30. Juni 2025



Happy Birthday in Heaven, Mama. Foto: Grado, 17. August 1961.



Heute vor einem Jahr haben wir zum letzten Mal miteinander gesprochen, an ihrem letzten Geburtstag auf Erden. Wir sprachen auch von der kleinen Reise nach Grado, als sie noch nicht verheiratet war. Eine Tagesfahrt, die in Velden am Wörthersee losging. Gestern, am Sonntag, wachte ich gegen 10.15 Uhr auf, machte den Fernseher noch vor dem Duschen an, weil ich nicht im Kopf hatte, wann die Preisverleihung vom Bachmannpreis auf 3sat losging. Die Lesungen starteten immer um 10 Uhr. Der Fernseher zeigte statt der Preisverleihung (die erst um 11 anfing) Bilder aus Grado. Ich hatte noch nie eine Dokumentation über diesen Ort gesehen und dachte sofort an Mama und ihre Reise im August 1961 dorthin, an die schönen alten Fotos. Ich sprang schnell unter die Dusche, beeilte mich extra, um möglichst wenig zu verpassen, mir fehlten schon zwanzig Minuten. Dann dachte ich, kann man ja auch in der Mediathek nachholen, den verpassten Anfang. Aber leider wurde der Film, der "Sehnsucht nach Grado" heißt, nicht eingestellt, er ist auch sonst nirgends im Internet verfügbar. Schade. Es wurde viel zur Geschichte des Ortes an der nördlichen Adriaküste erzählt, vor allem, welche große Bedeutung er in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts für Sonnen- und Meeres-hungrige Österreicher hatte. The Place to be, ein Hotspot.



Mir ist außer Mama nie jemand begegnet, der dort gewesen wäre oder davon erzählt hätte. Das schöne alte Werbeplakat mit der Beschriftung SEEBAD GRADO - ÖSTERREICHISCHES KÜSTENLAND ist 1906 erschaffen worden, vom dem Maler und Werbegrafiker und Wiener Secessions-Künstler Josef Maria Auchentaller, der mit seiner Frau Emma 1903 nach Grado ausgewandert war und mit ihr dort die Pension Fortino eröffnete, was den Zustrom von Reisenden aus Wien nach Grado sehr beförderte. Damals gehörte Grado zum habsburgischen Kaiserreich, daher "Österreichisches Küstenland". Im Wikipedia-Eintrag zu Grado steht es dann ganz genau, auch dass mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Zeit der österreichischen Riviera vorbei gewesen sei. Aber 1961 war es scheinbar in Kärnten immer noch en vogue nach Grado in die Sommerfrische zu reisen. Wie Mama.







30. Juni 2025







Halbflügge, die beiden Mäuse, Bill und Tom. Gestern beide aus dem Nest getapst, vorhin Frühstück mit Mama, jetzt Flugübungen.

29. Juni 2025

"(...) Ich war einfach wach. Nur unser Ruinen-Freund schwatzte viel, und wenn man zuhörte, sogar ganz interessant; von Tolteken, Zapoteken, Azteken, die zwar Tempel erbaut, aber das Rad nicht gekannt haben. Er kam aus Boston und war Musiker. Manchmal ging er mir auf die Nerven wie alle Künstler, die sich für höhere oder tiefere Wesen halten, bloß weil sie nicht wissen, was Elektrizität ist. Schließlich schlief ich auch."

Max Frisch, "Homo Faber", 1957

28. Juni 2025



In der Wohnung, im Wohnzimmer. Während der dritte und letzte Lesetag vom Bachmannpreis auf 3Sat läuft, jetzt der letzte lesende Autor, dazu Eiscafé. Vorher eine Naht von Hand repariert. Beim Bachmannpreis sind heuer sogar eine 54-jährige und ein 60-jähriger angetreten. Das hat mich überrascht, mir kommt es vor, als wären früher alle Kandidaten weitaus jünger gewesen, so dass ich vielleicht verinnerlicht hatte, dass es eine Altergrenze gäbe. Für mich war kein Text dabei, der mich neugieriger auf mehr gemacht hätte. Kein neuer Max Frisch, keine neue Bachmann, wenn auch Ansätze von Bachmann darunter. Am weitaus sympathischsten war mir die Vortragsweise und unprätentiöse Art von Sophie Sumburane, wobei ich auch bei ihrem Text wegdriftete, die Konzentration verlor. Auch gibt es wohl Schlüsselbegriffe, die auf Szenario und Setting verweisen, die mich sofort aussteigen lassen. Zum Beispiel das Setting einer Konstellation von Müttern mit Kleinkindern und deren Herausforderungen im Alltag. Und und und. Es bleibt nicht so viel übrig, wenn ich die dargebotenen Themen- und Lebenswelten betrachte, die literarisch verhandelt wurden. Aber das ist mein ganz, ganz persönliches Luxusproblem.

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