12. März 2020





Ein ganz arg schönes Tier! Elvira, ich danke Dir. Auf der Insel Fuerteventura war ich noch nie. Ziege heißt auf Spanisch "La Cabra", das Wort steht auch auf der Rückseite der Karte. Wieder was gelernt. Blöderweise war ich schon wieder ein bißchen krank, aber keine Krankheit mit Husten, sondern Bauchweh und schlecht und schwach gefühlt. Vielleicht die Sardinenbüchse neulich und ein Virus, für den in den Nachrichten keine Zeit ist. Am langweiligsten ist keinen Alkohol trinken, also auch gar keine Lust darauf haben. Das gefällt mir nicht. Die Schonkost hängt mir zum Hals heraus. Obwohl ich sie mir so zubereitet habe, dass sie schon auch schmeckt. Gerade geht es mir wieder ganz brauchbar. Morgen stehe ich wieder mit dem Wecker auf und mache alles ganz normal. Vielleicht sogar am Abend ein Glas trinken. Nach dem Essen. Auf keinen Fall vorher, das bekommt mir nicht. Am besten vertrag ich es am späten Abend, ein, zwei Stündchen vor dem Schlafen gehen. Gestern und vorgestern und vorvorgestern habe ich nur Wasser, Sanddornsaft und langweiligen Tee getrunken. Nicht einmal Kaffee. Heute Vormittag dann nur eine einzige Tasse, normal trinke ich zwei hintereinander und später auch noch. Also ich finde, jetzt hat der Körper genug Möglichkeiten zur Regeneration erhalten. Bin gespannt, ob die S-Bahn morgen früh leerer als sonst ist. Ist ja doch immer ein arges Gedränge. Ich lasse vielleicht die Kapuze von meiner silbernen Rockstarjacke auch im Abteil auf, falls jemand eine feuchte Aussprache hat oder meint niesen zu müssen, ohne sich ein Taschentuch vor den Rüssel zu halten. Handschuhe könnte man auch anlassen und dann immer die anderen den Türöffner drücken lassen. Mal schauen. Jetzt gehe ich brav schlafen. Wollte mich nur wieder mal melden, auch wegen der schönen Postkarte, die aber schon am Samstag im Briefkasten war. Ich war zu schwach zum Eintrag schreiben.

04. März 2020

Aus meinem goldenen Notizbuch XXXVIII.
02. März 2020:

„S7, morgens gegen Neun, kurz vor Bhf. Zoo, Bahn fährt im Bahnhof ein, man bewegt sich Richtung Tür.

"FAHRSCHEINKONTROLLE. DIE FAHRSCHEINE BITTE!"

ruft der Kontrolleur, die Türen gehen gleich auf, ich muß raus! Aber noch bin ich drin und verkünde ihm:

"Ich steige jetzt aus, wenn Sie meine Karte sehen wollen, müssen Sie mit mir aussteigen!"

Er (in aller Ruhe):

"Ick bin frisch geschieden, ick bin flexibel!"

Dabei mein lebenslanges BVG-Abo im Portemonnaie (im Fach mit dem halbtransparenten Sichtnetz) hingehalten, er durchs Netz gescannt.

Na bitte.

25. Februar 2020

Heute Abend in der U 8 zwischen Hermannstraße und Weinmeisterstraße: drei bis vier Italienerinnen mittleren Alters (35 - 55) steigen zu, eine kollidiert mit meinem am Boden stehenden, an meine Bank angelehnten, gut in braune Pappe verpackten und verschnürten Bild im Format 70 x 70. Sie beugt sich zu dem Objekt, schaut es an, als wäre es ein Lebewesen und spricht voller Mitgefühl zu ihm: "Ooh, mi scusi, mi scusi!", begleitet von einer liebevollen Streicheleinheit. Mich hat sie dabei gar nicht angeschaut. Ich musste grinsen. Zwei Haltestellen später steigt ein dänisch sprechendes, sportlich und kultiviert wirkendes und groß gewachsenes Pärchen ca. Anfang Sechzig zu, nimmt auf der U-Bahn-Bank mir gegenüber Platz. Ich lese während der ganzen Fahrt ("Der Concierge: Vom Glück, für andere da zu sein" von Jürgen Carl, herzerwärmend). Dabei achte ich darauf, dass das Bild nicht kippelt und einigermaßen sicher an meiner Bank lehnt, halte es mit meinem linken Unterarm, der auf der Oberkante der Kartonverpackung wie auf einer Lehne ruht. Dann blättere ich das Buch schnell mit zwei Händen um, das Bild schwankt und fällt gegen die nebenliegende Sitzbank, kleiner Aufprall. Das dänische Pärchen unterbricht die angeregte Unterhaltung, starrt das gekippte Bild an, beide (vor allem sie): "Ohhh!!!!..!!!" Als könnte ein erheblicher Schaden entstanden sein, eine Verletzung, man rufe den Notarzt! Ich muss wieder grinsen, lache beinah, und winke beschwichtigend ab (weil ich weiß, wie bombensicher gepolstert und bruchsicher ich es verpackt habe), hole mit der linken Hand die gekippte Bildkante wieder zu mir und freue mich über dieses bemerkenswerte Mitgefühl meinem Päckchen gegenüber, von dem ja keiner genau weiß, was darin ist, nur ich weiß es. Noch nie hat jemand das Bild gesehen. Ich frage mich, ob es womöglich ein Eigenleben und eine Ausstrahlung hat, die sich geheimnisvoll durch den dicken Verpackungskarton arbeitet. Ich bekomme ein bißchen Respekt vor dem Bild. Morgen wird es wieder transportiert, diesmal von Mitte nach Charlottenburg. Ich berichte, sollten sich weitere Kollisionen und Unfälle begeben (sowie Mitgefühl).

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