26. September 2019



Wenn jemand Lust hat, zu gucken, was ich neulich am letzten Freitag mit Lydia Gebel bei der Lesung vorgetragen habe, hier sind ein paar repräsentative Ausschnitte. Hat sehr viel Spaß gemacht, ich denke, das machen wir noch mal. Wenn man mich lässt! Bedenkenswerterweise schreibe ich hier gerade den 4663. Blogeintrag, aber mich hat noch nie jemand in den letzten fünfzehn Jahren gebeten, zu lesen. Wahrscheinlich weil ich immer die Foto-Tante war. Hätte ich bei den Bloggerlesungen mitgemacht, wäre die Foto-Dokumentation in höchster Gefahr gewesen. Nur so kann ich mir das erklären. Ich schließe nicht völlig aus, dass ich demnächst im schönen Lettrétage lesenderweise etwas aus meinem Befindlichkeitsblog zum Besten gebe. Apropos Lesung, muss jetzt zu Alban, er liest gleich im Buchhändlerkeller in der Carmerstr. 1. Nix wie hin!

25. September 2019

Aus meinem goldenen Notizbuch XXXIII.
25. September 2019:

„S 7 (Richtung Bhf. Zoo), 9.20 Uhr, Ansage: „Achtung, Achtung! Dieser Zug fährt nur bis Grunewald!“ Klassenausflug im Abteil, nur Jungs, ca. 10 Jahre alt. Einer zu seinen beiden Klassenkameraden: „MIR EGAL! Ich will nur zum Ku’Damm! Ku’Damm ist toll!“ (ich denke: hm? Robuster kleiner Junge begeistert sich für schicke Gucci-Pucci-Mode-Designer-Schaufenster und so? Hä? Interessant.) Er weiter: „Auf dem Ku’Damm sind viele teure Autos!!!“

Aha. Hat mich mein Instinkt doch nicht getrogen, also doch kein Mini-Harald Glööckler. Das war so ein richtiger Junge-Junge. Wenn ich Kinder gehabt hätte, und hätte es mir aussuchen können, hätte ich gerne einen kleinen Hetero- und einen kleinen schwulen Jungen zusammen aufgezogen, da hätte ich am meisten gelernt, und die beiden Racker auch. Für’s Leben! Und dazu noch ein kleines Mädchen als Schiedsrichterin. Und vielleicht noch ein Kind vom dritten Geschlecht, auch toll. Solche Menschen sind glaube ich früher bei den alten Griechen als Gottheiten behandelt worden, weil sie beide Geschlechter und damit die Vollkommenheit der Schöpfung in sich tragen. Aber ich wollte jetzt nicht ausufernd in evolutionäres Philosophieren kommen, nur eine weitere putzige Beobachtung teilen.

Ich finde es gut, wenn sich der kleine Junge auf teure Autos einschießt, die sehen meistens schöner aus und haben die neueste Technik. Besonders pfiffig fände ich Autos mit Oldtimer-Karosserie, aber superduper umweltschonender Technologie, mir egal ob mit Elektro oder Solar oder Gemüsesaft betrieben, halt das Beste vom Besten! Das Stadtbild gewinnt auch sehr mit gutaussehenden Fahrzeugen. Mir gefallen so Autos wie Kim Novak eins in „Große Lüge Lylah Clare“ fährt, dieser cremeweiße Zwanziger Jahre-Rolls Royce (oder was das war), mit offenem Verdeck (wahlweise natürlich). Der kleine Junge und ich sind also gar nicht so weit voneinander entfernt. Und so ein Auto dann am Ku’Damm… grandios! Ich selber fahre ja nur S-Bahn und U-Bahn (und ab und zu Nachtbus oder Taxi oder bei einer Freundin mit), und das werde ich auch weiter so halten, sonst hätte ich ja keine solchen Geschichten für mein Goldenes Notizbuch mehr.

25. September 2019

Aus meinem goldenen Notizbuch XXXII.
23. September 2019:

„August-/Ecke Joachimstr., Mitte. Milchhalle/Hauseingang. Junger Mann erzählt draußen beim Kaffee guter Freundin, dass er ganz oft Blumen kauft und schenkt, auch ohne Anlass, weil er Blumen liebt. Aber er selber kriegt nie welche geschenkt. Nie, nie, nie. (enttäuscht…), und zu ihr: „Ja! Mach das!“ - als hätte sie gefragt, ob man einem Mann Blumen schenken kann.“

Ich muss gestehen, dass ich auch noch nie einem Mann Blumen geschenkt habe. Meine überwiegend heterosexuellen männlichen Freunde und Bekanntschaften oder auch frühere Liebhaber haben bislang kein besonderes Interesse an Pflanzen, geschweige denn Blumen gezeigt. Wenn es überhaupt Blumen oder Blumentöpfe gab, dann entweder in getrockneter Form, mal hier eine alte verblichene Rose, mal da ein anspruchsloses Geldbäumchen oder ein alter Kaktus oder Gummibaum, der auch nicht sonderlich gepflegt aus der Wäsche schaute. Das motiviert freilich nicht, sich mit Schnittblumen zu verausgaben, weder gekauften, noch gepflückten, noch geklauten. Der junge Mann am Kaffeetischchen, direkt neben meinem Hauseingang sprach so ganz leicht gedehnt, was ein Hinweis auf seine sexuelle Präferenz sein könnte, sein ganzes Lamento hatte schon etwas mädchenhafte Züge. Aber sehr süß. Ich war gerührt. Ich hatte meinen Hausschlüssel noch nicht griffbereit in der Hand, deshalb stand ich ein Weilchen am Hauseingang, bis ich ihn fand. Also keine Lauscherin an der Wand. Die Ohren funktionieren noch ganz gut. Da fällt mir ein, ich hab noch gar keine Auswertung von meiner Untersuchung bei der Charité. Hat das letzte mal vor vier Jahren aber auch einen Monat oder so gedauert. Ist ja immer ein sehr gutes Zeichen, wenn man nichts hört, also in diesem speziellen Fall.

19. September 2019

Herzliche Einladung!
DIE VORWURFSMASCHINE.
Eine Lesung mit Lydia Gebel und Gaga Nielsen.
20. September 2019, 19 Uhr. Lettrétage, Berlin.
Mehringdamm 61. 10961 Berlin



P.S. vor uns lesen noch zwei andere Autorinnen, wir legen gegen 20 Uhr los. Eintritt frei, es gibt Getränke!

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Margarete 12. November...
12.11.25, 20:04
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Afall 12. November...
12.11.25, 19:56
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Saskia Rutner Hast...
11.11.25, 22:13
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Clemens Schittko Gaga...
11.11.25, 01:16
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Jan Sobottka go on,...
10.11.25, 00:49
arboretum
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Habe mir kurzfristig...
09.11.25, 13:19
arboretum
Das halluzinierte...
09.11.25, 12:42
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ANH 6. November 2025...
07.11.25, 00:22
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Margarete 2. November...
02.11.25, 18:14
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Saskia Rutner Mir...
02.11.25, 02:28
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Margarete 1. November...
01.11.25, 21:43
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Margarete 31. Oktober...
31.10.25, 10:36
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Margarete 29. Oktober...
30.10.25, 10:31
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Margarete 29. Oktober...
29.10.25, 12:30
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Lydia Gebel Sieht...
28.10.25, 21:38
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Diese so vertraute...
27.10.25, 21:23
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Bernward Reul Der...
27.10.25, 21:01

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