23. August 2015
Wenn es Rosa nicht geben würde, müsste man ihn erfinden. Dabei kann man es eigentlich belassen. Nur vielleicht noch soviel, dass mir kein anderer Mensch der Öffentlichkeit einfällt, der in Interviews so gerne und mit echtem Interesse den Spieß umdreht, oder es zumindest versucht, und seinen Gastgeber im Gegenzug befragt. "Wie ist das denn bei dir? Erzähl DU doch mal! Du hast doch soweit ich weiß, Kinder und bist schon länger verheiratet, wie läuft das denn so bei euch?" Man hat nicht das Gefühl, dass er das macht, um sein Gegenüber zu irritieren. Ich finde es schade, wenn das Potenzial eines durch seine Initiative lebhafteren Gesprächsverlaufs mit einer gouvernantenhaft schulmeisternden Ermahnung abgeblockt wird. Zumal wenn man eine gestandene Journalistin im mittleren Alter ist und sich auf der Bühne mit kess übergeschlagenen Beinen in Fickmich-Schuhen präsentiert. Die sich im Übrigen sehr gut fürs Fotografieren machen. So ist es nun mal leider, manchmal sind die präsentierten Schuhe wilder und provozierender als die präsentierten Gedanken. Aber doch schade, zumal Rosa sehr nett fragt. Er soll noch lange genau so weitermachen. Denn wie ich schon eingangs schrieb: wenn es Rosa von Praunheim nicht geben würde, müsste man ihn erfinden.
g a g a - 23. August 2015, 19:10