25. Januar 2015
Einen ganzen Monat hatte ich die Kamera nicht in der Hand gehabt. Am achten August hatte ich eine Geburtstagseinladung und lud die Akku-Batterien, und nahm sie in die Hand, um nicht ganz zu vergessen, wie man sie bedient. Ich verwechselte tatsächlich das Bedienelement, wo man sie anschaltet, mit dem für den Zoom. Bei der Gelegenheit spielte ich noch einmal das Spiel vor dem Spiegelschrank, kurz bevor ich losging. Eher spät, ich musste nach Charlottenburg. Ich war nicht in sehr geselliger Stimmung, aber ich hatte ein Mitbringsel für das Geburtstagskind schön verpackt und wollte auch aus freundschaftlicher Verbundenheit meinen Schweinehund überwinden. Ich fühlte mich mental erschöpft und absorbiert von den Renovierungsarbeiten in der Wohnung, in denen ich steckte, nachdem eine zwangsläufige Reparatur an mehreren Fensterrahmen durch den Eigentümer eine Baustellensituation in der Wohnung zur Folge hatte. Mit Musik und Fotografieren versuchte ich mich in launigere Stimmung bringen.
Als ich in der Galerie ankam, wo die Feier stattfand, war es bereits dunkel und alle Reden waren gehalten. Ich übergab nur mein Geschenk und verspürte keinen Drang, die Kamera zu benutzen. Ich sah nichts, was ich nicht schon einmal fotografiert hätte, oder sich besonders anbot. Jan und auch Ina, mit der ich mich bis dahin noch nie richtig unterhalten hatte, waren erfreulicherweise auch da und ich kam in ein intensives Gespräch mit ihr, währenddessen mir auch nicht danach war, den Fluss der Unterhaltung durch irgendein Gefuchtel mit der Kamera zu unterbrechen. Ich erinnere mich noch, dass sie mich verwundert fragte, ob ich gar nicht fotografiere. Ich erklärte ihr, dass ich nicht mehr so intensiv wie früher hinter Momentaufnahmen her bin. So oft denke ich nun, das habe ich schon hundert mal fotografiert, wozu noch eine weitere, geringfügig andere Variante. Ich habe kein einziges Bild von diesem Abend gemacht. Nur die paar zuhause. Das Licht, wo wir standen, als wir uns unterhielten, war allerdings auch nicht sehr geeignet, um jemanden in angemessenes Licht zu setzen, sonst hätte ich vielleicht einige Bilder von Ina gemacht, die sie auch zugelassen hätte. Aber ich wusste, es würde sich demnächst eine passendere Gelegenheit, in idealerem Licht bieten. Ich blieb nicht sehr lang, verabschiedete mich damit, dass ich wieder zurück zu meiner Baustelle ginge, die ich nur ausnahmsweise kurz verlassen hatte.
g a g a - 25. Januar 2015, 22:50
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