13. Oktober 2025



Gestern bestellt, Trostpflaster für Regenwetter - "showerproof" - hoffe, er passt. Letzte Woche den seltenen Fall gehabt, dass ich eine Retoure in einem Hermes-Shop loswerden wollte, Klamotte war zu eng. Der erste Hermes-Shop, ein Späti am Rosenthaler Platz, wollte mein Päckchen nicht entgegennehmen - Begründung: "kein Platz". Na, super. Ob die das bei Hermes wissen, dass ihre Kooperationspartner mitunter rumzicken? Er hat mich dann zum nächsten Hermes-Laden, so viele gibts gar nicht in meiner Ecke, in der Torstr. 113 geschickt. Der Inhaber war gnädig, hat es angenommen. Dass man da zum Bittsteller wird, finde ich ja kurios.

13. Oktober 2025









Letztes Herumkaspern am Strand. Die Luft war an dem Tag gar nicht meins, arg hohe Luftfeuchtigkeit, bin ich nicht dafür gemacht. Ich sehe auf den Fotos definitiv munterer aus, als ich war. Wohl letztes Aufflackern kurz vor Kampen. Nach diesem langen Spaziergang und zuletzt ein paar Kilometern durch den Sand laufen, der mitunter die Schritte ganz schön bremst, sehr bettschwer. Hätten andere vermutlich als Wanderung bezeichnet. Ich rückwirkend aber auch. War mir beim Losgehen überhaupt noch nicht klar, dass es so ein Marathon-Spaziergang mit zwei Unterbrechungen in der Kupferkanne und in der Vogelkoje würde. Einfach neugierig immer weitergelaufen, keine allzu konkreten Pläne gemacht, Zeit vergessen. Immerhin sehr bequeme Turnschuhe an. Dachte, hoffte, es ergäbe sich noch, den Abend in einer der alteingesessenen Kampener Lokal-Legenden, wie etwa "Manne Pahl" oder dem Dorfkrug zu beschließen, aber da hätte ich dringend vorher das Bedürfnis gehabt, mir den Sand abzuduschen und mich umzuziehen, dafür war es dann schon viel zu spät. Zurück in der Wohnung rekonstruiert, dass es rund zwanzig Kilometer waren, zuerst kreuz und quer durch Kampen zur Kupferkanne, dann am Watt entlang, Vogelkoje, Akademie des Meeres in List, Klappholttal, dann auf der anderen Seite von Sylt den Weststrand entlang zurück, Richtung Rotes Kliff, Kampen.

13. Oktober 2025



Und das ist die Ratswaage in Lankwitz bei Nacht. Wo mich der Unfall-Kavalier freundlicherweise absetzte. Ich konnte mir zunächst gar nicht vorstellen, dass in dem kleinen Gebäude von 1917 eine Ausstellung mit mehr als zwei Bildern möglich ist - aber ja. Ich war ja da, hab es gesehen. Mich schlau gemacht, was es damit auf sich hat. Was das ist oder war - eine "Ratswaage". Solche Gebäude gab es früher an vielen Orten, wo nicht jeder Händler eine eigene große Waage haben konnte, um große Warenmengen zu wiegen. Eine Gemeindewaage. Es gab einen Wiegemeister, der die Waren wog. Da konnte nicht geschummelt werden, auf den Wiegemeister war Verlass, er war ja neutral und die Gewichte waren geeicht - grob zusammengefasst. Heute ist die Lankwitzer Ratswaage ein vom Senat geförderter Treffpunkt für Frauen. Gibt allerhand Seminare und Workshops dort. Und Ausstellungen, wie die von Nora. Hier vor Ort von mir eingefangen. Die Ecke in Lankwitz hat gutbürgerlichen Charme. Schöne alte Häuser, ruhig, unaufgeregt, ungefährlich. Ich kenne nur eine einzige Berlinerin, die in Lankwitz wohnt. Sie ist dort aufgewachsen und etliche Jahre nach eigener Familiengründung wieder hingezogen, ins ehemalige Elternhaus, dort wurde extra angebaut, Vater Architekt. Die Ecke von Berlin hat man selten auf dem Schirm. S-Bahn gibts auch, Lankwitz und Lichterfelde Ost. Von letzterer kam ich, mit der S 25.







12. Oktober 2025





Mein kleines Sylt. Nicht die Mittelmeer-Wolfsmilch, aber das Gras (genauer China-Schilf) in so einem Korb, das ist schon ikonenhaft. Wenn man mir ein Foto von einem Friesenhaus mit zwei Graskübeln links und rechts und schickem Boutique-Ladenschild zeigen würde, hätte ich sofort den Reflex: Kampen! Als ich vor ein paar Jahren die Hochzeitsberichtserstattung zu Guido Maria Kretschmers Vermählung auf Sylt mitbekam (man konnte der ja gar nicht entgehen), nahm ich interessiert, ja fasziniert zur Kenntnis, dass sein Wunsch, was die Blumen-Dekoration anging, explizit: NUR GRÄSER! war. Gefiel mir, hielt ich für ästhetisch ansprechend und originell, ja fast schon gewagt. Nun aber, nachdem ich mir ausgiebigst Kampen angesehen habe, stelle ich fest, dass das so eine Mode in gehobenen Kreisen zu sein scheint, unaufgeregt wirkende Ziergräser in großen Kübeln hinzustellen. Ist auch wieder so ein bisschen Richtung Hamptons Style, klar. "Mein 'kleines' Strandhaus mit dem Dünengras". Understatement zum Lachen. Aber ich finde es auch schön. Bisschen Wildnis und unkompliziert.



12. Oktober 2025



Geliebtes Gestrüpp, Pippi Langstrumpf-Style. Obwohl das für pingelige Gärtner chaotisch und beliebig aussehen mag, steckt dahinter ausgeklügelte, intuitive Berechnung. Höhere Mathematik!



12. Oktober 2025



Meine Annabelle, ganz schüchtern in diesem Sommer. Hab sie noch nie zurückgeschnitten, soll man wohl machen. Nächstes Jahr.

12. Oktober 2025







Und die kuriose Trichterwinde auch. Heute rosa - ...morgen blau.



12. Oktober 2025



Meine Feststellung, dass der Tag nur grau, kein bißchen rosa sei, ist nicht zutreffend. Die letzten Blüten auf meinem Balkon sind es.





12. Oktober 2025





Daheim, im Kämmerlein. Oktobertag, nicht golden, nicht rosa, alle Facetten von Grau. Hellgrau, steingrau, blaugrau, dunkelgrau. Fotos von jenem anderen dämmernden Morgen, der sich auch farblos entwickelte. Hat Gott wohl den Farbfilm vergessen, mein Michael... Gerade Fotos von Diane Keatons Anwesen gesehen, ihrem kalifornischen Haus, das sie im März für 29 Millionen zum Verkauf anbot. Hat mir erstaunlicherweise überhaupt nicht gefallen, weder von außen, noch von innen. Diese Interpretation von "industrial chic". Überall reihenweise schwarze Blechlampen an den Decken. Käme ich mir vor, wie in so einem stundenweise mietbaren Co-Working Space, nur ohne fremde Co-Worker. Früher, also ganz ganz früher, so vor fünfunddreissig Jahren, kaufte ich mir häufiger Mode- und Interior-Hochglanz-Zeitschriften, in denen auch Editorials über Celebrity-Heime waren. Es gab mal eine Strecke über das Haus von Diane Keaton, das war aber ein anderes, das sie vor ihrem letzten bewohnte. Faszinierende Architektur von einem berühmten Architekten, leider vergessen wer (muss mal recherchieren). War interessant verwinkelt, aber auch geradlinig, tolle Licht- und Schattenspiele. Warum Diane das wohl verließ... Oh là là... lese gerade bei Architectural Digest, dass sie quasi eine Obsession pflegte, die darin bestand, namhafte, historische Häuser zu erwerben, zu renovieren und dann wieder zu verkaufen. Das heißt, sie hat bis zu ihrem Tod allermindestens sieben verschiedene bemerkenswerte Anwesen besessen und bewohnt. Kann ich gar nicht verifizieren, welches darunter das war, das mich so faszinierte. Auf den Fotos in dem gerade erschienenen AD-Artikel ist es jedenfalls nicht. Es war nicht im Kolonialstil, moderner.





P.S. Habe das Haus, das mich seinerzeit so faszinierte, anhand von Bildern identifiziert. Es war ihr erstes Haus, das sie denkmalgerecht renovierte, gebaut vom legendären Frank Lloyd Wright, das sogenannte "Samuel Novarro House" - Art Déco.



P.P.S. In diesem Artikel hier, auch soeben anlässlich ihres Todes erschienen, sieht man den traumhaften Poolbereich des Samuel Novarro Hauses und ganz unten den Pool ihres letzten Hauses mit den freudlosen schwarzen Blech-Lampen allenthalben.

11. Oktober 2025



Nach dem Schreck. Nicht erwähnt, dass ich angefahren wurde. Am vergangenen Sonntag, 5. Oktober, auf dem Weg zu Noras Ausstellungseröffnung, stand ich an der stark befahrenen Lankwitzer Straße, wollte die Straßenseite wechseln, es war schon halbdunkel. Mein Blick geradeaus zum Verkehr, auf eine Lücke wartend, an der Stelle war keine Ampel. Plötzlich rammt mich ein Auto von rechts hinten. Ein gewaltiger Rumms gegen meine rechte Seite, vor allem den Arm, ich wankte, der Fahrer bremste. Konnte mich gerade noch fangen, was für ein Schreck. Er war entweder dabei, rechts hinter mir zu parken und wollte ein Stück zurück-setzen, oder war im Begriff wegzufahren. Er stieg erschrocken aus, wir guckten uns perplex an. Ich: "Das war aber ganz knapp. Da haben wir jetzt ja beide Glück gehabt, Glück im Unglück." Er sieht mich entschuldigend an, war natürlich keinerlei Absicht, klar. Gutaussehender Mittfünfziger (schätzungsweise). Groß, schlank, grauhaarig, markantes Gesicht, könnte modeln. Ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt, ihm gesagt, wo ich hinwollte, ob er mich hinfahren könnte. Ich hatte sowieso keine rechte Lust, zumal in der verwirrten Verfassung, das noch ganz schöne Stück zu Fuß zu laufen. Er meinte, er wollte gerade zum Fitness-Studio, kennt sich hier auch nicht aus, wo das sei. Palaver über den Weg dahin. Wir unterhielten uns ganz nett. Ich erklärte, dass ich zur Ausstellung einer Freundin wollte. Er daraufhin, die letzte Ausstellung wo er war, sei in der Newton Foundation gewesen. Eine alte Freundin von ihm, Jasmin Tabatabai, hätte ihn gefragt mitzukommen. Sie hätten sich kennengelernt, als sie im selben Jahr nach Berlin gezogen waren. Vermutlich beide Wurzeln im Iran. Beim Aussteigen er, wir sollten vielleicht in Kontakt bleiben, wollte meine Telefonnummer. Ich geoutet, dass ich ungern telefoniere, wollte ihm aber meine Mailadresse aufschreiben. Er wieder: nein, bitte Deine Nummer, nachsetzend, ihm ginge es nicht darum, mich zu belästigen, so Mann-Frau-mäßig. Ich wieder, dass ich einfach nicht gerne telefoniere, das so gut wie nie mache. Kritzelte meine Mailadresse und die von meiner Seite auf den Zettel. Wir verabschiedeten uns freundlich, einen schönen Abend wünschend.

11. Oktober 2025





Nicht zu vergessen: ich war am fünften Oktober bei der Ausstellungseröffnung von Nora Sturm in der Lankwitzer Ratswaage. Ein putziges historisches Bauwerk. Die Bilder passten so sehr, dass man dachte, die hingen immer hier. Ich mag Noras Sachen, sie ist eine virtuose Malerin. Die Ausstellung geht bis 9. November, hauptsächlich sonntags geöffnet, von 14 - 17 Uhr.







11. Oktober 2025







Herbst am Gips-Dreieck. Samstag, 11. Oktober 2025, 14.25 Uhr

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