Ein innerlich und äußerlich äußerst anstrengender Tag. Seelisch, körperlich. Ich kam nicht dagegen an. Meistens kriege ich die Kurve durch Ablenkungsmanöver, Augen und Hände irgendwie beschäftigen. Aber dieser Tag zeigte sich störrisch und widerspenstig. Am besten nicht unnötig verlängern und schlafen. Hoffentlich träume ich keinen Mist. Ich habe mir gestern Abend wohl zu lange alte Fotos angeschaut. Es gibt da ein paar Strecken, die ich nie hochgeladen habe, von 2015 und 2016 und weniger alte. Die älteren habe mich seltsam berührt, da war ich sieben, acht Jahre jünger. Bei einer Strecke, die superschöne Fotos hat, von Valentinswerder, kriegte ich richtig schlechte Laune, weil ich mich an die Gesamtsituation erinnerte, die schwierig war. Und ich sehe so attraktiv dabei aus. Könnte ich jetzt noch rückwärts kotzen! Ich kann da jetzt nicht in weitere Details gehen, aber ich tat mir einfach leid! Das hat sich bis in den heutigen Tag gezogen, ich spüre es. Vorhin habe ich sogar geweint, nur kurz, aber ich brauchte wohl irgendein Ventil. Was habe ich früher oft geweint. Ein Glück, dass das vorbei ist. Kann mich jetzt tatsächlich gar nicht mehr erinnern, wann davor. Ach doch, aus Trauer, als ein junger, netter Kollege gekündigt hat, noch gar nicht lange her, sechs Wochen, und davor im Sommer, als mein Neffe geheiratet hat, waren Freudentränen.
P.S. vielleicht auch noch am 19. September, bei der Beisetzung der Queen, könnte ich jetzt aber nicht beschwören. Auf jeden Fall gabs auch mal kurz zwischendurch ein paar Tränen wegen Lizzie, echte Trauer.
g a g a - 18. April 2023, 22:53
Goldene Zeiten. Für mich auch überraschend, welche Reliquien sich zusammenfinden, wenn das Ordnungskriterium die Farbe ist. Zuerst waren auch noch gelb-weiße Elemente dabei, viele Eintrittskarten, z. B. ist das Logo der Philharmonie-Tickets gelb und gold. Aber als ich es anordnete, erkannte ich, dass die gelben Teile mit reinweißen Partien nicht hineingehören. Das ist eine extra Sammlung. Ich finde es auch amüsant, dass durch die Farbwelt-Auswahl jedes Element hervorgehoben wird, wie auf einen Thron gesetzt. Manche haben es auch verdient. Zum Beispiel die goldene Hülle mit Widmung des Booklets von Jenny's Bargeflüster. Oder ein besonders schönes Etikett eines provencalischen Rotweins, der in einer besonderen Situation getrunken wurde. Oder die selbst an der Havel aus dem Wasser aufgesammelten Muscheln. Ich weiß zu jedem Teil eine Geschichte zu erzählen. Dazwischen Bambus-Stäbe von diversen Blumentöpfen. Die mittlere, breiteste Säule ist schon fertig. Das Goldpapier ober- und unterhalb des mittleren Motivs stammt von zwei Lindt-Hasen. Die Säulen links und rechts davon sind erst grob nach Breite angeordnet. Das aufzubringen wird noch viele, viele Stunden Arbeit brauchen, das Werk. Den Goldrrahmen habe ich schon bestellt, 100 x 150 cm. Mit Rückwand, die ist der stabile Untergrund. Darauf kommt das alles.

g a g a - 17. April 2023, 16:40
g a g a - 17. April 2023, 01:27
Bevor ich mich wieder meinen eigenen Reliquien und Memorabilia zur Weiterverarbeitung zuwende, eine charmante Idee, die ich gerade in der neuesten Folge von Architectural Digest "Open Door" sah. AD ist zu Besuch in einer alten Hollywood-Villa im spanischen Kolonialstil aus den Zwanziger Jahren, die von einem jüngeren Schauspielerpaar und zwei Kleinkindern bewohnt wird. An der Wand zur Treppe zum Obergeschoss ist eine Erinnerungswand mit gerahmten Fotos. Außerdem gibt es einen breiten, schmalen Holzrahmen mit bekritzelten Zetteln mit einem Restaurantlogo. Der Hausherr erklärt (
ab Minute 7:00), dass es sich um eine schriftliche Konversation zwischen seiner Frau und ihm in einem Lokal in Paris handelt. Sie hatten sich sehr gestritten und verständigten sich nur noch über diese Zettel. Er hatte sie bewahrt und ließ sie rahmen und schenkte sie ihr. Sehr charmant. Next Level, aus Scheiße Gold gemacht. Den Tiefpunkt nicht unter den Teppich gekehrt, sondern angenommen und vergoldet. Wie diese vergoldeten Risse in geklebtem japanischem Porzellan,
Kintsugi.
g a g a - 16. April 2023, 13:30