02. Juli 2025

Mitte, 21.50 Uhr, jetzt noch 32 Grad. Schon moderater, fünf Grad weniger. Ich habe es heute ganz gut hingekriegt, nur ein paar Minuten in der dicken Hitzewand zu stehen, das war auf dem Bahnsteig am Bahnhof Zoo um 17.45. Da musste ich drei Minuten auf die nächste S-Bahn warten, dort ist es wirklich unglaublich, immer. Wie im Backofen ohne Luftzug. Auf dem Bahnsteig ist ein kleiner, gläserner Backshop mit belegten Brötchen und Kaffee. Die Tür stand auf, ich bin hin, dachte, der hat da drin irgendeine Kühlung und bei der offenen Tür merkt man was davon, bin so halb hinein und frage den Backshop-Verkäufer, ob da eine Kühlung ist - ich meine die Salamibaguettes bräuchten das ja schon. Er schüttelt den Kopf, sagt: "Nein. Zweiundvierzig Grad!" Ah... so fühlen sich 42 Grad an, okay. Puh. Dann kam schon die S-Bahn, da war ein Lüftchen vom Fahrtwind, das mich ausnahmsweise gar nicht gestört hat, sonst bin ich eine Zimperliese mit Zugluft. Dann am Hackeschen raus, im Schatten gehalten, zur Rosenthaler und fluchs runter in den Edeka. Schön gemächlich eingekauft. Wieder nach oben, Rosenthaler überquert in die schattigen Rosenhöfe, Ausgang Sophienstraße, im Schatten rüber in die Sophie-Gips-Höfe, weiter im Schatten, an der Joachimstraße raus, linke Straßenseite im Schatten gehalten, Auguststraße, Haustür auf - gleich mindestens zehn Grad kühler. Bei mir hier oben gehts auch, seit heute Morgen alles abgedunkelt, teilweise drei Rollos übereinander zugezogen. Am meisten bringen die Außenrollos zum Gaubenbalkon, dann heizen sich die Glasscheiben nicht so auf. Alle Blumen gegossen und die Balkontür ein bißchen auf. Jetzt kalter Silvaner vom Staatl. Hofkeller Würzburg - Empfehlung!

01. Juli 2025



[ "Ich hab schon viel gesehen, mich wundert gar nichts mehr - vielleicht der Kontakt mit nackt 'gewordenen' Komponisten" sagt Mann, älter, ca. Anf. 50) (sieht Frau zu, die "Dessertbällchen" rollt in gehackten Nüssen, vorher in einer Vanillecreme + noch eine Teigkugel darunter...* [senkrecht links] * = wohl eine Kopie/Plagiat/Fälschung einer Schweizer Spezialität, ähnlich wie Giotto [senkrecht rechts] Nacht v. 30.6. auf 1.7.2025 ]

Notiz von heute früh. Hatte deutlich diesen Satz beim Aufwachen im Kopf. Was nackt 'geworden"(?) speziell zu bedeuten hat, wird nicht zu eruieren sein. Womöglich eine metaphernhafte Andeutung im Sinne von "Des Kaisers neue Kleider"? Die Bemerkung könnte sich auch direkt auf die Konditorin bezogen haben, die jene "Schweizer Spezialität" nachgemacht hat. Mir ist noch dunkel in Erinnerung, dass sich ihr Imitat wohl besser als das Original verkauft hat, und zwar wegen ihrer kleinen, selbst kreierten Abweichung von der Originalrezeptur, dass Sie nämlich die Teigbällchen zusätzlich vor dem Ummanteln mit den gehackten Nüssen in eine Vanillecreme getunkt hat. Die Bällchen waren größer als z. B. die bekannten Giotto-Kugeln, ungefähr 5 cm Durchmesser. Der kommentierende Herr wirkte sehr gebildet, akademisch, hätte auch bei der Bachmannpreis-Jury mitmachen können. Man muss sich mal vorstellen, der Zettel wäre nicht von mir, sondern würde von Ingeborg Bachmann stammen. Das wäre ein Schmankerl für die Literaturwissenschaftler und Hobby-Psychologen! Man denkt direkt an einen versteckten Hinweis auf Bachmanns unglücklicherweise (oder glücklicherweise?) platonische Freundschaft mit dem Komponisten Hans-Werner Henze, den sie eventuell dennoch irgendwann im Zuge des sporadischen Zusammenlebens einmal gesehen hat, wie Gott ihn schuf. Der sprechende Herr könnte auch eine Projektion von Bachmann sein, der sie lebenslang stark beschäftigender Vater. Ob es in irgendeinem Kanton so eine Schweizer Spezialität gibt, konnte ich nicht herausfinden. Aber ein ganz klarer, deutlicher Hinweis auf die niemals verwundene Trennung von Max Frisch!

30. Juni 2025



Happy Birthday in Heaven, Mama. Foto: Grado, 17. August 1961.



Heute vor einem Jahr haben wir zum letzten Mal miteinander gesprochen, an ihrem letzten Geburtstag auf Erden. Wir sprachen auch von der kleinen Reise nach Grado, als sie noch nicht verheiratet war. Eine Tagesfahrt, die in Velden am Wörthersee losging. Gestern, am Sonntag, wachte ich gegen 10.15 Uhr auf, machte den Fernseher noch vor dem Duschen an, weil ich nicht im Kopf hatte, wann die Preisverleihung vom Bachmannpreis auf 3sat losging. Die Lesungen starteten immer um 10 Uhr. Der Fernseher zeigte statt der Preisverleihung (die erst um 11 anfing) Bilder aus Grado. Ich hatte noch nie eine Dokumentation über diesen Ort gesehen und dachte sofort an Mama und ihre Reise im August 1961 dorthin, an die schönen alten Fotos. Ich sprang schnell unter die Dusche, beeilte mich extra, um möglichst wenig zu verpassen, mir fehlten schon zwanzig Minuten. Dann dachte ich, kann man ja auch in der Mediathek nachholen, den verpassten Anfang. Aber leider wurde der Film, der "Sehnsucht nach Grado" heißt, nicht eingestellt, er ist auch sonst nirgends im Internet verfügbar. Schade. Es wurde viel zur Geschichte des Ortes an der nördlichen Adriaküste erzählt, vor allem, welche große Bedeutung er in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts für Sonnen- und Meeres-hungrige Österreicher hatte. The Place to be, ein Hotspot.



Mir ist außer Mama nie jemand begegnet, der dort gewesen wäre oder davon erzählt hätte. Das schöne alte Werbeplakat mit der Beschriftung SEEBAD GRADO - ÖSTERREICHISCHES KÜSTENLAND ist 1906 erschaffen worden, vom dem Maler und Werbegrafiker und Wiener Secessions-Künstler Josef Maria Auchentaller, der mit seiner Frau Emma 1903 nach Grado ausgewandert war und mit ihr dort die Pension Fortino eröffnete, was den Zustrom von Reisenden aus Wien nach Grado sehr beförderte. Damals gehörte Grado zum habsburgischen Kaiserreich, daher "Österreichisches Küstenland". Im Wikipedia-Eintrag zu Grado steht es dann ganz genau, auch dass mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Zeit der österreichischen Riviera vorbei gewesen sei. Aber 1961 war es scheinbar in Kärnten immer noch en vogue nach Grado in die Sommerfrische zu reisen. Wie Mama.







30. Juni 2025







Halbflügge, die beiden Mäuse, Bill und Tom. Gestern beide aus dem Nest getapst, vorhin Frühstück mit Mama, jetzt Flugübungen.

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