11. Juli 2025



Aus Gründen der Bequemlichkeit (die ansteigende Luftfeuchtigkeit beeinträchtigt meinen Schaffensdrang) poste ich folgende Anmerkung von mir in einem Gruppenchat zu diesem Foto: "Jenny gestern Abend bei ihrem Auftritt, ist mein Lieblingsfoto, hab noch ein paar andere. In sw schon sehr elegant... Jenny war natürlich auch elegant, sowieso! Bei einem Foto, dachte ich, das wäre ein großer Wurf, draußen der Aufsteller mit dem Plakat von Jenny, dahinter ein älteres Liebespaar. Beim heutigen Betrachten zeigt sich, sieht aus, als ob ein älterer Mann eine Besoffene hält."

10. Juli 2025



Heute Abend zu Jenny, Zimmer 16, Florastraße 16. Ob sie ihre Hackenschuhe wieder ausziehen wird, kann ich nicht sagen, aber sie wird Ihre eigenen Chansons singen, die durchweg von Erlebtem handeln. Entweder von ihr persönlich oder von Anderen. Zum Beispiel von mir. Natürlich verbrämt, verschleiert, ausgeschmückt und aufgebauscht, was dem Unterhaltungswert keinen Abbruch tut. Geht um 20 Uhr los, Eventuell Regen, wird uns nicht bewegen, davon abzusehen. Tickets an der Abendkasse.



09. Juli 2025





Sein Liebstes. Es ist entweder ein Selmer Mark VI. oder VII. Die Baureihe VI. begann 1954 und endete 1973/74. Leider habe ich die Seriennummer nicht fotografiert. Der alte Koffer spricht auch eher für ein Mark VI oder frühes Mark VII. Aber das kann ich alles noch untersuchen. Bin gespannt, da ich beim Recherchieren gesehen habe, dass unter Saxophonisten viel Aufhebens um die Baureihe Mark VI. gemacht wird, geradezu ein Mythos. Ich weiß gar nicht, ob es vielleicht sogar noch ein zweites Saxophon gibt. Würde mich nicht so sehr wundern, wenn mein Vater ein Alt- und ein Tenorsaxophon gehabt hätte, Noten für beide hatte er ja auch. Bei einigen Vintage-Saxophonen aus der Mark VI.-Reihe ist schon der Lack ab. Aber es gab auch eine Version mit 24 Karat-Vergoldung.



Womöglich ist das so ein Modell? Ich kenne mich zwar mit Blattgold aus, aber da fehlt mir die Expertise. Mein Vater neigte gar nicht zum Protzigen, wenn es allerdings um sein Zubehör als Musiker ging, sollte es schon das Allerbeste und Langlebigste sein, insofern. Aber wahrscheinlicher ist, dass es nur besser gepflegt und regelmäßiger poliert wurde, als andere betagte Saxophone.





09. Juli 2025



Die schönen alten Köfferchen aus den Fünfziger Jahren. Die Instrumentenkoffer müsste man ja mit dem Instrument überlassen, das wäre Frevel, den zu unterschlagen. Aber was nur lose in einem Koffer liegt, kann auch anders archiviert werden. Nicht, dass ich Koffer bräuchte, aber da merke ich so kleinere Begehrlichkeiten bei mir, die sich sonst sehr in Grenzen halten. Ich bin ja momentan auch weit weg von diesem alten "Archiv". Aber irgendwann wird es anderen Lebensräumen und Lebensträumen Platz machen. Es fühlt sich aber besser, richtiger an, nicht sofort nach dem Ableben eines Menschen, alles ratzeputz aufzulösen und zu bereinigen und damit auch eine Art atmosphärische Hinterlassenschaft auszuradieren. Ich konnte mich die letzten vier Jahre nicht unbefangen mit diesen Fotos beschäftigen, jetzt bin ich aber immerhin so weit, dass ich sie ohne Herzklopfen hier posten kann.



Mir kommt der Nachlass von Ingeborg Bachmann gerade in den Sinn, weil ich vor knapp zwei Wochen intensiv verfolgt habe, wie das ehemalige Elternhaus von Ingeborg Bachmann, wo sie aufgewachsen war, zum "Ingeborg Bachmann Haus" umgebaut wurde, einem ihr gewidmeten Museum. Dafür waren viele innenarchitektonische Umbauten erforderlich. Trotz unseres zunehmend digitalen Zeitalters wird museumspädagogische Aufbereitung immer noch weitgehend mit fest installierten Schautafeln gemacht, die Wandfläche benötigen. Dafür mussten viele Möbel weichen, auch aus dem Nachlass aus Rom. Einzelne Stücke wurden beibehalten. Aber zum Beispiel war kein Platz mehr für ihre Bibliothek mit rund 5000 Bänden, die vorher unter dem Dach war. Dort steht jetzt ihr Schreibtisch und ein Klavier. Auch ihre Garderobe ist nur vereinzelt im Museum, es sollen wechselweise immer besondere Stücke - ich habe drei Modelle auf Kleiderpuppen gesehen - gezeigt werden. In einer Vitrine ist Schmuck von ihr. Was nicht gezeigt werden kann, lagert im Archiv vom Kärnten Museum. Und die gesamte Bibliothek, vermutlich auch Manuskripte, wurden der Universität Klagenfurt überlassen, wo sie einen eigenen Raum erhielt und eingesehen werden kann.



Vorher lagerte all ihr Hab und Gut seit ihrem Tod 1973 in ihrem Elternhaus. Fünfzig Jahre. Selbst ein ganzes Reihenhaus mit drei Stockwerken reicht also nicht zum Archivieren des Hausstandes einer Person aus, wenn die Räume museumsgerecht für die Öffentlichkeit gemacht werden. Es gibt immer Verstreuung, Verlust oder Risse. Das ist wohl der hinzunehmende Lauf aller Dinge.

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Margarete 21. November...
21.11.25, 13:19
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