04. Juli 2015




Ich warte immer noch auf das nicht kommen wollende Unwetter. Gut den Tag rumgekriegt. Eigentlich war mein Plan für den Fall der unerträglichen Hitze daheim, eine Flucht in ein gut klimatisiertes Museum, die sind ja allgemein alle gut klimatisiert. Ins Bauhaus-Archiv zum Beispiel. Meine Wohnung hatte ich schon in aller Herrgottsfrüh nach nächtlichem Durchlüften, mit mehreren Lagen heruntergezogener Rollos, hermetisch geschlossenen Fenstern und behelfs in die Gaubenfenster gedrückter Sitzpolster, als Dämmung, gegen die Höchsttemperaturen verbarrikadiert. Auf jedem Balkon einen Sonnenschirm. Dazu im Badezimmer eine volle Badewanne und ein gefülltes Waschbecken mit kaltem Wasser, von dem ein bißchen Kühle in die Luft steigt. Gar nicht, um da etwa selber reinzugehen und mich abzukühlen. Das hat so überraschend gut funktioniert, dass ich nicht einmal das Bedürfnis hatte, mich in regelmäßigen Abständen zu duschen. Ich bin dann einfach dringeblieben und hab ein bißchen Fernseh geschaut und nachgedacht und gelesen und gedöst, zwischendurch ein Nachmittagsnickerchen im lauen Schlafzimmer. Also, es ging recht gut. Mir hat auch davor gegraust, nach außen zu treten, in eine Luft wie ein heißer Föhn. Meine Überlegung war, wenn es schwer erträglich würde, ein Taxi zu rufen, mit der Bitte "eines mit Klimaanlage", das mich dann direkt vors klimatisierte Museum fährt. Aber das war mir dann auch zu umständlich, irgendwie. Dann war der Tag auch schon bald gut herumgebracht, mit meinem Herumgetrödel. Nur die Fenster habe ich jetzt ein bißchen zu frühzeitig wieder geöffnet, da hätte ich noch eine Stunde warten sollen. Lieber erst so gegen Mitternacht wieder aufmachen, frühestens! Muss ich mir für morgen merken. Jetzt kommt langsam ein laues Lüftchen durch meine Gemächer, alle Balkontüren und Fenster sind auf. Es ist dunkel. Mal schauen, ob das Unwetter nur eine Ente war. Dann gieße ich noch selber. Komisch, dass mir früher, als Kind und Jugendliche, die höchsten Temperaturen lieb waren, bis auf ganz seltene, extreme Sommernächte in meinem Dachzimmer in meinem Elternhaus. Mir ist, als hätte ich jeden Hochsommerstrahl um die dreißig Grad in praller Sonne badend ausgekostet. Eigenartige Wandlung. Jetzt laufe ich im Schatten, wenn es über fünfundzwanzig Grad hat. Zwischen zweiundzwanzig und fünfundzwanzig Grad ist mir am liebsten. Na ja, es kühlt ja angeblich schon bald wieder ab, übermorgen, am Montag. Und mit um die siebenundzwanzig Grad kann ich auch noch sehr gut leben.

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