08. November 2025

Und der Wetterbericht für Berlin ist heute komplett falsch! Es gibt keinen allerwinzigsten Sonnenstrahl, Wetter-Seiten behaupten "vorwiegend sonnig". Gelogen! Vorhin in meinem Eintrag ein Zitat vergessen. S. Matthiessen erwähnt im Buch ihr Lebensmotto, das mich immerhin amüsierte: "(...) Ich nehme nur das Nötigste mit. Ich gehe davon aus, dass ich in einem halben Jahr mit Sicherheit wieder Arbeit habe und mich dann bis zur Rente auch wieder finanzieren kann. Ein paar Anziehsachen, meine Lieblingsbücher, darunter auch das alte Poesiealbum sowie das Foto von meiner Mutter und mir bei der Einschulung, das kleine Schild mit meinem Lebensmotto »REVANCHIER DICH! IM GUTEN WIE IM BÖSEN!«"

08. November 2025

Ein derartiges Rückzugsbedürfnis hatte ich lange nicht. Viel inneres Verarbeiten. Verfassung zwischen orientierungslos und Weitermachen und sich nicht aufgeben. Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her. Soll jetzt auch nicht zu dramatisch rüberkommen, Entschuldigung. Meine Eckdaten sind ja gut. Denke nur an genau vor einem Jahr, als am siebten November die Möglichkeit einer großen Ausstellung konkrete Formen annahm, und mich von da an ununterbrochen auf eine schöne, aufregende Art beschäftigte. Im Augenblick gibt es keinerlei Dynamik in eine ähnliche Richtung. Emotional hänge ich irgendwo im Nirgendwo. Da können auch liebe Freunde wenig ausrichten. Nein, ich muss nicht unter Leute, wenn mir nicht danach ist. Aber kommt schon wieder, keine Sorge. Nun lese ich auch noch ausgerechnet ein Buch einer Frau meiner Generation, Susanne Matthiessen, geboren 1963, deren beide autobiographischen Sylt-Bücher ich zuletzt las, sie hat noch ein drittes Buch veröffentlicht. Sie zog ein Jahr später (1987) als ich (1986) nach Berlin, nach einem Intermezzo in Kiel, arbeitete als Journalistin, heute vor allem freie Autorin, soweit ich es identifiziere. In Berlin ist sie völlig anders gelandet als ich, obwohl ich auch ein Intermezzo in Kreuzberg hatte, aber nur sechs Wochen lang. Mein Auftakt im aufgeräumten, beschaulichen Zehlendorf mit regelmäßigen Ausflügen ins hedonistische Schöneberger Nachtleben, hatte so gar nichts mit der rebellischen Szene gemein, die alljährlich zum ersten Mai Thema in der Tagesschau war. Susanne Matthiessen landete allerdings in genau dieser Szene, und zwar dem feministischen Ableger. Im Buch "Lass uns noch mal los" erzählt sie davon, wie sich aus den Bestrebungen nach einem autonomen feministischen Leben ein Wohnprojekt nur für Frauen entwickelte, das sie im Buch "Die Burg" nennt. Es gibt in Kreuzberg ein vergleichbares Projekt, den "Beginenhof", die Eckdaten entsprechen dem, was sie beschreibt. Habe gut die Hälfte hinter mir. Ihre Schreibe liest sich so weg. Allerdings wird es inhaltlich offenkundig zunehmend fiktiver mit derart schrägen Begebenheiten in diesem Haus, dass es teilweise Richtung Slapstick driftet. Wie auch immer - im Buch verliert sie kurz vor ihrem sechzigsten Geburtstag ihren wichtigsten Job, der ihre Existenz sichert (unklar, ob fiktiv). Sie erhellt ihre um diese Einschnitte kreisenden Gedanken, gezwungenermaßen zusätzlich durch die sie umgebenden alternden Mitbewohnerinnen verursacht, unter denen inzwischen auch Hochbetagte sind. Als ich das Buch anfing, hatte ich keinerlei Kenntnis darüber, dass es in der feministischen Kreuzberger Szene verankert ist, erhoffte vielleicht mehr Parallelen zu meinen Erinnerungen. Lesen ist jedenfalls im Augenblick großer Teil meiner Freizeitbeschäftigung.



Mein Gesichtsausdruck auf dem Foto hier von gestern Nachmittag bringt meine Verfassung gut rüber. Ich gucke ein bisschen wie das gestrandete, mutterlose Robbenkind am Roten Kliff, das wohl auch nicht wusste, wie ihm gerade geschieht, als es in eine Wanne gesetzt und von einem der Robben-Retter mitgenommen wurde.

07. November 2025



Gewebtes Seegras mit Fischgratmuster "Fine Arrowhead". Heute vor Ort bei Teppichkontor in der Gneisenaustraße bestellt. So angenehm, wenn man barfuß darauf läuft. Der Belag in meiner Küche, auch Seegras, hat nach sechsundzwanzig Jahren zunehmend kleine Löcher. Der alte hat ein einfacheres Webmuster, aber Fischgrat hat mir schon immer am besten gefallen. Kann ich Mittwoch abholen, verlege ich wieder selbst. Dafür vorhin die große schwere Schere aus dem Atelier geholt, damit geht das gut. So ein Gewebe lässt sich nicht mit einem Teppichmesser effizient und exakt zuschneiden. Ich bin da überaus perfektionistisch veranlagt.

06. November 2025



Neuigkeiten: "CURD JÜRGENS WAR DER BRUDER VON UDO JÜRGENS" verkündete der Google-Mastermind gestern. Ganz starke Kombinationsgabe! Ich entdeckte gestern einen mir bis dato unbekannten Film aus dem Jahre 1956 mit Curd Jürgens: "Ohne Dich wird es Nacht", bei dem Curd Jürgens - übrigens kein Künstlername - selbst Regie führte und auch die Hauptrolle übernahm. Er spielt einen morphiumsüchtigen Rechtsanwalt, seine versteckte Sucht ist Thema des Films. In einer Szene in einer Bar setzt er sich als Gast ans Klavier und spielt einige Takte Bach. Trotz des interessanten Themas spielt er etwas hölzern, nicht Klavier, seine Rolle, auch dramaturgisch insgesamt etwas lahm, dieser Film. Mich interessierte, ob er tatsächlich Klavier spielen konnte oder nur mimte. Der Google-Trottel meinte, es sei nicht bekannt, dass er je Klavier gespielt hätte, aber SEIN BRUDER, UDO JÜRGENS, der könne sehr wohl Klavier spielen. Ich kann das nicht mehr kommentieren. Allerdings möchte ich anmerken, dass Curd Jürgens in dem ebenfalls 1956 erschienen Film "Teufel in Seide" abermals am Klavier erscheint, er spielt einen Komponisten. Auf FemBio ist im Portrait der Sängerin, Pianistin und Filmproduzentin Elfi von Dassanowsky erwähnt, dass Prof. Elfriede Maria v. Dassanowsky Curd Jürgens Klavierstunden gab. Ob der Unterricht Früchte trug, kann ich nicht beurteilen. Seinen "Bruder" Udo können wir leider Gottes nicht mehr fragen.

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Ruth Rehmann hatte...
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