07. Juli 2020

AMAZONIEN

2003 3 amazonien

Nov. 2003, Acryl auf Leinwand, 120 x 150 cm, Staatl. Museen v. Gaganien

Das dritte Bild, das im Herbst 2003 in meinem Berliner Atelier in der Schierker Straße entstanden ist. Vor meinem Einzug habe ich auch gemalt, in meiner Wohnung, zuletzt auch auf ein paar Leinwände, aber dann bemerkte ich die Einschränkung, was die mögliche Größe anbelangt, immer deutlicher, und die vielen Vorkehrungsmaßnahmen, um den Boden und die Wände vor Farbspritzern zu schützen, wurden mir zunehmend lästig. So war das. Der Holzboden in meinem Atelier ist aber auch nicht verkleckert, weil ich ihn schütze oder Farbspritzer schnell wegwische, Er hält schon was aus. Früher hat mich Amazonien etwas beschäftigt, jetzt eigentlich nicht mehr. Auch schon nicht mehr, als ich das Bild gemalt habe. Aber bestimmt habe ich die archaische Formsprache der alten Kulturen von Lateinamerika im Blut. Wie sie da hineingekommen ist, wissen nur die Götter.

06. Juli 2020

EVOLUTION



Februar 2006, Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm, Staatl. Museen v. Gaganien

Ich bin der einzige Mensch, den ich kenne, der das Wort Evolution im aktiven Alltagswortschatz hat, aus eigener Initiative benutzt. Die Evolution der Menschheit beschäftigt mich schon lange und immer wieder. Ich scanne die Welt nach Indizien dafür und werde auch fündig. Eigentlich ganz leicht, aber es gibt auch Gegenbewegungen, die aber langfristig verlieren werden. Das hat mit Intelligenz zu tun. Das intelligentere System setzt sich auf Dauer durch. Man muss Geduld haben, das sind subtile, nicht plakative Entwicklungen. Davon bin ich überzeugt. Ich spüre es und man kann es auch leicht analysieren, wenn man sich auf eine höhere Ebene begibt und zurückschaut, in der Zeit, das letzte Jahrhundert, fünfzig Jahre zurück, ist bereits ausreichend. Dieses vierzehn Jahre alte Bild bringt mir in Erinnerung, dass es mich damals schon beschäftigt hat. Aber nicht bewusst, während ich es gemalt habe, vielleicht aber unbewusst. In Selbstvergessenheit, wie beim Malen, geschehen geheimnisvolle Dinge. So wie beim Träumen. Schon sehr Alpha der Zustand - also meiner...

05. Juli 2020

Ich bitte meine Leserinnen und Leser mir hier ein bis fünf persönliche Lieblingstiere zu nennen. Eventuell nehme ich sie in den Zoo von Gaganien auf (sehr großer Auslauf und endlose, saftige Weiden sowie riesige Steppen, kein Elektrozaun, kein Gitter).

05. Juli 2020



PAPILLON. Irina u. B.B. gewidmet.Batist, Kordel, Bambus, Schmuck-Libelle, Acryl, Leinwand, 100 x 71 cm, (...) Juni/02. Juli 2020, Staatliche Museen v. Gaganien,

Ich habe mich gegen dieses Tier gewehrt, diese Kreatur, dieses Wesen aus der Ordnung der Lepidoptera. Und man fragt sich warum nur. Weil Schmetterlinge als ernst zu nehmendes Motiv verbrannt sind. Auf Kitschpostkarten, als Nippes auf einem Holzspieß für den Blumentopf, als dekoratives Frühlings- und Sommersymbol für den kleinen Geldbeutel. Tatsächlich sollte aber nicht die mittelmäßige Interpretation eines Symbols, eines Motivs davon abhalten, eine darüber erhabene Spezies der Ordnung Lepidoptera zu züchten oder wenigstens zuzulassen. Dieses geflügelte Wesen war stärker als meine erlernte Zensur. Jetzt, wo es auf der Welt ist, verstehe ich, dass es so gedrängt hat, das Licht der Welt zu erblicken und möchte es um Entschuldigung bitten.

„(…) Groß sind selbst die kleinsten Dinge, löst Du sie vom Alltag frei. Auch der Rost an der Messerklinge und der kleinen fliegenden Ameise Schwinge reden laut vom Weltenfleiße. Tat bei Tat schafft Blatt bei Blatt. Singt im Busch die kleinste Meise, kommt die Sehnsucht ins Geleise, Sehnsucht, die ein gläsern Auge und ein hinkend Holzbein hat."

Max Dauthendey, Schatten der Schmetterlinge
aus der Sammlung Lieder der Vergänglichkeit


Die Widmung für Irina und B.B. auf der Rückseite ist mit Bedacht gewählt und aus vollem Herzen. Dieses Wesen ist für mich fast ein Portrait von Irina, meiner verstorbenen Freundin. Bevor ich wusste, was sie für Bilder malt, hätte ich gedacht, dass es Bilder sein müssten, die eine Ausstrahlung haben, wie sie selbst. Wäre dieser Papillon nicht von mir, ich hätte ihn gesehen und hätte gedacht, er ist vielleicht von Irina. Aber sie hat ganz andere Wesen gemalt, ich habe mich geirrt. Und dennoch sehe ich die Verwandtschaft. B. B. hat für mich eine ganz ähnliche Ausstrahlung, es ist auch ein Portrait von B. B., nicht weil sie den Tieren so verbunden ist. Es ist ihre Aura. Ich muss das nicht erklären, für mich ist es so und nicht verhandelbar. Vielleicht mache ich davon eine Postkarte und schicke sie ihr nach La Madrague. Ich glaube, das ist eine gute Idee. An Irina schicke ich die Postkarte hiermit. Geht ganz nach oben, auf Deine lila Wolke im ich-weiß-nicht-wievielten Himmel.

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