25. Juli 2020





Mit der "Asta kommt an"-Karte erreichte mich letzte Woche noch eine zweite Postkarte von kid37, im selben Päckchen. Die Aufnahmen entstanden am letzten Sonntag, also einen Tag nach den Asta-Bildern. Als begnadete Stummfilmkönigin habe ich auch diese Herausforderung mit Bravour gemeistert. Zum Glück gab es keinen Text zu lernen! Ich spreche ja privat durchaus gerne und mit dem passenden Gegenüber auch nicht zu wenig, aber das sind ja meine eigenen Texte, die ich wie aus der Pistole geschossen abrufen kann. Wenn da nicht immer diese dummen fremden Sätze wären, die sich andere ausdenken, hätte ich auch beim Tonfilm reüssieren können, das steht ja ganz außer Frage. Aber es hat halt nicht sollen sein.















20. Juli 2020













JULIMOND. April/Mai u. Juli 2020, Stoffreste, Papier, Gesso, Acryl auf Baustellenkarton, 60 x 80 cm, Jenny Kittmann & Gaga Nielsen

Es ist mir eine Freude, ein Bild zu zeigen, das Jenny und ich gemeinsam erschaffen haben. Sie hat im Frühjahr begonnen, die Stoff-Fragmente mit ihrer Nähmaschine zu verbinden und am 15. Juli hat sie ihr Werk an mich weitergegeben, ursprünglich als Verpackung einer Leinwand mit Potenzial als Lappen zum Pinsel-Auswaschen von ihr avisiert. Aber so wie man manchen Musikern das absolute Gehör attestiert, bescheinige ich mir den absoluten Blick, und der hat sofort das Potenzial für etwas Erhabeneres erkannt. Ich fragte Jenny, ob ich damit machen darf, was ich will. Sie hat mir freie Verfügung erteilt. Da ich gerade ein Bild beendet hatte und kein neues begonnen, schritt ich am Freitag zur Tat und habe bis Sonntagabend daran gearbeitet. Alle Stoffteile und Nähte sind von Jenny, der Untergrund, die Gesamtsilhouette und die ausgeschnittenen und übermalten Bereiche sind von mir.

Während ich daran zugange war, habe ich immer wieder dem Lied von der Erde von Mahler mit dem Gesang von Fischer-Dieskau gelauscht, eine Einspielung, auf die mich Alban Nikolai Herbst vor einigen Wochen aufmerksam gemacht hat. Ich kannte diverse andere, aber keine so fein, so subtil gesungen und instrumentierte. So ging mir der Julimond auf, der über dem nachtblauen Fluß einer Sommernacht schwebt. Das ist keine Anspielung auf Rio Reisers Junimond, sondern ein Wort, um den Vollmond in einer Nacht im tiefen Spätsommer zu beschreiben (obwohl ich Rio und sein Junilied immer geliebt habe.) Jenny muss auch noch signieren, verso. Sie kommt am Dienstag zu mir ins Atelier, sie kennt bis jetzt nur die Fotos von dem Bild. Es ist ja auch ganz frisch geschlüpft.





19. Juli 2020







Postkarten-Challenge I. von kid37: "Asta kommt an." Pah! - das ist doch meine leichteste Übung, Großtante Asta bei der Ankunft in Hiddensee nachzustellen - Blut ist dicker als Wasser! Leider hat sie mir weder eine Perücke noch das aparte Abendkleid vererbt, also musste ich abermals improvisieren. Mittlerweile hatte ich mich ja mit mir darauf geeinigt, dass es ausreichen sollte, wenn ich die Kartenmotive ausschnittsweise nachstelle. Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass ich so tun kann, als hätte ich ein schulterfreies pinkes Abendkleid an, obwohl es in Wahrheit nur ein zwanzig Zentimeter breiter Seidenschal ist. Den Rest muss man sich eben vorstellen, ich baue da voll auf die Phantasie-Begabung meiner Leser.

Zufällig hängt an meiner Wohnungstür ein taubenblauer Hochzeits-Sari, damit ist das Hintergrund-Problem gelöst. Die Haarfrisur durch einen Frisörbesuch zu erlangen, überschreitet eindeutig meine Bereitschaft. Nicht aus Sparsamkeit, sondern weil mir alle Sorten von kürzeren Haarfrisuren immer ein bißchen altmodisch vorkommen, wenn es nicht gerade der Haarschnitt von Pink ist (die ich sehr verehre). Also muss ein Fifi her.

Lydia hat mir unlängst, als wir diese Phase im "Schmutzigen Hobby" hatten, mal eine blonde Pagenkopfperücke aus der Karnevalsabteilung mitgebracht, die bislang noch keine Verwendung gefunden hat. Da ich nun wirklich keine Mühen scheue, um Ähnlichkeit mit der Postkarte herzustellen, habe ich die blonde Perücke vorgestern mit in meine Werkstatt genommen und schwarze Acrylfarbe drübergekippt. Also im ersten Arbeitsgang. Lange hat der Trockenvorgang gebraucht, danach waren die Strähnen zwar nicht richtig schwarz, aber dafür schön steif. Als nächstes malte ich auf der einen Seite ein paar pinke Strähnen in die verklebten Kunsthaarsträhnen. Das Finish fand dann am nächsten Tag statt, als ich bereit für die großen Aufnahmen war. Der Pony musste noch nachgeschnitten werden. Nun war es also soweit! Ich stellte mich vor die Wohnungstür (innen!) und dachte ganz fest an Tante Asta. Also Großtante Asta, meine ich natürlich. Und das ist nun das Ergebnis. Ich fühlte mich ihr in dem Moment unwahrscheinlich nah und ich denke, das sieht man auch. Blut ist eben dicker als Wasser!

















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