19. Juni 2015

Vorhin Anruf von der Charité. "Guten Tag, Charité Berlin, die NaKo. Wir möchten gerne Termine mit Ihnen abstimmen. Sie wurden als Level 2-Probandin gewählt."

"?"

"Das bedeutet, Sie gehören zu den Probanden*, die eine Ganzkörper-Untersuchung erhalten, einschließlich MRT"

Ausgiebige Befragung: Erkrankungen, Operationen, Medikamente.

"Haben Sie Metallteile im Körper?"

"Nein, nicht mehr."


"Tragen Sie Permanent-Make up?"

"Nein."

"Sind Sie tätowiert?"


"Noch nicht!"

"Können Sie eine Stunde auf dem Rücken liegen?"

"Ja."


Wir vereinbaren zwei Termine. Am 31. August 2015 sechs Stunden Komplett-Untersuchung in der Charité im Forschungszentrum in der Luisenstraße und drei Tage später, am 3. September in Berlin Buch, eine Stunde Ganzkörper-MRT.

"Und bitte kein Glitzer-Make up!"




*) 2000 von 10.000 kriegen eine Ganzkörper-Untersuchung, die anderen 8000 nur einfachere Herz-Kreislauf-etc.-Untersuchungen.
kid37 - Fr, 19. Jun, 12:55

Leider wenig Glitzer im MRT. Dafür umso mehr Lärm. Eine Stunde ist tapfer, aber man kann ein wenig dämmern. Und ich rate auf jeden Fall zum Diazepam oder was immer die da ausschenken. Und Sie kriegen anschließend ja hoffentlich die CD mit den Bildern - das gibt einen tollen Starschnitt! Alles Gute.

g a g a - Fr, 19. Jun, 15:14

Hat mir auch gerade jemand mir MRT-Erfahrung erzählt, dass es viel Piep-piep, Gefiepe und Gesurre gibt. Ohropax ist wahrscheinlich nicht erlaubt, weil dann die Ohrmuscheln verstopft sind oder? Ich stelle mir vor, ich bin in einem Raumschiff, da sind ja auch komische Geräusche, denke ich mir. Wenn man mit der Neugier des Forschers an die Sache rangeht, ist es sicher nicht ganz so unangenehm, wie wenn man auf eine unbekannte Diagnose wartet. Man bekommt nach der MRT-Untersuchung übrigens nur eine Mitteilung, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Bei zwei von ca. 500 die schon mit dem Ganzkörper-MRT für die Studie untersucht wurden, gab es einen Befund, der zu einer unverzüglichen Operation führte und lebensrettend war, auf den letzten Drücker... einer der kritischen Probanden hatte keinen Schimmer, wie es um ihn stand. Ein bißchen Spannung ist also immer dabei. Aber ich gehe mal optimistisch an die Sache ran. Vielleicht darf ich ja auch en paar Fotos machen, ich nehme die Kamera auf jeden Fall mal mit.

Nach der ersten sechsstündigen Untersuchung in Mitte kriege ich die Ergebnisse per Post zugeschickt.
kid37 - Fr, 19. Jun, 15:37

Man kriegt einen Kopfhörer wie beim Bau. (Und dann ist es immer noch laut.) Häufig darf man auch wählen zwischen "Pop" (bloß nicht!) oder "Klassik", falls man Musik darauf wünscht. Geht aber auch ohne. Liegt so zwischen Techno und Industrial und hat einen sehr interessanten Rhythmus/Sound. Seit ich einmal unvermutet sehr lange drin bleiben mußte und plötzlich an Stellen untersucht wurde, wo nun wirklich keine Bandscheibe zu vermuten war, bin ich etwas unruhig. Dagegen gibt es aber prima Gute-Laune-Tropfen, die ich noch mal ausdrücklich zur Tiefenentspannung empfehlen möchte. Ich döse immer ein wenig in der Röhre. Anschließend wartet vorne am Empfang dann die CD mit den Bildern.
g a g a - Fr, 19. Jun, 15:47

Gute-Laune-Tropfen!!! Vom Arzt erlaubte? Toll. Ich nehme dann das Klassik-Programm. Obwohl - ich höre ja so selten moderne Popmusik, vielleicht könnte man sich dadurch mal wieder ein bißchen auf dem Laufenden halten. Wer singt denn da so? Britney Spears oder Rihanna und wie die alle heißen?

Könnte es sein, dass man die CD nur kriegt, wenn man damit wegen einer bestimmten Sache damit zu einem Facharzt gehen soll? Ich möchte auf jeden Fall auch die CD. Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk! Das können sie mir nicht abschlagen.
kid37 - Fr, 19. Jun, 16:12

Genau. Entweder den Einstürzende-Neubauten-Rhythmus-Klopper oder Klassik. ("Pop" hieß bei mir übles Top-40-Gejaule, wo junge aufondolierte Waschstraßen-Sängerinnen das schäbige Verhalten ihrer windigen Boyfriends beklagen.) Ich glaube, man hat ein Recht auf die Bilder für die eigene Dokumentation. Einfach mal nachfragen. Wenn die sich querstellen, sollen die auch einfach alle mal Diazepam nehmen.
g a g a - Fr, 19. Jun, 20:59

Ich habe gerade ein Info-Video zum MRT innerhalb der Studie von der Uniklinik in Essen gesehen, da ist nicht die Rede von Beruhigungsmitteln oder Stimmungsaufhellern. Ich fürchte fast, das ist nur für Patienten vorgesehen oder wenn man zur Klaustrophobie neigt. Das Hämmern kann ich mir inzwischen vorstellen. Als bei mir vor zwei Jahren was gelasert worden ist, hat es auch so gehämmert und getackert. Ein blödes Geräusch. Na ja, Augen zu und durch! Und vorher aufs Klo gehen. Eine Stunde regungslos ist schon lang. Ich habe auch gegoogelt, ob man sich nackig ausziehen muss, das ja schon mal nicht. Man kriegt wohl einen Extra Anzug, den man sich selber in einer Kabine anzieht, wo man auch sein ganzes Zeug lässt. Dass die starken Magnetfelder nicht irgendwie physisch auf einen wirken, kann ich mir gar nicht vorstellen. Ist man danach irgendwie anders drauf? Vielleicht mit extra Schwung oder müde? Wenn man natürlich irgendein Mittel geschluckt hat wie Valium oder das andere, kann man das vielleicht schlecht beurteilen. Also ich will es mal nüchtern versuchen, zu Selbsterforschungszwecken. Für meine Forschung!
kid37 - Fr, 19. Jun, 21:13

Ein Anzug? Sachen gibt's. "Sportwäsche" reicht, Hauptsache keine Metallösen irgendwo. Sie erhalten vorher einen Fragebogen, auf denen Sie ankreuzen, wenn Sie künstliche Herzklappen, Schrittmacher, Tattoos tragen, Allergien haben (wegen eventuellem Kontrastmittel) oder eben Klaustrophobie. Da bitte "Ja" ankreuzen und dann gibt es die Tropfen. In Der Röhre haben Sie so einen kleinen Ball wie früher bei den langen Drahtfernauslösern beim Fotografieren. Damit können Sie auch um eine Pause bitten, wenn es arg zu lange dauert. Eigentlich ist es nur furchtbar langweilig, nicht weiter belastend.
g a g a - Fr, 19. Jun, 21:28

Das war alles in dem Video von der Uni Essen, so ein blauer Anzug, wie die Sachen, die diese Yoga-Leute manchmal anhaben. Aber in Berlin gibt es vielleicht ein Modell aus einer anderen Kollektion. Irgendwas Hippes von der letzten Fashion Week! Ich bin ja eitel. Auch ohne Glitzer-Make up. Ich habe mir vorhin noch mal so ein pdf-Flyer-Dings von der Forschungsabteilung der NAKO in Berlin angeguckt, da war ein Gruppenfoto drauf von den MitarbeiterINNEN (muss man hier ganz groß schreiben). Ich glaube, in der Riege war nur ein einziger Mann und der schaut aus wie der Chef. Also guckt so Chefarzt-mäßig. So ein Älterer. Na ja.
speedhiking - Fr, 19. Jun, 13:26

Prima, Charité!

Je aufwändiger die Untersuchungen, desto interessanter die zu erwartenden Blogbeiträge!

g a g a - Fr, 19. Jun, 15:36

Je aufwändiger die Untersuchungen, desto interessanter die zu erwartenden Forscher! Da müssen doch bestimmt ganz viele medizinisch technische Assistentinnen und Assistenten parat stehen. Während der sechs Stunden soll hintereinanderweg an mir geforscht werden, abgesehen von einem kleinen Imbiss und Kaffee. Ich muss ja nüchtern kommen. Zum Glück geht es mit der Untersuchung schon um 7:45 Uhr los, da bin ich bestimmt nüchtern! Ich habe gesagt, ich könnte mir ja was zum Lesen mitnehmen, wegen Wartezeiten (kennt man ja, diese Wartereien beim Arzt). Daraufhin wurde mir gesagt, dass es höchstwahrscheinlch zu überhaupt keinen Wartezeiten kommen wird und die sechs Stunden volles Untersuchungsprogramm sind! Das MRT am 3. September ist erst am Nachmittag, ich konnte mir den spätesten Termin aussuchen. Ich hätte auch einen Termin am ersten September kriegen können, aber das ist ja mein Geburtstag (50!!!), das schien mir dann doch ein bißchen unpassend, so als Geburtsagsausflug. Den nächsten Tag wollte ich dann auch lieber nicht, weil ich mich ja vielleicht dringend erholen muss, man weiß ja nicht, was man alles getrunken haben wird. Mit dem 3. September gehe ich also auf Nummer Sicher!
g a g a - Fr, 19. Jun, 20:50

Die Erklärung, warum MRT bei Tattoos manchmal gefährlich ist.

kid37 - Fr, 19. Jun, 21:05

Stimmt bei den modernen Farben aber nicht. Ist deshalb auch von Radiologie zu Radiologie unterschiedlich. -> Stimmt's?
speedhiking - Fr, 19. Jun, 21:08

Darf man denn sein Notebook mit ins MRT nehmen und hat man denn WLAN-Empfang? ;-) Ihre Leser sind ja gespannt auf Eindrücke aus erster Hand!
g a g a - Fr, 19. Jun, 21:12

Das mit dem Tattoo hat sich aber so schön gruselig gelesen. Aber Glitzer-Make up ist bestimmt trotzdem saugefährlich! Und die magnetische Wirkung der kleinen Glitzerpartikel bringt alles durcheinander! Ich muss mal recherchieren, ob sich in meiner Wimperntusche auch kleine Eisenpartikel verstecken, nicht, dass ich dann ohne Wimpern rauskomme!
g a g a - Fr, 19. Jun, 21:15

Ganz bestimmt darf man sein Notebook mitnehmen, das ist doch sicher Standard in so einer hochmodernen Universitätsklinik. Eigentlich vermute ich sogar, dass bei den neuesten Geräten ein Monitor mit Internet im Sichtbereich in der Röhre ist, wo man mit Augenzwinkern und -rollen scrollen und die Tastatur bedienen kann. Wie soll man die Stunde denn sonst rumkriegen. Der Leser erwartet heutzutage ja auch immer mehr Live-Berichterstattung. Wer so lahm bloggt wie ich, dem bleiben die Leser weg. Sieht man ja. Bis auf die zweieinhalb treuen Leser, die hier ab und zu einen Mucks von sich geben.

Hier übrigens ein Eindruck von den hardcore-Techno-Rhythmen des Apparates:

https://www.youtube.com/watch?v=9GZvd_4ot04 (bei Sekunde 10 setzt der Beat ein!)

Schon starker Tobak. Ich denke nach den ersten zwanzig Minuten ist man nah an der ersten out-of-body-experience. Der Geist muss sich ja irgendwo hin flüchten. Spannend. Wenn man Psychopharma schlucken darf, kann man dann nicht auch einen Schnaps vorher trinken oder ein Fläschchen Schampus? Oder ist da zuviel Eisen drin?
kid37 - Fr, 19. Jun, 21:16

Was meinen Sie, was ich als eisenharter Kerl alles mitmachen muß! Übrigens gibt es auch Upright-MRTs, die bei Leuten mit Klaustrophobie angenehmer sein sollen.
g a g a - Fr, 19. Jun, 21:22

Woher haben die Leute denn alle ihre Klaustrophobie? Ich war meines Wissens auch keine einfache Geburt und habe da bisher nichts feststellen können. Ich finde kleine Räume sogar besonders gemütlich. Natürlich nicht ganz so klein, wie so eine Röhre. Aber na ja, jetzt kann ich noch nassforsch kalaueren, vielleicht habe ich ja dann ab dem 3. September klaustrophobische Zustände. Huiuiui. Gesund rein, bekloppt raus! Auch ein Fall für eine nationale Studie.
kid37 - Fr, 19. Jun, 21:36

Sie können sich schon mal eingrooven mit Monolith.

(Es ist auch ganz gemütlich und hat sogar etwas von einem Rückführungstank. Aber man muß ja brav stilliegen... Ich kann es nur empfehlen: Diazepam, und die gute Laune geht auf.)
g a g a - Fr, 19. Jun, 21:42

Also gut, ich bin ja die Generation, die keine Berührungsängste mit Drogenexperimenten hat. Kann ich denn - ohne mich irgendwie verdächtig zu machen - nach diesem entspannungsfördernden Diazepam fragen? Oder vielleicht besser zwei? Bei Aspirin nehme ich auch immer lieber gleich zwei - sicher ist sicher! Bei einer gewissen Körpergröße ist eine höhere Dosierung einfach erforderlich. Die Monolith-Nummer ist aber schon ziemlich geeignet für den Zweck, scheint mir. In Verbindung mit einer guten Droge, kann man sicher richtig gut abrocken. Also innerlich. Wie André Heller schon gerne propagiert hat: "Die wahren Parties sind im Kopf!".
kid37 - Fr, 19. Jun, 21:50

Ich lebe ja - bis auf den Verzehr von Käsebroten - sehr abstinent. Wohl deshalb bin ich so begeistert und fordere sogar, Diazepam großflächig dem Trinkwasser beizufügen. Die Welt wäre so ein sanfterer und entspannterer Ort! Ich glaube, im Krankenhaus gab es eine Tablette, ich erinnere mich nicht mehr genau. Bei meinen Kontroll-MRTs gibt es immer 15 Tropfen (manchmal, wenn die cool drauf sind, auch mehr) auf einen Löffel. So wie früher Hustensaft von Mama.
kid37 - Fr, 19. Jun, 21:51

g a g a - Fr, 19. Jun, 21:54

Ist es vielleicht geschickter, wenn man eine bestimmte Verfassung signalisiert? Erstaunlich, wie wenig man von diesem Extrakt hört. Eine exclusive Sache scheint mir. Also genau das Rechte für mich!
g a g a - Fr, 19. Jun, 22:03

Jahre später erhellen sich die kryptischen Texte. Es ist ja oft so: man muss selber erst zum Insider werden, um die Geheimcodes zu dechiffrieren.

"Ich war heute mal wieder in Hamburg engsten und dunkelstem Club, dagegen ist diese Stahlkang-Party aus der Markthalle nix. Junge Frauen am Eingang boten mir gleich flüssige Drogen an: Diazepam? flüsterten sie, und ich sage da längst nicht mehr nein."

Wobei die wirre Einlassung mit der Ärztin im folgenden Satz schon irgendwie irritiert hat, aber wer könnte je von sich behauptet haben, alle hermetischen Texte bis ins kleinste Detail entschlüsselt zu haben. Aber cool ist das natürlich schon irgendwie auch, wenn man so einem Greenhorn wie mir mit Initiations-Hilfen auf die Sprünge helfen kann. Normal interessieren sich die Leute ja nicht so im Detail wie ich, denke ich mir. Aber ich bin eben auch Naturforscherin*! Aus Berufung.

*Spezialisierung Ekstaseforschung
kid37 - Fr, 19. Jun, 22:14

Man muß eben erst eine zeitlang mitlesen, dann fallen alle Splitter wie Mosaiksteine ineinander! Höflich wie ich bin, gebe ich aber auch gern Hinweise. Und im September können wir diese Texte mit ihrer neuen Ekstaseerfahrung zusammenführen und vergleichen. Da werden sich die verschachtelten Bedeutungsebenen noch einmal eine Spiralstufe höherdrehen!
g a g a - Fr, 19. Jun, 22:23

Vielleicht stelle ich mich aber gerade auch blöder als ich bin, überlege ich gerade ;-)

Es ist ja nicht so, dass ich keine Informationsquellen hätte und es nicht besser wissen könnte. Manchmal will man aber vielleicht auch nicht so im Detail Bescheid wissen und liest ein bißchen mehr Party hinein, kryptikentschlüsselungsmüde. Nein, nein, das war im Kontext schon übersetzbar. Aber man muss seine Schularbeiten machen. Weil die Schüler auch zur Bequemlichkeit neigen, haben Sie vielleicht auch entschieden, dass die punktuelle Unbeschulbarkeit hinzunehmen ist und weniger Schularbeiten aufgegeben. Im Hermetischen Café ist es jetzt oft ein bißchen so, als ob der Unterricht wieder ausfällt. Aber wir haben ja alle ein bißchen unseren Rhythmus verändert. Lehrer-Burnout (Klassiker).
kid37 - Fr, 19. Jun, 23:03

Ich bin quasi auf längerer Klassenfahrt. Da muß ich was kürzertreten und kann auch nicht mehr so häufig schwere Klausuren schreiben lassen. Dann geht es aber weiter. Mein Leben ist bekanntlich eine große, ekstatische Party.
g a g a - Fr, 19. Jun, 23:21

Schwere Klausuren ziehen aufwändige Korrekturarbeiten nach sich. Je schlichter die Aufgabenstellung, umso höher die Trefferquote bei den ausreichend schlichten Lösungen. Eins und eins ist zwei. Man kann sich als Lehrer auch mit dem Anspruch an Unterforderung überfordert fühlen. Dann treibt man lieber Denksport mit sich selbst oder setzt sich auf eine schöne Bank und schaut nur den Vögeln im Himmel zu. Reicht oft auch. Und man hat ja auch schon über alles irgendwann einmal geredet. Vor der Klasse oder mit sich selbst.
g a g a - Fr, 19. Jun, 22:14

P.S. Proband/in schreibt man nicht mit "t" hab ich gerade gelernt und überall verbessert!

http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/probant.shtml

arboretum - Sa, 20. Jun, 06:28

Es klingt nach Industrial, da-damm, da-damm, da-damm. Das Anstrengendste ist, so lange still zu halten, finde ich. Mich haben sie noch nie ganz hineingeschoben, einmal nur bis zum Hals (um Bilder von meinem Knie zu machen) und zuletzt steckten sie meinen rechten Fuß in ein kleines Gerät, wo ich ihn eine halbe Stunde lang strecken musste. Was am Schluss total unangenehm war, innerlich wurde ich ganz zappelig. Musik oder Drogen bekam ich noch nie angeboten, auch keine schicken Anzüge. Dafür polstern sie einen mit Sandsäckchen, damit man schön still hält. Allein schon die Erinnerung daran weckt in mir den Wunsch, mich sofort zu bewegen. Muss jetzt darum weg vom Bildschirm.

g a g a - Sa, 20. Jun, 11:29

Oh, oh... ich kann mir das durchaus vorstellen. Als ich achtzehn oder neunzehn war, habe ich mal Modell für Aktzeichenkurse gestanden. Nach fünfzehn Minuten kommt einem jede Lage oder Position, die man unverändert beibehalten soll, unbequem und anstrengend vor, egal wie bequem sie einem am Anfang erschienen ist. Narkotisierung oder Sedierung bietet sich da schon sehr an. Ich komme mir jetzt fast schon aufopferungsvoll vor, dass ich das eine volle Stunde ertragen soll. Es wird übrigens nicht irgendwie bezahlt, man kriegt kein Honorar oder Schmerzensgeld, nur eine Aufwandsentschädigung für die Fahrtkosten, aber die brauche ich dann auch nicht, weil ich doch ein BVG-Jahresabo habe. Ich bin an sich leicht von Baulärm genervt. Das ist schon eine nervliche Herausforderung. Eigentlich wären Straßenbauarbeiter, die mit dem Preßlufthammer zugange sind, die idealen Probanden, die kennen das ja fast nicht anders. Bei mir da unten sind unter der Woche gerade Bauarbeiten, die halbe Joachimstraße ist auf einer Seite aufgerissen, mal recherchieren, was die da eigentlich machen.
kaltmamsell - So, 21. Jun, 15:11

Ich bin begeistert! Denn ich setze voraus, dass wir hier jedes Detail von Untersuchung und Ergebnissen bekommen, was bei gesunden Menschen ja höchst spannend ist (bei kranken schon auch, dann aber eingetrübt).
Sound of MRT habe ich auch schon zweimal gespielt, aber nicht Ganzkörper, weil es einmal nur um meinen Kopf, einmal nur um meinen Nacken ging.
Was es da alles zu sehen geben wird!

g a g a - So, 21. Jun, 15:48

Ich werde komplett auf meinen eigenen Datenschutz pfeifen und die mir zugestellten Ergebnisse bis ins kleinste Detail posten! Sehr gespannt bin ich auch auf die ersten sechsstündigen Untersuchungen. Ich hoffe, es wird ein großes Blutbild gemacht, nicht nur ein kleines. Und alle anderen Körperflüssigkeiten etc. werden auch abgezapft. Belastungstests sind auch dabei, und meine Lungenfunktion wird endlich wieder geprüft. Da hieß es nämlich früher, ich hätte eine Lungenschwäche, aber die ist nach meiner laienhaften Selbsteinschätzung repariert. Eine Frage war auch, ob ich zehn Sekunden die Luft anhalten könnte. Die Frage kam mir vor wie ein Scherz. Das ist doch nichts, zehn Sekunden. Obwohl ich da früher evt. Probleme gehabt hätte. Ich könnte auch eine Schachtel Zigaretten rauchen. Ich bin zu allem bereit! Den Wert meines Beitrags für die Tests sehe ich auch darin, dass ein Organismus zur Verfügung steht, der sich gerade nicht im Krankheitsstadium befindet. Also, ich hoffe doch! Ich merke aber auch ein bißchen ein Gefühl von Verpflichtung, dass ich bis zu den Tests möglichst gesund bleiben will, also zwei Tage vorher nicht total betrinken und ausreichend schlafen. Aber das ist ja auch ohne medizinische Test so in etwa immer mein Tagesziel. Wenn ich auch hin und wieder darüber hinausschieße! Jedenfalls hege ich eine starke Sympathie für Untersuchungen mit neuester Technologie!

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