerne fotografiert. Auf der Rückseite hat meine Mama „1970“ geschrieben, dann wäre ich da erst vierdreiviertel gewesen. Aber das Fotolabor hat ein Datum vom Juli 1972 daraufgedruckt, das ist glaube ich richtiger. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man zwei Jahre gewartet hat, bis man einen Film entwickelt hat. So sparsam war mein Vater nicht mit den Fotos, man wollte ja auch recht bald sehen, ob es was geworden ist. Also ich glaube, das Foto ist doch eher vom Juli 1972. Ich war zwar schon immer ein großes Kind, aber wie vierdreiviertel sehe ich da nicht aus, oder?

P.S.
vor ein paar Stunden noch einmal das Bild mit dem unklaren Datum mit der Brille auf der Nase angeschaut – und erkannt, dass da ja ein blühender Zweig links ins Bild ragt. Also kein Juli-Bild. Ich erinnere mich, dass an der Stelle ein Birnbaum war, und Birnbäume blühen im April. Also ist es ein Bild aus dem April oder vielleicht auch frühen Mai. Vielleicht also April 1972 oder auch 1971 oder auch doch 1970. Kann doch sein. Es gibt ein Bild von mir mit einer Mini-Schultüte, die ich zum Trost bekam, als mein Bruder in die Schule kam. Das war im September 1970, und da sehe ich genauso groß aus, wie auf dem Bild da oben, die Haare noch ein bißchen länger. Also hat Mama wahrscheinlich doch recht gehabt mit 1970. Ich war eben ein großes Mädchen, auch schon mit viereinhalb.
kid37 - Fr, 12. Okt, 20:19

Der Bruder ist vorbildlich gekleidet! (Altersbestimmungen finde ich als Laie schwierig. Die Menschen sehen heute irgendwie andersalt aus.)

g a g a - Sa, 13. Okt, 13:12

Pablo Picasso hat ja auch gerne Ringelshirts getragen. Habe inzwischen das Datum ungefähr identifiziert und den Eintrag editiert. Mama hat doch recht. Ich war ein sehr großes Mädchen mit viereinhalb. Dachte iirgendwie, in dem Alter sähen Kinder noch babymäßiger aus.
g a g a - Sa, 13. Okt, 02:34

Max Zorn
Die Stühle mit der (roten?) Kunststoffbespannung hatten wir auch. Wie wahrscheinlich jeder, der einen Garten oder eine Terrasse hatte.

Gaga Nielsen
genau, die Stühle waren der letze Schrei, ich finde sie eigentlich heute noch hübsch, obwohl es leider keine mehr davon auf der Terrasse gibt. Aber meine Eltern haben bis heute eine verschnörkelte weiße Garnitur mit Bänkchen und zwei Stühlen auf der Terrasse, auch aus den Sechzigern. Ich erinnere mich haupstächlich an Stühle mit weißer und hellblauer Bespannung. Aber einen roten hab ich auch mal gesehen, der auf dem Foto müsste eigentlich rot sein. Und dann hatten wir seit ich denken kann, natürlich eine Hollywoodschaukel! Heute aber leider auch nicht mehr da. So schade.

Ina Weisse
Ich glaube, wir hatten die gleichen, aber weiß bespannt oder irgend wie hellgelb vielleicht. Man quetschte sich immer ganz leicht die Haut ein, wenn man mit nackten Beinen drauf saß

Gaga Nielsen
ja, man hat immer einen Streifenabdruck auf den Oberschenkeln und dem Popo gehabt!

Ina Weisse
Ja auch das gehört zum Sommer Terrassenglück, genauso wie die unebenen Betonplatten, an denen man sich ewig die Zehen stieß und das lange Sitzen am Kaffeetisch, wenn man lieber aufgestanden wäre

Gaga Nielsen
Heute ist das ein Design-Klassiker und Sammlerstück, für das stolze Preise aufgerufen werden - Mist! Hätte man mal aufheben sollen.
http://www.designlager.de/index.php/embru-m-186

P.S. ein Entwurf aus dem Jahre 1949, also nicht Sixties.

Ina Weisse
Unsere Eltern waren echt Avantgarde, was die Terrassen betrifft

Max Zorn
ich wusste gar nicht, dass wir reich waren :)

Ina Weisse
ich auch nicht

Gaga Nielsen
Die Stühle waren wahrscheinlich so ein Top-Seller, dass sie preislich erschwinglich waren. Allerdings hatte meine Mama väterlicherseits eine besondere Connection zu Möbel-Lieferanten, daher vielleicht auch der Schaukelstuhl.

Die Firma produziert immer noch. Allerdings habe ich es bis jetzt nicht geschafft, dieses spezielle Schaukel-Spaghettistuhl-Modell von dem Foto mit dem Planschbecken zu entdecken, war wohl eine Sonder-Edition! Man darf gar nicht darüber nachdenken, was der heute wert wäre. http://www.embru.de/produkt/klassiker/garten

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