30. August 2017
Countdown... Auszüge aus einer abendlichen und einer nächtlichen Message an eine Freundin und einen Freund:
"(...) An drei Tagen kann man viel zeigen. Und dann noch die Filme... so viel vorzubereiten. Habe nun 3 setups mit drei Notebooks, drei Soundanlagen und zwei Beamern. Setup 1 in der größten Zelle, wo auch Tykwer gedreht hat, schräg gegenüber eine kleinere Einzelzelle. Nah am Ausgang in den wildromantischen blühenden Hof mit dem verschnörkleten Teepavillon. Komme gerade zurück und habe Markierungen in Zelle 4 und 9 gemacht, wo welches Equipment positioniert wird. Aufregend. (...) ich hoffe, dass recht viele kommen, ein riesiger Komplex mit der Aura eines Rapunzelschlösschens. Und die alten Schließanlagen. Wahnsinnig, wie riesig die Schlüssel für die Zellen sind, wie aus einem Märchenfilm. Und wir haben Narrenfreiheit, können machen, was wir wollen!"
"(...) Ich war heute da und bekomme zwei sehr attraktive Zellen, und in einer werde ich die Cosmic-Gaga-Collection an die Wand kleben. Das wird alles sehr schön und romantisch. (...) Ich werde einige Filme mit dir auf großer Wand laufen lassen und viele Fotos beamen. Ich habe den Plan, die beiden Zellen so zu gestalten, als ob ich sie bewohne. Nicht spartanisch! Das würde jeder Insasse machen! Also ganz naturalistisch!"
Stand der Dinge. Ich brauche einen Transporter, der die auf 2,80 Breite zusammengerollte große Projektionswand und die kleinere hintransportiert und mich gleich mit. Das sind zwei sperrige Objekte, die man nicht mal eben im Vorbeigehen mitnimmt, die können schon früher hin. Und Zubehör. Die heiligen Geräte dann mit mir, Freitag Mittag. Derzeit probt eine Theatergruppe in allen Bereichen von SOEHT7 ein Stück, das dann auch dort an verschiedenen Standorten gespielt wird. Während ich in der kleineren Zelle hinter verschlossener Tür die Markierungen für das Equipment machte, hörte ich in endloser Wiederholung eine Szene, direkt vor der Tür auf dem Knast-Flur, wo eine Frau immer "KARL! KARL! KARL!" schreit. Irgendeine Auseinandersetzung in dem Stück. Der Regisseur fand ihre Betonung nicht radikal genug und sie steigerte sich immer mehr hinein. Die Szene wurde endlos wiederholt. Na ja, Proben halt. Zelle 4 ist auch sehr charmant, das Gitter hat keine Stäbe, sondern arabeskenhafte Schnörkel. Habe ich auch fotografiert, bin aber nun doch zu rechtschaffen müde, um das jetzt auch noch hier zu verarbeiten und zu posten. Es geht voran, ich glaube, das wird sehr ungewöhnlich. Da ich so viele Galerienbesuche in der letzten Dekade gemacht habe, steht mir deutlich vor Augen, was mich in Galerien gelangweilt hat. Bei mir gibt es keine grelle Beleuchtung. Laufende, sehr persönliche Bilder und wenn keine Tonfilme laufen, läuft Lieblingsmusik zu den slideshows. Allerdings mache ich mir selbst Konkurrenz. Meine beiden Zellen liegen schräg gegenüber und wenn in beiden Tonspuren laufen, ob vom Film oder Musik, muss bei einer die Tür zu sein, sonst wird es ein bißchen viel. Und mein künstlerischer Zellennachbar wird auch den einen oder anderen Film zeigen, bei einem Tanzfilm ist auch Musik dabei. Da müssen wir uns abstimmen, damit wir uns nicht gegenseitig torpedieren, aber das wird ganz relaxed, ein netter Mensch, dieser Thomas Schliesser, den ich heute auch zum ersten mal traf. Nur Jan ist ein bißchen abseits, da oben im Kuppelsaal. Ich habe ihm angeboten, dort an einer Stelle, wo keine Hängung sein kann, mein drittes Setup, nur mit einem Notebook und einem Lautsprecher zu positionieren, wo ausschließlich die Filme mit ihm laufen und eine slideshow mit vierhundert Bildern von unseren Streifzügen. Noch hat er nicht gehängt und in der Mitte des Saals ist noch Bestuhlung. Werden wir morgen oder übermorgen sehen. Ergibt sich alles irgendwie. Genug aus dem Backstage für heute. Habe schon wieder neue Ideen, was ich noch anschleppen kann, damit die Überraschung noch größer ist. Ihr müsst alle kommen!
"(...) An drei Tagen kann man viel zeigen. Und dann noch die Filme... so viel vorzubereiten. Habe nun 3 setups mit drei Notebooks, drei Soundanlagen und zwei Beamern. Setup 1 in der größten Zelle, wo auch Tykwer gedreht hat, schräg gegenüber eine kleinere Einzelzelle. Nah am Ausgang in den wildromantischen blühenden Hof mit dem verschnörkleten Teepavillon. Komme gerade zurück und habe Markierungen in Zelle 4 und 9 gemacht, wo welches Equipment positioniert wird. Aufregend. (...) ich hoffe, dass recht viele kommen, ein riesiger Komplex mit der Aura eines Rapunzelschlösschens. Und die alten Schließanlagen. Wahnsinnig, wie riesig die Schlüssel für die Zellen sind, wie aus einem Märchenfilm. Und wir haben Narrenfreiheit, können machen, was wir wollen!"
"(...) Ich war heute da und bekomme zwei sehr attraktive Zellen, und in einer werde ich die Cosmic-Gaga-Collection an die Wand kleben. Das wird alles sehr schön und romantisch. (...) Ich werde einige Filme mit dir auf großer Wand laufen lassen und viele Fotos beamen. Ich habe den Plan, die beiden Zellen so zu gestalten, als ob ich sie bewohne. Nicht spartanisch! Das würde jeder Insasse machen! Also ganz naturalistisch!"
Stand der Dinge. Ich brauche einen Transporter, der die auf 2,80 Breite zusammengerollte große Projektionswand und die kleinere hintransportiert und mich gleich mit. Das sind zwei sperrige Objekte, die man nicht mal eben im Vorbeigehen mitnimmt, die können schon früher hin. Und Zubehör. Die heiligen Geräte dann mit mir, Freitag Mittag. Derzeit probt eine Theatergruppe in allen Bereichen von SOEHT7 ein Stück, das dann auch dort an verschiedenen Standorten gespielt wird. Während ich in der kleineren Zelle hinter verschlossener Tür die Markierungen für das Equipment machte, hörte ich in endloser Wiederholung eine Szene, direkt vor der Tür auf dem Knast-Flur, wo eine Frau immer "KARL! KARL! KARL!" schreit. Irgendeine Auseinandersetzung in dem Stück. Der Regisseur fand ihre Betonung nicht radikal genug und sie steigerte sich immer mehr hinein. Die Szene wurde endlos wiederholt. Na ja, Proben halt. Zelle 4 ist auch sehr charmant, das Gitter hat keine Stäbe, sondern arabeskenhafte Schnörkel. Habe ich auch fotografiert, bin aber nun doch zu rechtschaffen müde, um das jetzt auch noch hier zu verarbeiten und zu posten. Es geht voran, ich glaube, das wird sehr ungewöhnlich. Da ich so viele Galerienbesuche in der letzten Dekade gemacht habe, steht mir deutlich vor Augen, was mich in Galerien gelangweilt hat. Bei mir gibt es keine grelle Beleuchtung. Laufende, sehr persönliche Bilder und wenn keine Tonfilme laufen, läuft Lieblingsmusik zu den slideshows. Allerdings mache ich mir selbst Konkurrenz. Meine beiden Zellen liegen schräg gegenüber und wenn in beiden Tonspuren laufen, ob vom Film oder Musik, muss bei einer die Tür zu sein, sonst wird es ein bißchen viel. Und mein künstlerischer Zellennachbar wird auch den einen oder anderen Film zeigen, bei einem Tanzfilm ist auch Musik dabei. Da müssen wir uns abstimmen, damit wir uns nicht gegenseitig torpedieren, aber das wird ganz relaxed, ein netter Mensch, dieser Thomas Schliesser, den ich heute auch zum ersten mal traf. Nur Jan ist ein bißchen abseits, da oben im Kuppelsaal. Ich habe ihm angeboten, dort an einer Stelle, wo keine Hängung sein kann, mein drittes Setup, nur mit einem Notebook und einem Lautsprecher zu positionieren, wo ausschließlich die Filme mit ihm laufen und eine slideshow mit vierhundert Bildern von unseren Streifzügen. Noch hat er nicht gehängt und in der Mitte des Saals ist noch Bestuhlung. Werden wir morgen oder übermorgen sehen. Ergibt sich alles irgendwie. Genug aus dem Backstage für heute. Habe schon wieder neue Ideen, was ich noch anschleppen kann, damit die Überraschung noch größer ist. Ihr müsst alle kommen!
g a g a - 30. August 2017, 01:00