30. August 2025

Gruß aus Kampen:-) Sonne scheint wieder, gestern Abend gabs Regen und heute Morgen ganz stark bewölkten Himmel. Ach! Es ist ja noch Morgen, nun nur noch winzige leichte Wölkchen und warme, kräftige Sonne. Gestern zuerst zum Kampen Kaufmann, der schon etwas teurer ist, als andere Lebensmittelgeschäfte, aber er ist halt der Einzige. Am Eingang gleich ein Regal mit zahllosen Schaumweinsorten, darunter drei Varianten Dom Perignon. Willkommen in Kampen! Hatte mich da bedient - also nicht am Dom Perignon, sondern am Crémant, dann weiter hinten kam erst die "richtige" Schaumweinabteilung, eine ganze breite Wand bis unter die Decke und eine weitere Wand mit besten Weißweinen und eine weitere Wand mit sehr guten Rotweinen. Aber Biosahne hat er nicht, der Kampen Kaufmann, nur die von Weihenstephan mit Carragen und noch eine hiesige, auch mit Carragen. Hatte keine Wahl, habe beide Sorte gewählt. Aber guten regionalen Joghurt, Sanddorn-Gelee gabs auch, von der Kampen-Kaufmann-Eigenmarke, hab ich mitgenommen. Und dies und das.

Schwer getragen bis nach Hause. Dabei an diversen Boutiquen vorbeigekommen, unter anderem Hermès und Louis Vuitton. Klar, was sonst. Alles andere hätte mich irritiert! Das Publikum hier sind entweder ansässige Touristen oder Zweitwohnungsbesitzer oder Touristen aus anderen Sylter Dörfern. Beim Verlassen meiner Hütte (schönes Reet, klar - was sonst) stand vor mir direkt eine Touristin, die den Eingang fotografierte. Der ist aber auch schön. Muß ich auch noch nachholen. Noch kein einziges Foto von der Wohnung gemacht, weder von außen noch von innen. Noch nicht dazu gekommen.

Danach Einkäufe in der Küche einräumen, Kühlschrank ist nun prall gefüllt und anschließend gings Richtung Strand. Mein erstes Mal! Also auf Sylt. Die Kurhausstraße, wo meine Unterkunft ist, führt mehr oder weniger direkt zum Hauptstrand von Kampen.

Aber ich bog vorher links ab, da fingen nämlich die Holztreppen zur hohen "Uwe-Düne" an. Ein richtiger Aufstieg, auf Zwischenplateaus gibt es Holzbänke, von denen man die Aussicht übers Meer und in die Dünen und die Heide genießen kann. Ein sehr großes Naturschutzgebiet, das man dort zumindest, nur über Holzstege begehen kann. Mich erinnerten viele Ausblicke an Island, sehr, sehr ähnlich.

Aber dann - und das war gar nicht ähnlich: die wilde Nordseeküste. Schon von oben war ich beeindruckt von der unermesslichen Weite, Länge, Breite des breiten, weißen Sandstrandes. Keine Merkmale der Zivilisation dazwischen, keine Buhnen, nur wildes Meer. So schön. Ganz anders, als ich es auf Föhr erlebte. Majestätisch und wild und naturbelassen. Da, wo die Treppe nach unten führte, war das Rote Kliff. Es erstrahlte im Mittagslicht nicht rötlich, sondern ockergelb. Anhand der Fotos hatte ich es mir viel kürzer, kleiner, überschaubarer vorgestellt. Vielleicht ist es schwer zu fotografieren.

Kilometerweit kann man den Strand entlang gehen, immer wieder Strandspaziergänger, gebadet wurde auch. Ich legte da mitgebrachte orange Laken an eine schöne, einsame Stelle und begab mich langsam ins Meer. Zuerst schien es sehr kalt, das war aber nur an einer Stelle. Ein paar Meter weiter kam es mir schon lauwarm vor. Ich ließ mich immer wieder von der wilden Gischt überrollen und grub die Füße in den Sand. Die Zeit vergessen, die Sonne gleißte, flüssiges Silber. Sanfter Wind. Nicht anstrengend und hart, wie befürchtet. Alles war einladend und sommerlich und friedlich. Die Flaneure führten oft ihre Hunde mit und hatten eine tiefe Bräune, sahen aus, wie man sich so klischeehaft gut situierte Norddeutsche vorstellt. Sandfarbene oder weiße Hosen, blauweiß geringeltes Shirt.

Über viele Kilometer gab es keine Strandkörbe. Erst auf dem Rückweg sah ich sie in dem Strand-Abschnitt, wo ein Weg nach oben wieder zurück zur Wohnung führte. Auch das war ein schönes Bild. Alle Strandkörbe weiß mit blauweiß gestreiften Polstern. Sylt ist wirklich besonders. Wirklich, wirklich beeindruckend. Auch besonders, dass eine Baby-Robbe am Strand gefunden wurde, die hilflos war und gerettet wurde, von den Sylter Robben-Rettern. In einer große Plastikwanne mit einem Holzgitter lag sie und guckte mit großen Bambi-Augen raus. Was für ein wunderschönes Tier. Sie hatte richtige Smoky Eyes, zum Verlieben. Sie wurde dann in einem Transporter mitgenommen zum Versorgen und Hochpäppeln, hat wohl die Mutter verloren.

Der Weg zurück nach oben, nach Kampen, war noch mal ein bißchen wie Bergwandern. Ich wollte eigentlich spaßeshalber auf dem Rückweg die geparkten Porsches zählen, hab es aber dann vergessen. Nach dem Strandtag war man dann rechtschaffen müde, ja schläfrig. Ich machte ein kleines Nickerchen und am Abend ging es nach List. In ein Austern-Restaurant, das so heißt wie die hiesige Pracht-Auster: "Sylter Royal". Ich habe nicht so eine Neigung zu den etwas schwabbeligen Meerestieren, aber in dem Restaurant gab es unfassbar viele Varianten der Zubereitung, auch einige mit Käse Überbackene oder welche mit Spinat. Endlose Auswahl. Das hat mir dann doch sehr gut geschmeckt und war gar nicht schwabbelig.

Fotos hab ich auch gemacht, vom Roten Kliff und von der Uwe-Düne und den Strandkörben und den Kamm-Muscheln, die ich gefunden habe, die es zuhauf am Strand gibt. Und von den Austern! Bin noch nicht dazu gekommen, die Fotos überhaupt runterzuladen. Das mache ich jetzt als nächstes. Und dann wartet draußen ja schon wieder Sylt und will weiter entdeckt werden! Aber erst mal Frühstücken und Fotos angucken. Die zeige ich wohl alle erst, wenn ich wieder in Berlin bin. Bleiben Sie dran!

29. August 2025

Gruß aus Kampen:-) Sonne scheint. Der Taxifahrer, der mich gestern nach der wahren Odyssee der Anreise (ging noch bis Flensburg die Irrfahrt...) von Westerland nach Kampen brachte, hatte Klassik Radio laufen und es gab die V. von Gustav Mahler. Das war sehr besonders. Fotos später, erst einmal einkaufen beim Kampen Kaufmann und die Insel genießen. Bis nachher, später.

28. August 2025

Gruß aus dem RE 7 nach Flensburg! So war das nicht geplant. Leider hatte auch der RE 6, geplante Abfahrt in Altona Richtung Westerland um 13.36 Uhr, Verspätung und dann Unterbrechung in Elmshorn wegen eines Unfalls bei Glücksstadt. Der Schienenersatzverkehr sieht nun so aus, dass die ganze Truppe, die nach Westerland wollte, in Elmshorn zu Gleis 1 geschickt wurde, weil da ein Zug nach Flensburg fährt, der, in dem ich jetzt bin. In Flensburg dann umsteigen nach Husum. Oder schon in Rendsburg? Ich hatte vorhin zur weiteren Verwirrung verstanden, dass dieser Zug nach Lübeck führe. Dachte noch, schade, wollte ich auch mal sehen. Nun stellt sich im Fahrtverlauf heraus, dass er keinesweg nach Lübeck, sondern in ein Dörflein namens Jübek fährt. Hört sich für eine Ortsunkundige wie mich erst mal komplett identisch an. Googeln ergibt: Jübek liegt zwischen Gammellund, Sollbrück und Esperstoft und hat ca. 2.700 Einwohner. Hat mans mal gehört. Hoffentlich verpeile ich nicht die nächsten Umstiege. Inzwischen ist glasklar, dass das FeWo-Büro, wo ich die Schlüssel abholen sollte und die Kurkarte, um 17 Uhr schließt, da bin ich noch lange nicht in Kampen. Sie wollen mir einen Tresorcode schicken, wo ich die Schlüssel rausnehmen kann. Wird schon irgendwie klappen. Habe langsam Hunger. Nur Knabberzeugs in der Tasche. Bio-Tortilla-Röllchen von Rossmann. Hätte lieber ein Bier. Aber jetzt wieder Super-WLAN. Immerhin. Kleine Freuden...!

28. August 2025

Gruß aus Altona! Sitze auf Bahnsteig 7 und warte auf den RE 6 nach Westerland. Der vorher, der meiner gewesen wäre, ist wegen irgendeiner Signalstörung ausgefallen. Neben mir sitzt ein anderer Fahrgast und knuspert irgendein crunchy Zeugs. Jetzt steht er auf, sein Zug auf dem anderen Gleis ist gekommen. Ich hätte bei der Fahrt vorhin schon wieder Romane schreiben können. Fahrgäste beobachten, großes Hobby von mir! Ich hatte einen Platz im Bordbistro gewählt, mir gegenüber einen Dame, ca. Mitte/Ende Sechzig, die bestellte sich gleich mal bei Abfahrt um 9:45 die erste Piccolo. Weiter nix. Ich Cappuccino und Tonic (OHNE GIN!). WLAN klappte gleich, aber dann dachte ich, mein Rechner spinnt, braucht Updates oder was. Die Maus reagierte scheinbar nur zufällig und unerwartet. Nach einer ganzen Weile, ich hatte schon die Batterie gewechselt, kam ich drauf, dass ich blöderweise bei den Einstellungen von Haupttaste links auf Haupttaste rechts umgestellt habe, keine Ahnung, wann das passiert ist. Also wieder richtig eingestellt, dann konnte ich auch dem FeWo-Büro mitteilen, dass ich eine Stunde später in Kampen eintrudle. Nun nur noch zwanzig Minuten, verging doch schnell. Dabei einen Apfel gegessen, WLAN von der Bahn funktioniert am Bahnsteig nicht, hab einen T-Online hotspot gefunden, über den schreibe ich das.

28. August 2025









Nicht der erste Eintrag aus Sylt. Weiß nicht, ob ich am Reisetag dazu komme, einen Eintrag zu schreiben. Zug fährt um halbzehn. Fertig gepackt. Mein Equipment hat doch einiges Gewicht. Die Kamera, das Notebook, der Notebook-Lautsprecher, Klimbim. Eine größere Reisetasche, eine kleinere, meine Umhängetasche. Hauptsache rechtzeitig und nicht atemlos am Hauptbahnhof. Der ICE fährt bis Altona, da gehts dann in den bummeligen RE 6 nach Westerland. Hab gesehen, dass der vor Westerland in Keitum hält, was näher an Kampen ist. Aber so sehe ich das zu Kampen äußerst kontrastreiche Westerland mit eigenen Augen. Werde wohl ein Taxi statt des Busses nehmen. Ankunft ca. 16 Uhr in Kampen.

Erst mal den Schlüssel für die Ferienwohnung im Braderuper Weg abholen, im (natürlich reetgedeckten) Haus von der Ferienwohnungsverwaltung ist auch der Nachtclub "Rotes Kliff". Scheint neben dem legendären "Pony" der andere Nightlife-Hotspot in Kampen zu sein. Also Schlüssel abholen und auch die Gästekarte oder Kurkarte, die schon vorbereitet wurde, die u. a. den Zutritt zu den Stränden erlaubt. Dann in die Kurhausstraße zur Wohnung, Gepäck ablegen und dann zeitig zum Kampen Kaufmann. Der einzige Kaufladen dort, der schließt um 18 Uhr. Wie früher! Also erst mal einkaufen, dann in Ruhe auspacken.

Apropos Bücher - ich nehme nur den Sylt-Reiseführer mit, erfahrungsgemäß komme ich eh nicht dazu, Bücher zu lesen. Das hier auf den Fotos "Einige Herren sagten etwas dazu" von Nicole Seifert würde ich auf keinen Fall mitnehmen, viel zu gewichtig. Inhaltlich ganz interessant, die Geschichten, Biographien der Frauen in der Gruppe 47. Kann man Entdeckungen machen, habe mir teilweise schon Bücher der erwähnten Schriftstellerinnen bestellt, von denen ich vorher noch nichts gehört hatte. Es wird ja hauptsächlich immer von Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger im Zusammenhang mit der Gruppe berichtet. Wohmann und Gisela Elsner waren mir auch ein Begriff.

Was ich allerdings etwas unreflektiert finde ist, wie Hans-Werner Richter abermals dafür angeprangert wird, dass er sich vorbehalten hat, zu entscheiden, wen er zu den Treffen einlädt. Interessanterweise wird von seinen Kritikerinnen und Kritikern nie erwähnt, dass er die Zusammenkünfte, vor allem in den Anfangsjahren, nicht nur federführend organisiert, sondern auch finanziert hat. Über solche niederen Belange wie Kosten, die solche Events verursachen, mag man sich offenbar nicht den Kopf zerbrechen, aber von der Einladung in vielfacher Hinsicht profitieren, wurde schon gerne genommen. Das regt mich auf. Aus meiner Perspektive war Richter ein Idealist, der sich und anderen Literatur-affinen Zeitgenossen, mit denen er eine Wellenlänge hatte, inspirierende Erlebnisse und anregenden Austausch bieten wollte.

Aber ich schweife ab. Werde mich mal in die Federn begeben. Morgen also in den hohen Norden. Tatsächlich zum nördlichsten Fleck von Deutschland überhaupt. Der ist da oben in List, am sogenannten "Ellenbogen", oberhalb von Kampen. Ich melde mich.

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