04. März 2022

Zweitausendvier hat den ESC die Amazone Ruslana gewonnen. Mit dem Song "Wild Dances" für die Ukraine. Stelle mir gerade vor, Ruslana würde die ukrainische Armee anführen, die aus den Tänzern besteht. Als Russe, der vor ihr steht, würde ich mich ihr und ihrer Truppe sofort unterwerfen. Die Uniformen auch sehr apart, wenn auch etwas luftig, jetzt im Winter. Vielleicht wäre der Krieg dann schneller beendet und alle können zusammen ums warme Feuer tanzen. Im Wikipedia-Eintrag über Ruslana lese ich: "In 1995, Ruslana graduated from the Lviv Conservatory as professional conductor and classical pianist. She was the student of one of the most prominent Ukrainian composers and conductors, Mykola Kolessa who is regarded as 'the father of the Ukrainian conducting school'." Den Gewinnersong hat sie selbst komponiert. Ist jetzt nicht meine Lieblingsmusik, aber Feuer ist da schon drin, archaisch. Ruslana tritt immer wieder als Aktivistin für Menschenrechte und für Unicef in Erscheinung. Respekt.

04. März 2022

„Unpolitisch sein heißt politisch sein, ohne es zu merken!“
Rosa Luxemburg

04. März 2022



Die fortschreitende Metamorphose meines alten Siemens-Staubsaugers. Das grünliche Teil war ganz unten am Motor, aus mattem Stahl, ist nun ein Stövchen und steht auf meinem Küchentisch. Die goldenen Sonnen erstrahlen durch Blattgold, gestern kamen noch verschiedene Mosaiksteine darauf, aus Dalmatiner-Jaspis, Nephrit-Jade, Ozean-Jaspis, Crazy Lace-Achat und Kalahari-Jaspis. Es sind sieben Sonnen und so heißt das Werk auch. Sie sind nun auf einem sehr dicken weißen Brett untereinander angebracht, das ich am Straßenrand gefunden habe. Morgen wird es voraussichtlich fertig. Ich widme die SiebenSiemensSonnen dem genialen Erfinder Werner v. Siemens.



03. März 2022





Dieser Luxus, ein kuscheliges, heiles Zuhause zu haben. Die letzten Stunden eingehend damit befasst, ob und wenn ja, welche Sachspenden sinnvoll sind und wohin. Von abenteuerlichen Trips mit gutgemeinten Kraut- und Rüben-Sachspenden in Eigeninitiative ins Grenzgebiet wird abgeraten. Privatfahrzeuge verstärken den Stau und blockieren den zügigen Transport von wirklich benötigten Sachen wie Medikamenten. In meinem näheren Umfeld wurde gerade so eine gutgemeinte Aktion initiiert, wo nun ein Haufen kleinteilig auseinanderzudividierender Dinge an die polnische Grenze kutschiert werden soll, die zum Teil gar nicht wirklich gebraucht werden. Tatsächlich muss man für sinnvolle Sachspenden Geld in die Hand nehmen, weil es um Alltagsbedarf geht oder um Ausrüstungsgegenstände, die man nicht mal eben bei sich auf dem Dachboden herumliegen hat, wie kugelsichere Westen oder Helme. Und benötigte Hygieneartikel, die weiß Gott immer von Bedarf sind, sollten palettenweise in Großpackungen gespendet werden, nicht fünf kleine Päckchen vom Drogeriemarkt. Das Auseinandersortieren von Klein-Spenden ist ein riesiger logistischer Aufwand. Die am Hauptbahnhof ankommenden Geflüchteten werden von ehrenamtlichen Helfern in Empfang genommen. Um Orientierung zu geben, sind russische Sprachkenntnisse wünschenswert. Der RBB hat eine gute Infoseite gemacht, wie sich Hilfswillige engagieren können und fasst zusammen was sinnvoll ist, mit vielen weiterführenden Links, hier.

03. März 2022

Hier ein Link zu einem google-doc, die fortlaufend aktualisierte Bedarfsliste, was bei den Sammelstellen in Berlin und bei den Sammelstellen an den deutsch-polnisch-ukrainischen Grenzen gebraucht wird (und was NICHT: z. B. KEINE Jacken, KEINE Mäntel, KEINE sonstige Kleidung (außer kugelsichere Westen und Schutzhelme)), und Info, in welcher Form es abgegeben werden soll. Via Ukraine-Hilfe Berlin e. V.; ganz unten im google-doc sind die Adressen der Berliner Sammelstellen.

02. März 2022

Einleitende Worte von der Website von Wolodymyr Selenskyj, aus der Zeit als er für das Amt des Präsidenten kandidierte:

"Hallo, alle miteinander! Ich bin Wolodymyr Selenskyj. Die meisten von Ihnen kennen mich als Schauspieler, Fernsehmoderator, Regisseur und Produzent von Projekten für das Studio Kvartal 95, wo ich viele Jahre künstlerischer Leiter war. (...) Neben mir war immer ein Team: Meine Gleichgesinnten sind talentierte, professionelle, positive Menschen. Wir haben uns immer eine hohe Messlatte gesetzt. Unser Hauptziel ist es, den Menschen gute Laune zu geben und ihr Leben glücklicher zu machen."

Das ist der Mann, der die EU um Aufnahme der Ukraine bittet.
Sehr bewegende Rede gestern vor dem Parlament. Hier bei Alban Nikolai Herbst mit deutschen Untertiteln verlinkt.

02. März 2022

Bücher. Und uralte VHS-Video-Kassetten. Das Regal mit dem Schmetterling. Ingmar Bergman, "Szenen einer Ehe". In den Neunzigern mitgeschnitten. Ich war eine Perfektionistin darin, beim Aufnehmen von Filmausstrahlungen im TV die Werbung exakt herauszuschneiden. Aber damals hatten wir auch noch kein Internet und keine Mediatheken. Es gab Zeit für solche Beschäftigungen. Ich habe immer noch einen funktionierenden alten VHS-Rekorder, der sich mit meinem smarten TV-Gerät verbinden lässt. Gar nicht mal schlecht die Bildqualität. Eine einzige VHS-Kassette ist mir mal gerissen, einer meiner Lieblingsfilme darauf: "Die Kaktusblüte" mit Walter Matthau, Ingrid Bergman und Goldie Hawn. Gekauft habe ich nicht so viele Filme. Nur zuletzt mal, das war aber ein Fehlkauf.

Ich hatte vor anderthalb Jahren mit Jenny im Kino den Claude Lelouch-Film "Die schönsten Jahre eines Lebens" mit Anouk Aimée und Jean Louis Trintignant gesehen und war hingerissen. Da er sich auf zwei Filme vorher bezieht, nämlich "Ein Mann und eine Frau" von 1966 und "Ein Mann und eine Frau, zwanzig Jahre später" von 1986, wollte ich auch diese beiden Filme sehen. Vielleicht hatte ich sogar den ersten schon einmal als Jugendliche im Fernsehen erlebt, aber wenn, war es mir entfallen. Ich bestellte also die beiden Filme und lud Ina vor drei Wochen zum Heimkino ein. Irrtümlich hatte ich scheinbar zweimal den gleichen Film geliefert bekommen, nämlich "Ein Mann und eine Frau, zwanzig Jahre später". Am liebsten hätte ich mit Ina den dritten, neuesten gesehen, aber den gibt es nicht auf DVD.

Nun hatte ich also zur Verabredung nur den zweiten parat, den ich auch nicht kannte. Testweise legte ich am Abend vor dem Treffen die DVDs in das Gerät, um zu sehen, ob es funktioniert. Der Film begann mit einer mich langweilenden Autorallye, die kein Ende nehmen wollte. Mir schien es auch wohl deshalb elend lang, weil ich auf eine Szene wartete, wo gesprochen wird, um festzustellen, ob ich erfolgreich "Deutsch" als Filmsprache gewählt hatte. Hatte ich, dann brach ich ab, ich wollte den Film ja mit derselben Neugier wie Ina gucken. Auf der anderen DVD war gar kein Spielfilm, sondern nur französischsprachiges Bonusmaterial. Ich verstehe so là là ein Drittel, wenn Franzosen in normal schnellem Tempo sprechen, ich rate herum, also es ist kein wirklicher Genuss.

Der Abend war da, Ina kam, Wein wurde geöffnet, ich hatte Sushi geholt, wir redeten uns erstmal warm und aßen an meinem Küchentisch. Dann zogen wir ins Wohnzimmer um (wo auch diese Regale sind) und ich schmiss den Film an. Ein hanebüchenes Drehbuch, selten so einen konstruierten Unsinn gesehen. Völlig mit Nebenhandlungen überladen, anstatt sich auf die Liebesgeschichte zu konzentrieren. Ein Film, den man wahrlich nicht gesehen haben muss. Aber schön war der Abend dann doch, weil wir uns zum Glück einig waren, dass der Film zurecht nahezu unbekannt ist.

Es gibt in diesem Zimmer und den Nebenräumen weitere Regale, in denen sich Bücher befinden. Ich weiß nicht mehr wohin mit neu dazukommenden Büchern, es wird eng, richtig eng. Die alten CDs will ich jetzt aber auch noch nicht aussortieren. Man hat sich alles bewusst und mit Hingabe angeignet, da hängen viele Gedanken und Erinnerungen und Gefühle gelebter Jahre daran. Auch wenn alles zusätzlich auf Festplatten ist und von da abgespielt werden kann. Ich habe lange keine CD eingelegt. Aber dennoch. Ein Blick in private Regale ist etwas sehr Persönliches. Aber warum nicht das private Universum teilen, es geht dadurch ja nicht verloren.









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Margarete 21. November...
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