15. Juni 2022



Klubgartenstraße 5 in Goslar, direkt am Bahnhof. Die Villa fiel mir als erstes auf, bei meinem kleinen Rundgang um den Bahnhofsplatz. Die beiden Taxifahrer strafften sich etwas, als sie sahen, dass ich meine Kamera herausholte. In dieser beschaulichen Villa möchte man gerne auf ein Tässchen Kaffee oder Tee geladen sein. Eventuell machbar, wenn man einen Termin mit der dort ansässigen Goslarer Wirtschaftsförderung vereinbart.

Pippi Langstrumpf könnte die Villa auch gefallen, so wie mir! In einer bestimmten Richtung kann man bewaldete Hügel sehen, wir sind im berühmten Harz. Genau genommen, im West-Harz. Dass ich überhaupt über Goslar gefahren bin, war der wiederholten Anmerkung von Volker geschuldet, dass Liebenburg in der Nähe von Goslar sei. Also war das für mich die anzupeilende Reiseroute.

Als wir zu Besuch bei Mutter Ludewig waren, wo ich eine ausgezeichnete Bulette aß, und sie mich nach meiner Anreise befragte, und ich von der halbstündigen Busfahrt berichtete, erfuhr ich, dass Salzgitter-Bad näher gewesen wäre, da gibt es auch einen Bahnhof, und der ruckelige Bus fährt von dort nur eine Viertelstunde nach Liebenburg. Aber ich war mal in Goslar, wenn auch nur am Bahnhof.

Ich weiß, dass es Weltkulturerbe ist, vor allem wegen der unversehrten Altstadt mit viel Fachwerk. Rund um den Bahnhofsplatz ist kaum Fachwerk, das hatte ich aber ja schon in Liebenburg und bei der Busfahrt ausgiebig gesehen. Volker dachte, Goslar hat man eher schon mal gehört als Salzgitter. Aber mir waren beide Ortsnamen gleich geläufig. Ich hatte ihn allerdings nicht gefragt, was die bequemste Anreise mit Zug und Bus wäre.





15. Juni 2022





Wir nehmen Abschied von Liebenburg und gehen noch einmal durch den Garten und winken der kleinen Windmühle zu und herzen den Gastgeber. Gesehen habe ich: die Poststraße mit der Bushaltestelle, die Pension zur Post und das Anwesen mit vielen Fachwerkhäuschen von Herrn Ludewig, auch von innen! Alte Freundinnen und Freunde des Hausherren durfte ich treffen und Speis und Trank genießen, dafür vielen herzlichen Dank! Nun hieß es wieder auf den Überlandbus warten, der sich Harz-Bus nennt und der ganz schöne Kurven fährt. Es geht auf und ab und um die Ecke und im Kreis und mir war ein bißchen schummrig dabei. Eine gute halbe Stunde dauert die Fahrt bis Goslar, von wo mein Zug nach Braunschweig fuhr. In Goslar hatte ich eine Stunde und zwanzig Minuten Wartezeit, die ich auf einer schattigen Bank draußen vor dem Bahnhof verbrachte. Es war ganz schön heiß geworden. Nach zwanzig Minuten hatte ich mich ein bißchen von der ruckeligen Busfahrt erholt und drehte zu Fuß eine Runde um den Bahnhofsplatz. Da habe ich ein paar schöne Bauwerke fotografiert. Der Bahnhofsplatz wird gerade umgebaut, ich habe keine Baustellenabsperrungen abgelichtet, wie die aussehen, kann sich jeder vorstellen. Aber drumherum ist es so schön historisch, wie man es sich als Reisende wünscht. Kommen auch noch Bilder. Ich finde es selbst amüsant, wie ich eine winzige Wochenendreise über Pfingsten zu einer Riesensache aufbausche. Das ist ein Trick. Ich halte Ausschau nach kleinen Sensationen, wo ich gehe und stehe, und da sind sie dann auch. In einem Fachwerkhaus in Liebenburg oder einer Villa in Bel Air. Man nimmt den pittoresken Blick und die Sehenswürdigkeiten immer mit, das ist in einem drin.

14. Juni 2022



"Grün, grün, grün sind alle meine (...) grün, grün, grün ist alles, was ich hab." Das Anwesen des Gutsherren, Volker Karl Freiherr Ludewig zu Liebenburg besticht durch seinen gepflegten Rasen, dichte, blühende Hecken und vielgestaltiges, praktisches als auch formschönes, gleichwohl modernes wie auch historisches Sitzmobiliar im Außenbereich des weitläufigen Parks. Sehr achtet der Gutsherr auf korrespondierende Details beim Interieur, auch in den Nebengelassen, wie einem kleinen Badezimmer in den Wirtschaftsräumen (für das sehr gut untergebrachte Gesinde). Es gibt seltene, historische Seifendosen zu bewundern, die auch noch in Benutzung sind. Der auf Reinlichkeit bedachte Freiherr sorgt persönlich dafür, dass die Lieblingsmarke der Damen, "Janine D." aus dem Hause 4711, stets vorrätig ist. Die weibliche Dienerschaft weiß es zu danken und umgarnt seine Herrschaft mit zartem Duft.





14. Juni 2022





RAPHAEL. Erzengel, W.T.F. Corona II., Leinen-Tuch, Grundierung, Zeitungsfragmente, Goldacryl, Spachtel, Karton, 43 x 63 cm, 14., 15., 16. März und 04. April 2020, Staatliche Museen von Gaganien













Der Erzengel Raphael ist der Schutzpatron der Kranken. In der christlichen Mythologie die heilende Hand Gottes. Als ich ihn im März 2020 durch dieses Bild wegen Corona anrief, hätte ich nicht gedacht, dass er so lange braucht. Ich schätze, er ist kein Berliner. Ich widme meine Raphael-Ikone Mick Jagger und meiner Mama und allen, die Gesundheit und Heilung erhoffen. Und dem Geburtstagskind Cosima. Ein Engel an der Seite ist immer schön.

13. Mai 2022



Gute Besserung, Mick! Ich trinke auf deine baldige Genesung. Wir wissen natürlich alle, dass Keith länger leben wird, weil er uns alle überleben wird, aber du musst bitte noch mithalten, zumal du ja sehr viel dafür tust. Keith hat erst vor drei Jahren mit dem Rauchen aufgehört und sieht richtig erholt aus. Wer hätte das 1971 gedacht! 1977 hast du Jerry erzählt, dass du angeblich manchmal Heroin rauchen würdest, aber wir beide wissen, dass du dich nur ein bißchen interessant machen wolltest, Rauchen war noch nie wirklich dein Ding. Von daher wird deine jungfräuliche Lunge das bißchen Covid wegstecken. Das erwarte ich einfach. Also: pfleg dich und dann geht's weiter! Mel will doch weiter Insta-Fotos von deinen Spaziergängen machen. Wollen wir alle sehen! Gruß und Kuß! 💋

13. Juni 2022



Ich hab kein Netflix, aber ein Wohnzimmerfenster. Mein Fernsehprogramm um 23.05 Uhr.

13. Juni 2022



Ich erkläre, wieso ich so unermüdlich Einträge über meine kleine Reise nach Liebenburg poste. Mir ist, als müsste ich dem Aufwand und der Hingabe des Gastgebers irgendwie gerecht werden. Ja, auch meinem eigenen Aufwand! Das kann ja nicht sein, dass man Wochen vorher plant und recherchiert und nach einer Unterkunft sucht und passenden Zugverbindungen und Pläne ausdruckt und Busverbindungen studiert und sich Gedanken über die Garderobe macht und dann kommt am Ende nur eine Fußnote raus, ein durchlaufender Posten in der timeline. Neben Erinnerungen, die im eigenen Kopf und Herz versteckt sind. Es muss etwas damit zu tun haben, dass Volker und ich einen beinah schon historischen Blogger-Hintergrund haben, wenn er auch eher Blogger im Ruhestand ist. Mir kommt es vor, als wären vor fünfzehn Jahren mit großer Hingabe Erlebnisaufsätze in Blogs verfasst worden, besonders wenn man sich untereinander traf. Nun war das zwar kein Bloggertreffen, aber ohne den Hintergrund wären wir uns kaum begegnet. Mir tut es leid um Fotos, die nur in einem Album herumliegen, ohne dass die Geschichten dazu erzählt werden, das ist mir immer noch ein Bedürfnis. Es bereichert mein Erlebnis. Vielleicht schreibe ich stellvertretend für all die Blogger, die früher bei Volkers Festen waren, die mir entgangen sind, da wir uns immer verfehlten, auch wenn man irgendwie voneinander wusste.

13. Juni 2022



Ich hab zwar kein Netflix, aber ein Wohnzimmerfenster! Mein Fernsehprogramm vorhin um 20.59 Uhr.

13. Juni 2022



Hallo, ich bin Nessi Ludewig! Ich wohne im Garten auf der Hollywoodschaukel und passe auf, dass die Pink- und Erdbeerquote eingehalten wird. Bitte immer pinke Blumen schenken und Erdbeeren bereithalten. Die Hollywoodschaukel ist der Thron vom derzeitigen Gutsherr zu Liebenburg, Herrn Ludewig.





13. Juni 2022



Intime Ausblicke! Der Fensterausguck mit Dächern und Grün ist, was ich rechts aus dem Fenster von der Post gesehen habe. Links davon ist das Fachwerkhaus mit den privaten Fenstern von Herrn Ludewig, er wohnt wirklich genau neben der Post, weswegen ich auch sehr froh war, dort ein Zimmerchen zu bekommen. Einmal bin ich müßig auf dem Doppelbett gelegen und habe ein bißchen gechillt und im Internet rumgeguckt und ein Schläfchen gemacht und nicht dauernd auf die Uhr geschaut, da höre ich in einem doch recht autoritären Tonfall durchs Fenster, wie man das so aus der Kindheit kennt: "ESSEN STEHT AUF DEM TISCH!" Ich hatte mich mit Herrn Ludwig für 19:30 Uhr verabredet, also ich dachte, ich gehe dann mal rüber, und wir machen zusammen das Abendessen, da hatte er es schon ganz alleine gekocht und pünktlich auf den Tisch gebracht! Es war schon 19:35 Uhr als der Ruf kam. War mir etwas peinlich. Hab mich dann gesputet! Es gab Würstchengulasch und Kroketten, hab alles aufgegessen, hat mir gut geschmeckt! Mir hat ewig keiner was gekocht! Supernett!!!





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