30. Oktober 2025

Bekam endlich ein Date. Eintrag im Terminkalender: Fr, 21. November. Zehn Uhr dreißig: Rendezvous Dr. Nicolai van der Meer. Kapazität meines Vertrauens (etwas Vorschusslorbeer). Kein Roman - ein neues Kapitel fängt an. Fr. v. Kampen berichtet dann.

29. Oktober 2025



Gestern nicht erzählt, dass mich mein schöner Hausarzt gestern wie ein Schulkind gerügt hat. Wörtlich sagte er zu mir: "Das geht so nicht, wir sind nicht im Kindergarten!" Ich habe mich wie ganz früher gefühlt, richtig jung. Als wäre meine Erziehung noch nicht abgeschlossen. Hat mir ausnahmsweise (vielleicht nur deswegen) gefallen. Diese väterliche Autorität erlebe ich sonst nie. Als ob es jemandem nicht völlig schnuppe ist, ob ich genug für mein Wohlbefinden tue. Kenne ich sonst gar nicht. Ging um diese Neurologen-Überweisung. Er hat mir im Frühjahr 2024 schon mal eine ausgestellt, daraufhin versuchte ich bei verschiedenen Neurologen in gut erreichbarer Nähe einen Termin zu machen und wurde bereits von automatisierten Telefonansagen abgewehrt, die mitteilten, keine neuen Patienten aufzunehmen. An eine Praxis schickte ich eine Mail mit der Bitte um Terminvereinbarung, die wurde nie beantwortet. Bei Doctolib kam ich auch nicht weiter. Er meinte, das sei sehr unwahrscheinlich, dass ich seit Frühjahr 2024 keinen finden hätte können. Nun hat er mir gestern eine spezielle Nummer gegeben, die angeblich dafür sorgt, dass ein Termin vereinbart wird. Aber die gilt nur dann für Überweisungen zum Facharzt, wenn man im Überweisungsschein im Feld "Auftrag" einen bestimmten Zahlen-Code eingetragen hat. Da hat mein schöner Arzt leider zwei Wörter geschrieben, anstatt einer Nummer. Morgen will ich mir eine neue Überweisung mit dem Code drin holen, aber ohne Rücksprache bei ihm, nur am Empfangstresen. Habe mal recherchiert, wofür Neurologen überhaupt so zuständig sind. Als ich gelesen habe, dass die auch mit psychiatrischen Krankheitsbildern zu tun haben, kam mir in den Sinn, dass die vielleicht die rasant zunehmenden Burn Out-Patienten bewirtschaften müssen und deswegen Kapazitäts-Engpässe haben. Das ist aber nur eine laienhafte Vermutung.

28. Oktober 2025



Von Kopf bis Schuh. Heute nach Arzttermin. Mein Hausarzt hat mir nochmal eine Überweisung zur Neurologie ausgestellt. Sehr schwierig, eine Praxis in Berlin zu finden, die noch Patienten aufnimmt. Nach Brandenburg wollte ich deswegen auch nicht. Mein Hausarzt ist irritierend attraktiv. Als ich das erste Mal bei ihm war, vor ca. zwei Jahren, als dem Nachfolger meiner vorherigen Hausärztin, war ich erschüttert, dass ich ausgerechnet beim ersten Kontakt in derart schlechter, unattraktiver Verfassung war. Ich war richtig krank und sah fix und fertig aus. Kann mich nicht mehr erinnern, ob das eine Bindehautentzündung oder was anderes war. Jedenfalls dachte ich die ganze Zeit nur: "Meine Güte, der sieht ja aus wie vom Hauptcast aus einem Hollywood-Film". Wobei mir gerade kein einziger Hollywood-Schauspieler einfällt, der derart gut aussehend wäre. Und dann auch noch witzig. Etwa Ende Dreißig. Vielleicht inzwischen Vierzig. Ich rate nur. Dunkle, lockige, Haare, guter Haarschnitt. Melancholische, dunkle, scharfsinnig blickende Augen mit vielen Lachfalten. Macht schwarzhumorige Bemerkungen, ist schnell, labert nicht rum. Zum Schluss der Sprechstunde sagt er gerne: "Alright." So ein kleiner Tick von ihm.



28. Oktober 2025



Nähen ist kein Hobby von mir. Nicht mehr. In meiner Jugend habe ich mir viele Sachen selbst genäht. Weniger aus Sparsamkeit, eher aus einem Bedürfnis nach Extravaganz. Ich erinnere mich dunkel, dass ich einmal einen alten Vorhang aus den Fünfziger Jahren in vielen Ocker-Tönen mit einem typischen Fifties-Muster, zu einer Hose verarbeitet habe. Ich erinnere mich sogar noch an das Gefühl der Oberfläche des Stoffs. Er war leicht glänzend und fein gerippt.



Heute nehme ich nur noch Nadel und Faden in die Hand, um etwas zu reparieren oder zu optimieren. Es gibt immer noch die uralte "Privileg"-Nähmaschine in meinem Haushalt, sie funktioniert noch, in den Achtzigern aus dem guten alten Quelle-Katalog bestellt. Wir Kinder sprachen immer vom "Quelle-Katalog". "Oh! Der neue Quelle-Katalog ist da!" Mit Begeisterung wurde er dutzende Male monatelang immer wieder durchgeblättert. Der war aber auch dick. Nur die älteren Leute sprachen immer von "Schickedanz". Man bestellte bei Schickedanz. So hießen die Gründer des Versandhauses: Grete und Gustav Schickedanz. Nun gehört Quelle zur Otto-Gruppe. Wusste gar nicht, dass es den Quelle-Versand wieder gibt. Woher auch. Seit ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, habe ich keinen Quelle-Katalog mehr gesehen.

28. Oktober 2025





Den übrigen Stoff nähe ich an Ärmel an. Weiß noch nicht, welche.



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