02. September 2020

LIBELLENKÖNIGIN II. [Die Gebärende], 10. Juli - 4. August 2020, Leinen, Blattgold, Acryl, Papier, Staatliche Museen von Gaganien



In den letzten Wochen, beginnend am 10. Juli, begab es sich, dass meine Libellenkönigin sich mir in weiteren Aspekten zeigte. Was für ein eigenwilliges Wesen. Sie wandelte ihr Kleid und hob die Flügel und ich sah ihre Fruchtbarkeit. Zu ahnen war sie ja bereits. Doch nun zum Greifen manifestiert und ich wurde Zeugin einer Geburt. Eine Libellenkönigin hat kein gewöhnliches Gelege, das dachte ich mir schon. Ich war nicht verwundert, dass ihrem Leib in mehreren Intervallen eine in Gold gehüllte Larve entschlüpfte. Die königliche Frucht, auf die ich schon sehr gespannt war. Sie zeigte sich mir in den folgenden Wochen und bald auch hier. Ein SCHÖNES Getier!





02. September 2020

Der gestrige Abend verlief ganz anders, als von mir beabsichtigt, aber er war sehr bereichernd. Mit vier Freundinnen, die zugesagt hatten, nämlich Doro, Ina, Jenny und Lydia wollte ich die Dokumentation über Helmut Newton von Gero v. Boehm ansehen und danach in eine Bar um die Ecke gehen.

Das Kantkino, wo er läuft, hat fünf Säle, ich ging einfach davon aus, dass ein so attraktiver Film über einen so großen Fotografen im großen Kinosaal gezeigt wird, der über dreihundert Plätze hat. So habe ich mich vorher nicht um Kinokarten gekümmert, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass an einem Dienstag Abend so viele Menschen in eine 21-Uhr-Vorstellung drängen.

Ich lief Viertel von Neun beschwingt auf das Kantkino zu, wo ich von weitem schon Jenny warten sah, die mich anlachte. Nach herzlicher Begrüßung trat ich ins Kino und fragte, ob es denn feste Platzzuordnungen gibt, was bestätigt wurde, und ich erwähnte, dass wir insgesamt zu fünft wären. Für den Helmut Newton Film.

Da wurde uns beschieden, dass es nur noch zwei Karten gäbe und alle anderen auch schon lange reserviert und abgeholt wurden. Es handelte sich aber nicht um den großen Kinosaal, sondern um einen der kleinsten, der mit Corona-Abstand nur zwölf Plätze bietet. Die Kinobetreiber wären selbst erstaunt, meinten sie, denn am Abend davor, war nur ein einziger Besucher in dem Film gewesen, man hatte sogar überlegt, die Vorstellung abzusagen.

Nun war eines klar, dass ich nicht eine Freundin auswürfle, mit der ich dann die beiden verfügbaren Plätze einnehme und die anderen drei heimschicke. Ich wollte noch ein bißchen handeln und brachte meinen Geburtstag an, aber das führte nur zum Angebot einer Gratistüte Popcorn als Trostpflaster. Ich lehnte ab und schlug alternativ ein Glas Champagner vor, aber da war man leider nicht flexibel.

So wurde kurzerhand der schöne Kinoplan umgeworfen und der Umtrunk vorgezogen. Wir fanden uns dann alle fünf im Jules Verne in der Schlüterstraße ein, wo ich in aller Ruhe die von mir gewünschten Postkarten-Challenges auspacken konnte, die durchweg sehr amüsant und herausfordernd sind. Lydia hatte als besonderes Präsent sogar eine Schachtel Edle Tropfen in Nuss in petto, die mit den Obstbränden, schön in Geschenkpapier eingewickelt und mit einer echten roten Rose von ihrem Balkon verziert. Da war meine Freude groß!

Es war dann direkt familiär, wie wir da so zu fünft um die Pralinenschachtel saßen, mit prickelnden Getränken als Begleitung. Nach viel Erheiterung über die Postkarten, die ich demnächst alle nachstellen darf und werde, wurden die Gespräche eher ernst, es ging um familiäre und existentielle und auch letzte Dinge. Das wäre für einen Außenstehenden vielleicht eine merkwürdige Themenlage für eine Geburtstagsrunde, aber für mich war das durchweg sehr bereichernd. Ich hoffe und glaube, für meine Freundinnen auch.

Besonders fand ich gestern, dass es ein gemeinsames Gespräch war. Oft erlebt man in größerer Runde, dass sich Gesprächsinseln bilden und mehrere Einzelgespräche stattfinden. mit fünf am Tisch kann man noch sehr gut ein gemeinsames Gespräch führen. Da es auch nicht sehr voll war, am späteren Abend, gab es auch nicht zu viel Grundrauschen von Nebentischen. Für mich war das ein schöner Abend. Den Film kann ich ja immer noch ansehen.

Kurzzeitig hatten wir die lustige Vorstellung, dass die zwölf Kinoplätze vielleicht mit Gästen belegt waren, die auf facebook oder im Blog gelesen hatten, dass ich dazu auffordere, gerne auch ins Kino zu kommen. Und da vielleicht nun ein Grüppchen sitzt, das sich wundert, wo ich denn nun bleibe. Sollte es so gewesen sein, das hier ist die Erklärung!

01. September 2020

55!



Ach du Schreck, jetzt hätte ich fast vergessen, schnell noch vor Sonnenuntergang das obligatorische Foto zu machen. Nun sinds sogar zwei, von 18:45 Uhr. Wer sich von meinem Zustand überzeugen möchte, kommt um 21 Uhr ins Kantkino und guckt mit mir den Film über Helmut Newton. Aber bitte nur Leute, die nicht der Meinung sind, die Fotos von Helmut wären poltisch nicht korrekt (oder ähnlichen Betschwesternkram). Helmut und ich sind SO...! Und später natürlich ein Gläschen (ALKOHOL!)

01. September 2020

Und nicht vergessen, heute ist:
TAG DES ZEBRASTREIFENS!

31. August 2020



Franz Ludwig Catel, Schinkel in Neapel, 1824, Öl auf Leinwand, 62 x 49 cm, Sammlung Alte Nationalgalerie Berlin

Ich schließe den Reigen meiner Sammlung mit einem Gemälde, das Karl Friedrich Schinkel in Neapel zeigt, gemalt von Franz Ludwig Catel im Jahr 1824. Ich entdeckte es bei einem Besuch in der Alten Nationalgalerie in Berlin, wo es zum festen Bestand gehört. Damit ist es ja ohnehin immer in meiner Nähe und wenn ich es in groß sehen will, spaziere ich hinüber.

In der Beschreibung der Staatlichen Museen Berlin heißt es:

"1803 brach der 22jährige Karl Friedrich Schinkel zum ersten Mal nach Italien auf. Zwanzig Jahre später betrat er im Süden Italiens erneut ›klassischen Boden‹: »Die Gegend Neapels hat immer etwas Unglaubliches, und so sehr man sie kennen mag und sich ihr Bild in der Phantasie zurückrufen konnte, sie erscheint immer wie ein überirdischer Traum«.

Auf der Rückreise bestellte Schinkel in Rom bei Franz Ludwig Catel, mit dem er seit zwei Jahrzehnten bekannt und auch in Italien unterwegs war, als Weihnachtsgeschenk für seine Frau ein Porträt von sich.

»Ganz früh, vor 7 Uhr, ging ich zu Catel, der mich in ein Bildchen hineinmalen wollte, welches ein Zimmer in Neapel vorstellt, aus dessen offenem Fenster man das Meer mit der Insel Capri und die Bäume unter dem Fenster aus Villa Reale sieht, gerade so, wie ich dort gewohnt hatte« (...)

Vornehm gekleidet sitzt Schinkel in entspannter Haltung und mit aufmerksamem Blick, ein Schriftstück in den Händen haltend, am weitgeöffneten Fenster des Casino Reale in der Via Chiatamone. Über die silbrig-grünen Baumkronen und das Blau des Meeres hinweg schweift das Auge zur violett schimmernden Insel Capri.

Das attraktive, bei vielen Italienreisenden beliebte, heute jedoch zerstörte Quartier wurde Schinkel zum Vorbild für seinen im Auftrag von König Friedrich Wilhelm III. errichteten Pavillon im Schloßpark Charlottenburg."
Birgit Verwiebe

31. August 2020



Henri Matisse, Les roses Safrano, Nature morte devant la fenêtre ouverte, Nice, place Charles-Félix, 1925, Öl auf Leinwand, 81,3 x 64,7 cm.

Ich bleibe noch ein bißchen in Südfrankreich, mit diesem Bild von Matisse. Ein Druck davon, genau genommen eine Seite aus einem Bildband, nur mit Passepartout versehen, hängt in meinem Atelier zwischen Eingangstür und dem kleinen Badezimmer. Ich sehe es wie ein kleines Fenster, das mich mit einem Blinzeln in dieses Zimmer in Nizza reisen lässt. Ich empfinde es als weitaus subtiler als die meisten Bilder von Matisse, feiner, viel mehr wie Cezanne.

Ich hätte es schon auch gerne als Original um mich, aber auch so erfreut es mich immer wieder, seit über fünfundzwanzig Jahren. Das echte Bild wurde am 13. Mai 1999 von Christie's in New York für fünfeinhalb Millionen US Dollar verkauft, ganz offenkundig an einen privaten Sammler, sonst könnte man so ein hochrangiges Bild ja sehr leicht als festen Bestand einer öffentlichen Sammlung oder eines Museums recherchieren. Ich hoffe, die Umgebung in der es hängt, ist so charmant wie meine oder das Zimmer in Nizza, wo es entstand.

31. August 2020

Das hier sind auch sehr schöne Aufnahmen. Brigitte Bardot besuchte Pablo Picasso 1956 in seinem Atelier in seiner Villa La Californie in Cannes, als sie dort während der Filmfestspiele weilte. Es stimmt wohl, dass B.B. vom Look von Sylvette sehr inspiriert war und auch gerne diesen hohen Pferdeschwanz trug.

31. August 2020



Pablo Picasso, "Sylvette au fauteuil vert", 18. Mai 1954, Öl auf Leinw., 81 x 65 cm

Im Frühjahr habe ich einige zum Teil weltberühmte Gemälde gezeigt, die ich gerne auch privat um mich hätte, als Originale, wohlgemerkt. Es gibt noch drei Bilder in meiner hochkarätigen Phantasiewunschtraumsammlung, die ich nicht gezeigt habe. Dazu gehört dieses sehr, sehr bekannte Bild von Pablo Picasso, das Sylvette David zeigt. Es ist mir jetzt näher als früher, weil mir die echte Lydia-Sylvette Corbett ans Herz gewachsen ist, nachdem ich sie in dieser wunderbaren Dokumentation gesehen habe.

Heute ist die am 14. November 1934 geborene Sylvette David 85, und immer noch ein Blickfang. Sie trägt den Künstlernamen Lydia Corbett, und malt seit vielen Jahren selbst. Offenkundig ist ihr eigenes Werk bis heute von der Begegnung mit Picasso durchdrungen, bis zur Überidentifikation mit seiner Malweise, aber das sehe ich ihr nach. Sie ist mir einfach zutiefst sympathisch.

Das Bild befindet sich in einer Privatsammlung in Frankreich, seit es am 1. Nov. 2005 für 8,080,000 US Dollar von Christies versteigert wurde. Es war daher auch nicht in der Ausstellung über Picassos Sylvette-Portraits in der Kunsthalle in Bremen 2014, die mir leider entgangen ist. Für mich ist das nicht etwa eines der beeindruckendsten Bilder von Picasso, sondern eines der atmosphärischsten, das ich gerne in meiner Nähe hätte. Aber unbedingt und nur als Original, um die Textur zu sehen und den Atem zu spüren und diese Aura von Vallauris 1954. Dieses Bild hat so ein starkes Flair der Fünfziger Jahre, es zeigt den Teil, den ich an der Ästhetitk der Fünfziger mag. Es wäre für mich wie ein hochatmosphärisches Möbelstück. Und nachdem ich nun weiß, wie faszinierend die Frau ist, die Modell stand, noch viel mehr.

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