30. März 2018
Es hat mich durchaus interessiert, was Gabo vor einem guten halben Jahr, im September 2017 in der Humboldtbox am Schloßplatz gezeigt hat. Mein Wochenende in Soeht 7 war erst eine gute Woche her und ich beschäftigte mich in Gedanken noch immer damit, was eine gelungene Ausstellung ausmacht. Nicht nur, was man zeigt, auch wie. Wie sie das mit dem Support von Lumas und Whitewall umsetzen würde. Da es nicht die Eröffnung war, fand ich einen menschenleeren, großen Ausstellungsraum vor, eine Etage unter dem Café mit der Dachterrasse, eine Etage über der permanenten Ausstellung zum neuen Berliner Schloss und dem Humboldtforum, das darin ein Zuhause finden wird. Die Box ist seit einigen Monaten weiß - oder hellgrau, nicht mehr blau. Ein neuer Sponsor hat für die neue Farbe gesorgt. Ich mag die Box, weil sie eine ungewöhnliche Form für ein Gebäude hat und die Dachterrasse bietet einen großartigen Blick über Mitte, auf Augenhöhe mit der Kuppel des Berliner Doms. Im Café gibt es eine passable Speisekarte und Barhocker mit unerwartet barocker Eleganz, Damast-bezogen. Goldgerahmte Spiegel auf pinker Seidentapete. Und eins tiefer also Gabo mit ihren Portraits von vielen Stars, auch internationalen. Angelina Jolie, gegenüber Blondie - pardon - Debbie Harry, daneben Anna Loos, in einer weiteren Reihe Udo Jürgens, unweit von Udo mein heiß geliebter Götz George auf einem Bild mit Alexander Scheer. Um die Ecke Kevin Costner. Nina Hagen reißt die kajalumrandeten Augen auf. Schöne Sachen dabei. Sie - die Fotografin - hat die großformatigen Abzüge (ca. 80 x 120 etwa) mit Klammern befestigt, freischwebend von der Decke in den Raum gehängt. Die Wände muss man sich dazu denken. Kann man machen, für meinen Geschmack ein bißchen zu gleichförmig. Aber natürlich schöne Adresse, Eintritt frei. Sie hat auch ein schönes Plakat dazu gehabt. Eines ist klar, sie muss eine Persönlichkeit besitzen, die ihr in vielen Fällen einen persönlichen Zugang ermöglichte. Nicht in allen - das Bild mit Angelina Jolie sieht nach der Regie von Angie aus, das Bild hätte sonstwer machen können. Wahrscheinlich sind die besten nicht im Ausstellungsraum gewesen. Es könnten die Bilder sein, die sie mit Campino gemacht hat, die in besonderer Nähe entstehen konnten. Ich glaube, eines davon ist dabei. Auch wenn es nicht durch die Bildunterschrift offenbart wurde. Es vermittelt sich auf einer anderen Ebene, es braucht keine Buchstaben.
g a g a - 31. März 2018, 04:03
http://gaga.twoday.net/?day=20180312 (für die ganz treuen Leser!)