31. Oktober 2022





Gestern, Ende Oktober. Nach der Austellung im Schloss, im Humboldtforum, über die Prachtstraße Unter den Linden zum Kunstmarkt am Zeughaus. Einmal bis nach hinten gelaufen und wieder zurück. Strahlender Sonnenschein. Handarbeiten, Malerei. Und Würstchenbuden mit herrlichem Duft von Grillwürstchen. Man hätte anstehen müssen, so ging ich weiter zur U-Bahn Museumsinsel, zwei Haltestellen bis Alex, dann in die U 8 zu meinem kleinen Refugium. Vorher noch kurz in die herbstlichen Prinzessinnengärten. Falls mir kein weiterer Herbstspaziergang mehr gelingen sollte, ist es der gewesen. Mitunter reichen zehn Minuten, um das Wesentliche einer Jahreszeit zu tanken. Aber ich habe ja viel Grün vor dem Balkon. Die Eschen vor meinem Fenster sind noch im dichten grüngelben Blätterkleid. Die rosa und orangen Blätter stammen von Roteichen in den Prinzessinnengärten.



31. Oktober 2022



Eines der großformatigen Werke der Ausstellung "Songlines - Seven Sisters" im Humboldtforum. Leider, leider nun zu Ende. Das Bild hat circa das Format zwei mal zwei Metern und gefiel mir mit am besten. Leider konnte ich daheim nicht mehr rekonstruieren, wie genau der Name der Malerin des hier gezeigten Bildes "Kuru Ala" ist. Der Vorname war so ähnlich wie Wingu, der Nachname was mit T. Irgendwann gab ich die Recherche auf. Sollte eigentlich nicht so schwer sein, schade. In der Bildbeschreibung stand ein ganzer Roman, die Bögen oben und unten im Bild bedeuten wohl eine tanzende Bewegung von Füßen im Sand. Die Kringel sind Frauen. Also stark vereinfacht von mir wiedergegeben.

Warten musste ich gar nicht, was ich zunächst befürchtete. Ich kam sofort rein, ohne lang anzustehen. Obwohl die Ausstellung sehr gut besucht war. Schon das Entrée war sehr beeindruckend, die Tür öffnete sich und man stand im Dunklen vor einer circa sechs Meter breiten und drei Meter hohen Projektionswand, die etwas zeigte, was wie ein animiertes Gemälde des Weltalls wirkte, wo plötzlich Tierspuren quer über das nächtliche Firmament liefen und phantastische Formen und Zeichen in Bewegung waren. Grandios.

Die Ausstellung wurde von den Aboriginee Künstlern selbst kuratiert, prächtige Werke und Figuren, subtil und heimelig beleuchtet. Sie war schon in mehreren Kontinenten und Ländern zu sehen und wurde gemeinsam mit dem National Museum of Australia konzipiert. Es gibt auch einen umfassenden Katalog.

Ich habe nicht fotografiert. Es gibt einen Blogeintrag von jemandem, der auch dort war und einige der Exponate abbildet, die mich mit am stärksten beeindruckten, ein Gemeinschaftsgemälde im Format von ca. drei mal fünf Metern in allen Farben der Welt, die sitzende Frauengruppe, wie Strohpuppen gefertigt und eben dieses Bild.

Es gab auch Keramiken, deren Bemalung etruskischen Vasen und Gefäßen ähnelte. Viele Ausstellungsstücke gefielen mir ausnehmend gut, das war aber keine Überraschung.

In einem separaten, runden Kuppel-Raum gab es eine meditative Filmprojektion an die Kuppeldecke mit Höhlenmalereien und Fragmenten der Gemälde und Erzählungen und Musik. Darunter konnte man im Kreis liegen, das war ein putziger Anblick, wie die Menschen da mit ihren Umhängetaschen und Straßenschuhen lagen, es waren alle Liegeplätze belegt.

Also ich war sehr inspiriert und fühlte mich gleich wie daheim. Ich machte den Rundgang mehrfach, sah mir einige Bilder mehrmals an. Gute Idee, hinzugehen. Lydia hatte nicht zu viel versprochen.

30. Oktober 2022



Symbolbild, Judy Watson Napangardi - Mina Mina Jukurrpa, 2005. Heute ist der letzte Ausstellungstag von "Songlines" im Humboldt Forum, wo großformatige Aboriginee Kunst gezeigt wird. Gehe ich hin. Alles andere lässt sich ein andermal machen. Lydia war schon zu Anfang in der Ausstellung und erzählte angetan davon, auch, dass sie bei einigen Bildern an meine Sachen dachte. Was ich verstehe. Die Vorgehensweise beim Malen ist meiner verwandt. Die Leinwände liegen immer am Boden, und dann fließen lassen. Nicht die Farbe, es geht nicht um "Acrylic Pouring", sondern den inneren Fluss, der mit Farbe materialisiert wird. Für scharf abgegrenzte Bildsegmente ist Acryl ideal, es trocknet schnell. Freilich steht in Australien eine andere Kultur und ein anderer Kontext dahinter, spezielle spirituelle Bedeutung. Aber dennoch gibt es innere Verwandtschaft, weil es auf einer Ebene passiert, die - wie ich glaube - mit dem kollektiven Unterbewussten zu tun hat. Fühlt sich jedenfalls deutlich so an. Als ob man dem inneren Wesen der Welt, das alles zusammenhält, ganz nah ist. Dem Urkern, Atom, der Urzelle, der Amöbe, dem Geist der Pflanzen, des Lichts und von allem Lebendigen. Dem Weltgeheimnis.

29. Oktober 2022



Demnächst hier bestimmt wieder lange, verschachtelte Gedankengänge. Heute nicht. Ich fahre zum Werkeln, wenn ich dann vor mich hinwurstle, rauschen alle möglichen Sachen durch meinen Kopf, die meistens nicht viel mit dem zu tun haben, was ich bearbeite. Oder nur sehr indirekt. Innerlich wird Vieles von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und durchdacht und betrachtet, während sich Hände und Augen ordnend mit Formen und Farben und Klebstoff und Materialien beschäftigen. So ist das. Keine wilden, eruptiven Impulse. Inneres und äußeres Aufräumen. Alle Naturfotos der letzten Tage und Wochen übrigens aus meinem gut sortierten Bildarchiv. Habe in diesem Jahr noch keinen Herbstspaziergang gemacht, aber schon einige in meinem Leben.

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Saskia Rutner Was...
28.11.25, 10:43
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Margarete 27. November...
27.11.25, 20:38
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Margarete 21. November...
21.11.25, 13:19
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Saskia Rutner Ist...
19.11.25, 16:49
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Doku
17.11.25, 21:51
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Ruth Rehmann hatte...
17.11.25, 18:42
kid37
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Margarete 16. November...
16.11.25, 19:46
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Saskia Rutner Das...
13.11.25, 22:05
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Margarete 12. November...
13.11.25, 00:01
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Margarete 12. November...
12.11.25, 20:04
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Afall 12. November...
12.11.25, 19:56

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